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Award / Auszeichnung | 02/2021

Architekturpreis Ostwestfalen-Lippe 2020

Jacoby Studios

DE-33104 Paderborn

Auszeichnung

David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Schilling Architekten

sonstige Fachplanung

Wirtz International Landscape Architects

Landschaftsarchitektur

g + w ingenieurplanung Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH

Tragwerksplanung

WBP Winkels Behrens Pospich Ingenieure für Haustechnik GmbH

TGA-Fachplanung

HANSEN + PARTNER INGENIEURE GMBH

Bauphysik

HHP - West, Beratende Ingenieure GmbH

Brandschutzplanung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Büro-, Verwaltungsbauten

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2017
    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Das ehemalige ‚Landeshospital St. Vincenz‘ liegt in der Altstadt Paderborns am westlichen Ausläufer der Paderquellen. Nach Aufgabe des Krankenhaus-Standorts im Jahr 2013 wurde der Gebäudekomplex nach Entwürfen von David Chipperfield Architects Berlin zum Firmensitz eines mittelständischen Familienunternehmens umgebaut.
Bei dem Gebäudeensemble handelt es sich um ein ehemaliges Kapuzinessenkloster aus dem 17. Jahrhundert. Die Anlage, ab 1841 als Landeshospital genutzt, wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und durch den Wiederaufbau und weitere Umbaumaßnahmen mehrfach überformt und erweitert. Im Zuge der geplanten Umnutzung für die Jacoby Studios wurden die Ergänzungen der Nachkriegszeit zurückgebaut und die historische Bausubstanz des Klosters wieder freigelegt.
Insbesondere wurden die Kapellenfassade, der Kreuzgang, der östliche Gebäudeflügel und die Keller des 17. Jahrhunderts erhalten und restauriert. So entstand eine malerische Ruinenstruktur aus Bruchsteinmauerwerk mit dem ehemaligen Kreuzgang des Klosters im Zentrum. Der Komplex aus Kloster und Annexen ist in einen von Wirtz International gestalteten Garten eingebettet.
Die zwei- bis dreigeschossigen Neubauflügel wurden entsprechend der orthogonalen Struktur im Norden, Westen und Süden des bestehenden Gebäudes angeordnet.
Besucher gelangen durch das historische Eingangstor und die ehemalige Kapelle in das Foyer.
Im Stadtbild erscheint das Ensemble, wie einst die historische Klosteranlage, als eine ausgewogene Komposition verschiedener Volumina. Mit einem hohen Maß an historischer Kontinuität entstand im urbanen Landschaftsraum der Paderquellen ein identitätsstiftender Gebäudekomplex.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf einem Grundstück in der Altstadt Paderborns direkt an der Pader gelegen, überzeugt das Projekt durch seinen souveränen Umgang mit der historischen Bausubstanz. Wo andere außer der denkmalgeschützten Kapellenfassade vielleicht alles abgeräumt hätten, betrieben Architekten und Bauherrschaft Bauarchäologie, um die unter den Überformungen der Nachkriegszeit erhaltene Substanz zu sichern und für das Projekt produktiv zu machen. Ziel war jedoch keine Rekonstruktion, auch keine didaktische Fuge zwischen alt und neu, sondern die Weiterentwicklung von beidem zu einem neuen Ganzen. Die Geschichte des Ortes wird erlebbar gemacht und mit Angemessenheit fortgeschrieben. Dabei können Innenräume zu Außenräumen werden und umgekehrt. Die feine Materialisierung verbindet alte und neue Bauteile, ohne die Übergänge zu verwischen. Das Ergebnis ist ein Glücksfall für Stadt, Bauherrschaft und Architekten.
Schwarzplan (Originalmaßstab 1:5000)

Schwarzplan (Originalmaßstab 1:5000)

Lageplan mit Grünraum (Originalmaßstab 1:1000)

Lageplan mit Grünraum (Originalmaßstab 1:1000)

Grundriss Erdgeschoss (Originalmaßstab 1:500)

Grundriss Erdgeschoss (Originalmaßstab 1:500)