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Award / Auszeichnung | 01/2021

HolzbauPlus – Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen 2020

Grund-, Mittel- und Realschule Odelzhausen, 1. Bauabschnitt Neubau eines Schulgebäudes in Holzbauweise

DE-85235 Odelzhausen

GEWINNER | Kategorie „Öffentliche Bauten – Neubau“

SCHANKULA Architekten

Architektur

Planungsgesellschaft Dittrich mbH

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Schulen

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 03/2020

Projektbeschreibung

Das Gebäude besteht aus zwei viergeschossigen Baukörpern, die durch eine lichtdurchflutete Halle als zentraler Kommunikationsraum verbunden sind. Die flexible Raumstruktur ermöglicht die Umsetzung moderner Lehrmethoden. Zwischen zwei Klassenräumen ist jeweils ein zuschaltbarer Gruppenraum angeordnet, vor dem sich im Flur wiederum eine ebenfalls in den Unterricht einbeziehbare "Lernnische" befindet. Ergänzt wird das Konzept durch "Lernbrücken" in der Halle, die weitere Möglichkeiten für den Unterricht bieten.
Die Konstruktion des Gebäudes besteht zu großen Teilen aus Holz-Bauteilen, mit hohem Vorfertigungsgrad für eine kurze Montagezeit und eine geringe Belastung des Schulstandortes. Die Holzoberflächen von Decken und tragenden Wänden bleiben dabei zu großen Teilen sichtbar. Eine akustische Aktivierung der Decke ermöglicht den Verzicht auf Abhangdecken.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gebäude stellt den ersten Bauabschnitt des Schulcampus Odelzhausen dar. Hierbei handelt es sich um einen Schulstandort des örtlichen Zweckverbandes sowie des Landkreises Dachau mit Grund-, Mittel- und Realschule. Es beherbergt neben den Grundschulklassen Fachlehrsäle und eine Lehrküche. Außerdem sind dort eine Mensa, eine Pausenhalle, Räume für die Hausaufgabenbetreuung sowie Technikräume und Archive untergebracht. Der viergeschossige Neubau ergänzt das Gefüge des vierteiligen Schulensembles. Das Gebäude ist in zwei Baukörper gegliedert, die durch eine von Tageslicht durchflutete Halle verbunden sind. Die Halle ist der zentrale Kommunikationsraum, kann aber durch eine Zonierung in „öffentliche“ Bereiche bis hin zu „privateren“ Lernnischen und Lernbrücken auf verschiedene Weise in das Unterrichtskonzept einbezogen werden. Auch die Anordnung der Klassen- und der dazwischengeschalteten Gruppenräume erlaubt unterschiedliche Unterrichtskonzepte. Durch eine Stützen-Überzug-Konstruktion für die Außenwände konnten die Verglasungen bis zur Decke geführt und somit der Tageslichteintrag vergrößert werden. Die stirnseitig verglasten Flure erlauben Einblicke in die großzügige Halle. Anhand der umlaufenden Fluchtbalkone erhält die Holzfassade eine gewisse Leichtigkeit. Die ressourcenschonende Deckenkonstruktion der mit Buchendübeln verbundenen Brettstapel überzeugte mit dem schlüssigen Gesamtkonzept aus Vorfertigung, offener Luftführung in der zentralen Halle und verbessertem Tageslichteintrag. Das Gebäude ist unprätentiös beispielhaft für weitere Schulneubauten. Mit Ausnahme der Treppenhäuser und des Technikbereichs besteht das gesamte Gebäude aus Holzbauteilen. Die natürliche Oberflächengestaltung dieser Bauteile sorgt hierbei für die freundliche und helle Lernatmosphäre. Das Gebäude ist bundesweit das erste viergeschossige Schulgebäude in Holzbauweise. Durch die Beschränkung im Bereich des Brandschutzes können solche großen, zumal öffentlichen Gebäude bislang nicht mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen ausgestattet werden. Insgesamt wurden bei diesem Gebäude etwa 1.603m3 Holz verbaut, womit ca. 1.600 t CO2 gebunden worden sind. Die Geschossdecken wurden in Holz-Beton-Verbundbauweise erstellt, bei der anstelle der üblichen, geklebten Holzbauprodukte mit Buchendübeln gesicherte Brettstapelelemente zum Einsatz gekommen sind.