Entwicklung Südpark/Staudenweiher in Kelsterbach

Der Entwurf greift die bestehenden Qualitäten des Südparks, insbesondere die Topografie und den zentralen Weiher, auf und formuliert daraus eine neue Identität. Wesentliche Strukturelemente sind dabei drei Rundwege, an denen sich immer wieder reizvolle Blickachsen auftun.
Im Inneren entsteht eine klar definierte Parkmitte mit einem Café an der überformten Wasserfläche und drei klar ausgebildeten Spiel-, Sport- und Bewegungszonen. Das verbindende Element ist ein innerer Rundweg, der sog. Aktivloop. Den Zugang zu dieser neuen Mitte bildet eine Wegeachse, die den nördlichen Parkeingang fortsetzt. Wie dieses Entrée aussehen könnte, bleibt offen. Die Südseite des hier situierten Hügels wird frei geräumt und terrassiert, wodurch zusammen mit der zentralen, großzügig ausgebildeten Freizeitwiese und der Wasserfläche ein vielversprechendes Ensemble entsteht, das allerdings durch deutliche Eingriffe in den Baumbestand erkauft wird. Ein Abenteuerspielplatz unter den verbleibenden Bäumen bietet einen attraktiven Kontrast zur sonnigen Aussichtsterrasse. Die Gegenüberstellung ei-ner urban gestalteten Uferpromenade und einer naturnahen Röhrichtzone ist schlüssig und trägt der Leitidee der Klimaoase Rechnung.
Am äußeren Rundweg, dem sog. Green-Lifestyle-Loop, wurden unterschiedliche Freizeitangebote angeordnet: Die Grillstation wurde folgerichtig in die Nähe des südlichen Parkeingangs und des Parkhauses platziert. Im weiteren Wegeverlauf folgen kleinere Attraktionen wie Landschaftstribüne, Wiesenspielplatz, Lesehügel und Umweltstation. Umwelterfahrung und -erziehung erscheint aber thematisch etwas unterrepräsentiert.
Der übergeordnete Regionalparkradweg stößt im Norden unvermittelt auf den äußeren Rundweg. Es bleibt unklar, wie dieser fortgeführt werden soll. Hier wäre eine Klärung wünschenswert.
Der äußerste Rundweg, der sog. Klimarundweg, verbindet den Südpark mit dem Staudenweiher. Der Zugang über eine Aussichtsplattform ist zwar attraktiv, eine barrierefreie Wegeanbindung erscheint aber aufgrund des Höhenunterschieds zweifelhaft. Die übrigen Eingriffe am Ufer des Staudenweihers sind zurückhaltend und angemessen. Die Wegeführung über einen Steg im Südwesten wird als attraktive Bereicherung gewertet. Die Realisierbarkeit des Weges im Norden, parallel zur Straße Am Südpark erscheint dagegen fraglich.
Trotz einiger deutlichen Eingriffe in den Bestand und einer umfassend überformten Wegeführung stellt der Entwurf ein attraktives, vielseitiges Nutzungskonzept für alle Altersgruppen dar und bleibt trotzdem als grüne Klimaoase Kelsterbachs glaubwürdig. Ob diese in der vorgeschlagenen Form zu den veranschlagten Kosten realisiert werden kann, ist ggf. noch genauer zu prüfen.