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Award / Auszeichnung | 02/2021

Deutscher Städtebaupreis 2020

Lageplan,
Stadtquartier an der Leopoldstraße

Lageplan, Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße, München

DE-80805 München

BELOBIGUNG IM STÄDTEBAUPREIS

03 Arch. GmbH

Architektur

ver.de Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Groß- und Einzelhandel; Städtebauliche Projekte, Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2019

Projektbeschreibung

An der Münchner Leopoldstraße entsteht ein kompaktes Stadtquartier, das die fragmentierten Strukturen der Umgebung zusammenbindet und Urbanität schafft.
Die städtebauliche Strategie verankert das Areal im Kontext der historischen Achse Ludwigstraße-Leopoldstraße. Die Platzfolgen der Ludwigstraße und der mit Säulenpappeln präzise definierte Straßenraum der südlichen Leopoldstraße werden nun fortgesetzt und ergänzt. Durch dieses „Weiterbauen an der Stadt“ entsteht eine zusammenhängende Abfolge von Stadträumen vom Odeonsplatz über das Siegestor, die Münchner Freiheit bis zum mittleren Ring.
Der Städtebau geht von den Zwischenräumen, den Platzfolgen und Gassen des Areals aus. Ein einfaches Spiel von sich verschiebenden Stadtbausteinen lässt eine Folge von Plätzen entstehen, die in den Rhythmus der Bestandsgebäude der Leopoldstraße eingetaktet sind.
Die Baukörper sind Solitäre mit vertikal geschichteten Nutzungen. Das großzügig überhöhte Erdgeschoß ist als öffentlich zugängliche Ebene konzipiert. Darüber befinden sich die dem Arbeiten und Wohnen zugeordnete Bereiche. Architektonische Leitbilder sind die großmaßstäbliche Architektur der Ludwigstraße sowie der Typus des klassischen europäischen Boulevards mit einheitlicher Materialität und durchgehenden Trauf- und Stockwerkshöhen. Die Höhe der Schwabinger Blockrandbebauung definiert den neuen Horizont. Die drei Hochhäuser überlagern diesen und stellen eine Verbindung zu den vereinzelten Hochhäusern am Mittleren Ring her. Schon von weitem leicht erkennbar dienen sie als Orientierungspunkte für das Quartier.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit dem Stadtquartier an der Leopoldstraße wurde ein lebendiges Stück Stadt in München Schwabing-Freimann geschaffen. Auf dem 4,2 ha großen Areal des sogenannten „Schwabylon“, ein in den 1970er Jahren errichtetes Einkaufs- und Freizeitzentrum, befanden sich zuletzt ein Hotel und eine Großmarkthalle. 2007 wurde ein internationaler Wettbewerb für die städtebauliche Neuordnung ausgelobt. Mit der Fertigstellung des Projekts ist ein besonderer, vertikal geschichteter Nutzungsmix entstanden, der Einzelhandel, Ateliers, Gewerbe und Wohnungen sowie ein Hotel umfasst. Das Planungsteam (03 Architekten und ver.de) setzte sich intensiv mit Kontext, Historie und Stadtraum auseinander. Die Leopoldstraße wird als urbane Adresse in Verlängerung der Ludwigstraße gelesen, einer bedeutenden Prachtstraße in der Münchner Innenstadt. Die ehemalige Barriere zwischen der Leopoldstraße und den angrenzenden Wohnvierteln wurde aufgelöst, an die Stelle der Großmarkthalle tritt ein hochverdichteter Städtebau. Versetzt angeordnete Solitäre erzeugen eine spannungsvolle Sequenz aus Gassen und Plätzen. Das städtebauliche Gerüst ermöglicht ein durchlässiges Quartier ohne Rückseiten, das sich sowohl mit dem steinernen Stadtraum der Leopoldstraße als auch dem grünen Korridor entlang der Berliner Straße verwebt. Übergeordnete Gestaltungsprinzipien binden das Quartier zusammen. Die Hochbauten und ihre plastischen Natursteinfassaden wurden mit der Handschrift unterschiedlicher Architekturbüros ausformuliert. Das Freiraumgewebe wurde als durchgängiger „Steinteppich“ gestaltet, in den differenzierte, vielfältig nutzbare Platzräume eingebettet sind. In Anlehnung an die Schwabinger Kreativszene wurden hierbei Motive aus der Kunst aufgegriffen. Die gestalterische Einheit des Quartiers führt nicht zu einer Monotonie, sondern zu einem stimmigen Ganzen mit vielfältigen Akzenten.

Das Projekt steht für eine gelungene Kooperation zwischen privaten Akteuren und öffentlicher Hand. Der Bauherr und weitere Planungsbeteiligte verfolgten von Anbeginn das Ziel einer ganzheitlichen Quartiersentwicklung. Vom Wettbewerb bis hin zur „Kuratierung“ der Erdgeschossnutzungen waren besondere Kontinuität und Sorgfalt gegeben. Ergebnis ist ein Quartier, das sich durch einen hohen baukulturellen Anspruch und eine dichte, urbane Atmosphäre auszeichnet.
Axonometrie,
Stadtquartier an der Leopoldstraße

Axonometrie, Stadtquartier an der Leopoldstraße

Parzivalplatz, Stadtquartier an der Leopoldstraße

Parzivalplatz, Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße

Stadtquartier an der Leopoldstraße