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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021

Stadtquartier „Am Alten Güterbahnhof“ in Duisburg

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Anerkennung

Preisgeld: 731 EUR

KCAP

Stadtplanung / Städtebau

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Buro Happold

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Das Gebiet des ehemaligen Duisburger Güterbahnhof ist einzigartig in Europa und liegt strategisch günstig zum ÖPNV und dem ICE Bahnhof. Es hat das Potential, als Bindeglied zwischen Innenstadt, mit den ent-sprechenden kulturellen, sozialen und ökonomischen Angeboten, dem Wissenschaftsstandort im Osten, dem Naherholungsgebiet der Sechs-Seen-Platte und dem ausgebreiteten Angebot an Sportflächen im Süden zu fungieren.

Die Insellage des ehemaligen Güterbahnhofs, zwischen Autobahn und Gleisen, mit den entsprechenden Belastungen, deutet unser Entwurf in einen Vorteil um. Wir schlagen einen kompakten, gemischten Stadtteil vor, der die einmaligen Qualitäten des Standortes maximal ausnutzt. Dabei wird die Erinnerung an die Tragödie der Love Parade 2010 bewahrt und behutsam eingebunden. Die Anbindungen an die Stadt werden verbessert, dabei eine Kombination aus formellem und informellem Zugängen angeboten, mit der Einbindung des Fernradwegs R1 und der Realisierung einer Passerelle über die Bahn. Durch die gute Anbindung an den ÖPNV und Integration von modernen Mobilitätskonzepten kann ein autoarmer Stadtteil realisiert werden.

Für eine Verdichtung des Areals lehnen wir uns in der Höhenentwicklung an das Duisburger Zentrum an, um der zentralen Position am Bahnhof gerecht zu werden. Kompakt bedeutet auch, dass wir den Abstand von den Infrastrukturen wie Bahn und Autobahn minimieren. Dieser Raumgewinn kommt den Inneren Freiräumen zugute, die lärmgeschützt und ins Stadtgefüge integriert und somit wirklich nutzbar sind. Diese inneren Qualitäten sind als Kompensation der inselhaften Lage zwischen Bahn und Autobahn gedacht. Sicherheitsaspekte zur Autobahn werden in einer schrägen, grünen ca. 5m hohen Wand mit einem dahinterliegenden erhöhtem Landschaftsplateau gelöst. Die Randbebauung wird entweder mit lärmunempfindlichen Programmen oder mit Wohnungen in speziellen Lärmschutztypologien bespielt, die aber einen visuellen Kontakt mit den Infrastrukturen vorsieht.

Der Vorschlag von KCAP und Lützow 7 beruht auf programmatischer Flexibilität und Teilquartieren. Es handelt sich um ein robustes räumliches Grundgerüst, das flexibel auf Veränderungen reagieren kann. Das Konzept der verbundenen und unterschiedlichen Freiräume (Duisburger Vestibül, Güterbahnplatz, Zentrales Grün, Duisburger Gärten) bietet die Möglichkeit in abgeschlossene Entwicklungseinheiten zu realisieren. Die Etap-pierungsreihenfolge ist flexibel und die einzelnen Entwicklungsschritte orientieren sich um einen besonderen öffentlichen Raum als Identitätsträger für das Teilgebiet. Der Güterbahnboulevard kann erst als Landschaftsstruktur und später als Straße angelegt werden. Die Entwicklungsfelder können zwischenzeitlich mit anderen Nutzungen belegt werden, um einen graduellen Übergang von Bahnbrache zu Stadt zu gewährleisten.
So entsteht ein gemischt genutztes Quartier, das Arbeiten und Leben verbindet und verschiedene Wohnformen anbietet, um ein dichtes, inklusives und nachhaltiges Stadtviertel zu schaffen, um das zentrale Grün herum.
KCAP mit Lützow7

KCAP mit Lützow7

Parkansicht

Parkansicht

KCAP mit Lützow7

KCAP mit Lützow7

Güterbahnboulevard, Platz

Güterbahnboulevard, Platz

KCAP mit Lützow7

KCAP mit Lützow7

KCAP mit Lützow7

KCAP mit Lützow7