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Nichtoffenes Verfahren | 02/2021

Pflege-Wohngemeinschaft(en) in Ottmarsbocholt Senden

1. Preis

Schreiter Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Das Zentrum Ottmarsbocholts ist geprägt durch den historischen Dorfplatz mit der Kirche St. Urban. Umringt ist der Platz von zweigeschossigen trauf- und giebelständigen Gebäuden, die neben Wohnungen auch die Grundversorgung der Bevölkerung sicher stellen mit Läden, Gastronomie und Dienstleistung.
Bereits in der zweiten Reihe löst sich diese Struktur auf und es folgen gewerbliche Nutzungen mit gröberer Körnung sowie Einfamilienhausquartiere.
Das Planungsgrundstück liegt an der Schnittstelle zwischen Ortskern und Wohnumgebung.

Durch angemessene Eingriffe soll der Charme des Ortskerns erhalten und in die Zukunft überführt werden.
Mit einer Abfolge giebelständiger Gebäudekörper wird die vorhandene Struktur entlang der Kirchstraße aufgegriffen. Unterschiedliche Bautiefen sorgen sowohl für eine angemessene Gebäudeposition gegenüber der Kirche als auch für differenzierte Außenbereiche im Westen des Grundstücks.
Ein zweites Gebäude am Davertweg vervollständigt das Ensemble und besitzt größere Abmessungen, die auf die dort vorherrschende Maßstäblichkeit reagieren. Zusammen mit der Bebauung an der Kirchstraße schafft das Haus auch im Gartenbereich eine Differenzierung der Außenflächen, die den einzelnen Nutzungen zugeordnet werden können und Privatheit ermöglichen.
Ein zusammenhängender Stellplatz im Osten des Grundstücks konzentriert Fahrzeuge dort und lässt die Gebäudeeingangsbereiche autofrei. Über den Parkplatz wird auch das Wohnhaus im Süden des Grundstücks erreicht.

Am Kirchweg entsteht im Erdgeschoss eine Physiotherapiepraxis mit Fitnessangeboten. Der Baukörper im Übergang zum Davertweg enthält einen Veranstaltungsraum für die Bewohner des Quartiers aber auch für Vereine und Gruppen in Ottmarsbocholt. Die Gebäudeposition ermöglicht die Öffnung des Saals zum Dorfplatz, schafft aber auch eigenständige großzügige Außenbereiche, die bei Veranstaltungen mit bespielt werden können. Das Gebäude wird vom Davertweg aus erschlossen und ist zu einem Platz ausgerichtet auf dem ein Wasserbrunnen vor allem Kinder zum Spielen einlädt, aber auch Senioren den Klang der Natur genießen können, sodass am Ende Jung und Alt vereint werden.
Neben dem Veranstaltungsraum befindet sich hier aber auch ein Beratungsbüro für Pflegeangebote.
In den Obergeschossen werden Mietwohnungen unterschiedlicher Größe errichtet, die durch ein zentrales Treppenhaus erschlossen werden. Alle Wohnungen sind barrierefrei und haben Loggien als Außensitzbereiche.

Im zweiten Baukörper am Davertweg werden drei Wohngruppen zu je 4 Personen untergebracht. Neben den privaten Zimmern mit eigenem Bad sind hier großzügige Gemeinschaftsbereiche und Außensitzflächen vorgesehen.

Beide Gebäude sind teilunterkellert. Im Untergeschoss sind Abstell- und Lagerräume vorgesehen.

Alle Baukörper erhalten eigene Satteldächer, die in einer zweiten Ebene miteinander verbunden sind und so gebäudeübergreifende Nutzungen möglich machen. Fassadenbündige Dachanschlüsse mit integrierten Rinnen und Fallrohren sorgen für eine moderne Interpretation des Dorfhauses. Die Fassaden orientieren sich durch das Material Klinker am Bestand, erhalten großzügige Fenster, die mit Natursteinfaschen eingefasst werden. Eingänge werden durch Aussparungen im Baukörper hervorgehoben und schaffen selbstverständliche Orientierung. Loggien werden ins Gebäude integriert. So verzahnen sich die neuen Gebäude mit der vorhandenen Substanz und stellen dennoch eine zeitgemäße Ergänzung des Ortskerns dar.

Die Beheizung der Gebäude erfolgt über eine gemeinsame zentrale Erdwärmepumpe. Die Bohrungen werden im Bereich des Parkplatzes und der Gärten angeordnet. Zusammen mit der hochwertigen Dämmung wird der Energieverbrauch die Vorschriften der EnEV um 30 % unterschreiten. Die Wohnungen erhalten dezentrale Lüftungsanlagen. Hierdurch wird der kfw-40-Standard erreicht. Auf Photovoltaiktechnik muss wegen der Verschattungssituation durch die Kirche verzichtet werden.