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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021

Neubau Ortenau Klinikum am Standort Offenburg

Blick ins Atrium

Blick ins Atrium

3. Preis / Hochbaulicher Realisierungsteil

Preisgeld: 55.000 EUR

Telluride Architektur

Architektur

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Aron Lorincz Ateliers

Visualisierung

Erläuterungstext

Als Bauherr der neuen Klinik lud der Ortenaukreis 15 Teilnehmer zum Wettbewerb ein, um Ideen für einen Klinikneubau in Offenburg mit bis zu 730 Betten und einem Investitionsvolumen von rund 345 Millionen Euro zu entwickeln. Dieser soll zukünftig eine moderne, zeitgemäße, innovative und patientenorientierte Gesundheitsversorgung sicherstellen.

In dem Entwurf soll der neue Klinikcampus Ortenau zu einem Lebensraum für Patienten, Mitarbeitern und Besuchern werden. Die dafür gefundene Gebäudestruktur basiert auf modularen Baukörpern, die gegeneinander versetzt organisch wachsen können. Jedes der Module wird dabei nutzungsentsprechend ausgebaut und für die entsprechende Funktion weiter optimiert. Von außen strömen Besucher, Patienten und Mitarbeiter über den zentralen Campusplatz zum Haupteingang des Klinikums. Hier befindet sich direkt am Platz die große Kantine (Marktplatzprinzip). Im Inneren leitet die Erschließung über den Empfang in das zentrale Forum, welches alle Nutzungsbereiche miteinander verknüpft. Die Gestaltung des Forums bindet die Natur direkt ins Haus ein und schafft so einen terrassierten Kommunikationsraum und ganzjährig nutzbaren Aufenthaltsraum. Es entsteht ein modulares, durchgrüntes Krankenhaus für alle: für Patienten, Besucher und Mitarbeiter.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf setzt auf Maßstäblichkeit und kleinteilige Körnung sowie auf Adressbildung, definiert durch die geschickte Positionierung eines Campusplatzes. Den südlichen Abschluss des Platzes bilden das Logistikzentrum (MUZ), das Parkhaus mit dem Verwaltungsbau sowie das Ärztehaus. Den Klinkenbau bestimmen höhengestaffelte Atriummodule, deren Differenziertheit und Komposition um das zentrale Atrium einen hohen Gestaltungswert darstellen, der sich auch in der Fassadengestaltung widerspiegelt (...)

Sowohl äußere als auch die innere Verkehrserschließung folgen dem Anspruch an gute Entflechtung der Verkehrswege. Durch die „Außenanlage“ (südliche Randzone des Campus) des Logistik-Zentrums sowie des Parkhauses wird dieser Anspruch bestätigt. Die bestehenden Verkehrswege wie Lise-Meitner-Straße werden im Sinne eines ressourcenschonenden Umganges mit Flächen beibehalten. Als Auftakt der Achsen zum Klinikum dienen kleine Plätze zur Orientierung im Gewerbegebiet. Das vorgeschlagene Verkehrskonzept entspricht den Auslobungsvorgaben. Dennoch sind die neuen Querverbindungen von der Bühlerfeldstraße zum Klinikum sowie der Direktanschluss an die B33 - wenngleich eingeschränkt nur für Rettungsfahrzeuge - Gegenstand einer ausführlichen Diskussion. Daher ist eine weitere sorgfältige Überprüfung der Schlüssigkeit der einzelnen Erschließungsmaßnahmen anzustreben.

Ein modular aufgebautes und durchgrüntes Klinikum war die Zielsetzung für den Entwurf. Die Verknüpfung der einzelnen Bauteilmodule gelingt in übersichtlicher Form über das zentral positionierte Atrium. Teilweise sind jedoch diese Verknüpfungen kompliziert und verwinkelt und schaffen lange Wege. Die Horizontalbewegungen sind teilweise zu weitläufig (z.B. Wege Zentralgarderobe), was aus der geringen Kompaktheit des Baukörpers resultiert.

Der Entwurf hat einige Qualitäten durch Vielfalt und Menge der angebotenen öffentlichen und halböffentlichen Freiraumzonen. Damit werden wichtige Verknüpfungen von der Stadt zum Klinikum und in die Landschaft als attraktive landschaftliche Grünräume dargestellt. Auch die Übergänge vom Klinikum in die Landschaft sind gelungen. Die Ausbildung der kliniknahen Freiräume an der Landschaft überzeugt durch eine zurückhaltende Sprache, die aus dem Vokabular der vorhandenen Landschaft schöpft und einzelne qualitätvolle Einzelräume formuliert. Allerdings ist fraglich, ob die - fast historisierende - landschaftliche Ausprägung der Freiraumgestaltung an jeder Stelle - speziell im Gewerbebereich - wirklich angemessen ist, auch weil sie u.a. aktivere Freiraumnutzungen völlig außer Acht lässt. (...)

Betriebsorganisatorische Einschätzung:
Im Bereich der Funktionalität lässt der vorliegende Entwurf eine noch gute Umsetzung erwarten. Die Positionierung von einzelnen Funktionsstellen ist in einigen Punkten zu überdenken. Der Entwurf weist eine hohe Aufenthaltsqualität, aber auch eine gewisse Weitläufigkeit und teilweise fehlende Kompaktheit aus. Die Arbeit setzt in vielen Teilen das BO-Konzept um und lässt meist gute Betriebsabläufe erwarten. (...) Insgesamt handelt es sich beim vorliegenden Entwurf um einen aus betriebsorganisatorischer Sicht noch guten Entwurf.
Lageplan

Lageplan

Städtebauliches Modell

Städtebauliches Modell

Eingang zum Campus Ortenau

Eingang zum Campus Ortenau

Sprengisometrie Forum

Sprengisometrie Forum

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Lounge

Lounge