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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021

Neubau Katastrophenschutzzentrum in Bitburg

1. Preis

Scheidt Kasprusch Architekten GmbH

Architektur

HeGe Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen für das neue Katastrophenschutzzentrum der Stadt Bitburg einen kompakten, rechteckigen Baukörper orthogonal zum Südring vor, in den die Fahrzeughallen - höhengleich zu den zweigeschossigen Lager-, Schulungs- und Verwaltungsbereichen - eingeschossig straff integriert sind. Zusammen mit den straßenseitig positionierten, vitrinenartigen Einstellplätzen definieren der winkelförmige Anbau des überdachten Außenbereichs und die plastisch ausgebildete Übungswand trotz der Längsausrichtung eine klare Adresse am Südring. Der PKW-Verkehr mit Zufahrt, Alarmstellplätzen und den weiteren Stellplätzen wird auf der Nordseite des Gebäudes organisiert, der Alarmhof ist zweigeteilt auf der Süd- und der Westseite angeordnet. Der Übungshof auf der Westseite zum Südring wird positiv gesehen, da hierdurch öffentlich wirksam ein Einblick in die Arbeit der Feuerwehr geschaffen wird. Der Eingang in das Katastrophenschutzzentrum ist folgerichtig zu den PKW-Stellplätzen auf der Nordseite des Gebäudes positioniert, jedoch durch den Vorbau von der Straße aus nicht erkennbar. Die Funktionsbereiche der Schulungs- und Verwaltungsräume wie auch der Werkstätten und der Material- und Reinigungsräume sind gut sortiert, die Erschließung gewährleistet kurze Wege. Sowohl vom Eingangsbereich als auch vom Flur im Obergeschoss aus ist ein Einblick in die Fahrzeughalle möglich. Der Lageraum und die Leitstelle sind im Obergeschoss am Schnittpunkt der beiden um 90° gedrehten Fahrzeughallen mit Blick über diese auf die Alarmhöfe organisiert. Die Nebenräume sind gut organisiert und lassen einen reibungslosen Betrieb erwarten. Die unprätentiöse Fassadengestaltung ist einem Katastrophenschutzzentrum angemessen und zeitlos gewählt. Die für ein Katastrophenschutzzentrum unerwartete Materialität steht für einen innovativen und nachhaltigen Ansatz. Das Gebäude ist als Holzrahmenbau mit einer Fassade aus einer hinterlüfteten Karbon-Holzschalung und natürlicher Cellulose-Dämmung nachhaltig und weitgehend CO2- neutral geplant. Auf den Dachflächen ist die Aufstellung von Hybrid-Photovoltaikanlagen vorgesehen, die nicht nur Strom produzieren, sondern durch die Abfuhr von Wärme aus den Elementen auch zur Warmwassererzeugung beitragen. Die Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgt über eine Wärmepumpe mit einem großflächigen Erdwärmekollektor im Bereich der nördlichen Außenanlage. Der in der Photovoltaikanlage erzeugte Strom soll außer für die allgemeine Stromversorgung des Gebäudes und die kontrollierte Be- und Entlüftung zukünftig auch über eine Pufferung für die Versorgung von Elektromotoren der Fahrzeuge herangezogen werden. Die Aussagen zur Gestaltung der Außenanlage müssen weiter konkretisiert werden. Die Versiegelung der Flächen liegt im mittleren bis oberen Bereich. Hier sind wäre eine Weiterentwicklung im Sinne einer stärkeren Entsiegelung der Freiflächen wünschenswert. Der auf der nordwestlichen Ecke des Grundstücks positionierte Baukörper mit den Wohnungen des Ideenteils wird von der Lage, der Einbindung in das Gesamtgefüge, der Erschließung und letztendlich der darzustellenden Wohnqualität her sehr kritisch gesehen. Die Kennwerte für die Flächen und das gebaute Volumen liegen im mittleren Bereich der Arbeiten. Die kompakte Bauweise und die klare Konstruktion lassen eine wirtschaftliche Erstellung erwarten. Der Vorschlag leistet sowohl aus funktionaler und gestalterischer Sicht wie auch unter technischen Aspekten der Innovation und Nachhaltigkeit einen hervorragenden Beitrag zum geplanten Bauvorhaben.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Schnitte

Schnitte

Längsansichten

Längsansichten