Neugestaltung Sanierungsgebiet „Innenstadt“ in Schleswig

Ziel des Entwurfes ist es, die unterschiedlichen Räume durch eine einheitliche Gestaltung in einer attraktiven Raumfolge in Beziehung zu setzen. Den Schwerpunkt bildet der Stadtweg, der als Rückgrat herausgestellt wird, an dem sich die Plätze aneinanderreihen. Der ‚Hertieplatz‘ sowie der Bereich am Gallberg dienen als Eingangstor. Zusammen mit den Plätzen am Kornmarkt und am Capitolplatz werden sie mit Wasserspielen und Sitzelementen als Aufenthaltsplätze herausgearbeitet. Die Art der Wasserspiele ist der Bedeutung der Plätze angemessen. Im Bereich des Gallberges wird allerdings kritisch angemerkt, dass die vorhandene Bushaltstelle und der Brunnen im Wendebereich auf die Verkehrsnutzung abzustimmen und zu überprüfen sind. Für den Bereich des Capitolplatzes wird ein bodengleiches Wasserspiel vorgeschlagen, das bei der Marktnutzung überstellt werden kann. Die Ergänzung des Baumrasters ist zu prüfen, um eine Nutzung als Marktfläche nicht einzuschränken. Im Bereich des „Hertieplatzes“ fand die Gestaltung und Nutzung des vorhandenen Höhenversatzes als „Schleibalkon“ in Zusammenhang mit einem Wasserspiel in Form der Schlei viel Zuspruch und wurde als identitätsstiftend am Eingang der Fußgängerzone gesehen. Im Bodenbelag ist ein verbindendes Liniensystem aus Plattenbändern und Schnurkanten vorgesehen, welches sowohl eine Entwässerungsfunktion als auch eine Leitfunktion für Seheingeschränkte haben kann und den Straßenraum ästhetisch zoniert. Aus Sicht der Denkmalpflege stellt die gewählte Farbigkeit eine gute Alternative zum roten Klinker dar. Der Entwurf scheint grundsätzlich gut geeignet, sich adäquat einzufügen. Während der Stadtweg und die Plätze mit hochwertigen Pflasterbelägen wie Naturstein in unterschiedlichen Formaten gesehen werden, schlagen die Entwurfsverfasser*innen für die rückwärtigen Erschließungsachsen wie Poststraße und Schwarzer Weg einen reduzierten Ausbaustandard in Betonpflaster vor. Die Änderung der Aufstellung des ZOB in eine sägezahnförmige Anordnung weicht vom Rahmenkonzept ab. Die Anordnung der neuen sowie ergänzenden Baumpflanzungen folgen dem Ziel, die stadträumlichen Beziehungen zu stärken und ermöglichen eine Nutzung des Platzes unter den Kronen. Auf diese Weise ergibt sich ein neuer Platz zwischen Capitolplatz und ZOB. Mit Hilfe einer LEDWand an der Rückseite des Kinos könnte ein ergänzendes Außenraumangebot geschaffen werden. Die von den Verfasser*innen vorgeschlagenen Bänke werden als zu massiv wahrgenommen und als nicht angemessen für den filigranen Gesamteindruck des Stadtbildes, ebenso die Lichtmasten aus Holz. Alles in allem bildet der Entwurf eine tragfähige Idee, die weiterverfolgt werden sollte. Kritisch wurde im Hinblick auf die Nachhaltigkeit über die Art des Natursteins diskutiert.