modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021

Stadtquartier „Am Alten Güterbahnhof“ in Duisburg

1. Preis

Preisgeld: 23.394 EUR

CKSA | Christoph Kohl Stadtplaner Architekten

Stadtplanung / Städtebau

FUGMANN JANOTTA PARTNER PartG mbB Landschaftsarchitektur | Landschaftsplanung | Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

STADT+VERKEHR Ingenieurbüro Terfort

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch seine charismatische Idee einen großzügigen Park bis zur Innenstadt zu führen und eine stadträumliche Begleitung als ein Rückgrat an strukturierten und differenzierten Stadtbausteinen zu gestalten. Die Charakteristik oder besser vielleicht Charisma des Entwurfs erläutert sich durch den Freiraum, wenngleich die städtebauliche Entwicklung mit ihren Blockrandstrukturen, ihren Differenzierungen der Gebäudetypologien und die Akzentuierung der Silhouette äquivalente Qualitäten gestalten. Die einfache Lesbarkeit der Entwurfsidee in Verbindung mit ihrer gestalterischen Kraft gelingt es die notwenigen Vernetzungen im Stadtgefüge zu leisten und bietet im Vergleich zu anderen Entwicklungsgebieten ein Alleinstellungmerkmal für die Stadt Duisburg an.

Im Einzelnen ist der westliche großzügige Freiraum eine modulierte und terrassierte Parkanlage die vielfältige attraktive Nutzungsangebote eröffnet. Ob das Bild einer Dünenlandschaft dauerhaft die Inhalte des Parks und die Charakteristik der Stadt Duisburg wiederspiegelt wird kontrovers diskutiert, wichtig erscheint nicht die Begrifflichkeit, sondern die offensichtliche Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Parks. Die Nutzungsangebote überzeugen. Die Integration der Gedenkstätte in den Park ist ruhig und angemessen gewählt. Die Promenade am See ist stimmungsvoll - bis hin zu baulichen Relikten aus der Entwicklungszeit der Eisenbahn. Der vorgeschlagene See und die damit verbundene Seepromenade sind attraktiv, allerdings scheint die geplante Speisung mit Niederschlagswasser unrealistisch zu sein.

Der städtebauliche Kontext wird durch differenzierte Blockrandstrukturen in einer großzügi-
gen stadträumlichen Formgebung charakterisiert. Die nördlichen Strukturen verfügen richtigerweise in der Nähe zur Duisburger Innenstadt über eine hohe bauliche Dichte und eine sichtbare Silhouette, die man als Skyline bezeichnen könnte. Die südlichen Strukturen wenden sich Wohnnutzungen zu und werden in ihrer baulichen Auflösung in Bezug auf Lärmimmissionen und Raumbildung im Detail kritisch hinterfragt. Die funktionale Schichtung von Ost nach West mit Gewerbe, Mobility Hubs, Erschließungsräumen, Dienstleistung und Wohnen zum Park wird als logisch empfunden. Allerdings sollte nicht der Eindruck eines negativen gestalterischen Gefälles vom Park nach Osten gegeben sein.

Das Nutzungskonzept weist zum einen eine klare Differenzierung im Hinblick auf die Schallimmissionsproblemlagen des Gebiets auf und zum anderen gelingt es ein gutes Maß der Durchmischung vorzuschlagen. Die angebotenen Kenndaten zur Wirtschaftlichkeit scheinen eine gute Umsetzbarkeit zu ermöglichen.

Das Mobilitätskonzept ist differenziert ausgearbeitet und bietet für alle Formen der urbanen Mobilität die richtigen Angebote. Wichtig erscheint hier die Kongruenz der stadträumlichen Disposition mit der Zuordnung der Mobilitätsaktivitäten.

Die Idee eines Stadtparks ist ein sehr guter erster Schritt für Kleinklima, Klimaschutz und
Nachhaltigkeit. Der Entwurf bietet die Möglichkeit in weiteren Planungs- und Entscheidungsebenen Themen der Nachhaltigkeit konstruktiv einzubringen.

Insgesamt überzeugt die Arbeit durch ihre charismatische, übergeordnete Idee, die sich bei
Betrachtung aller Planungsebenen als qualitätsvoll und realistisch erweist. Vor allem auch im Beitrag zur Vernetzung nach Süden zur Wedauer Seenlandschaft.