Gemischtes Wohnen „Fuchsbühl“ in Aichwald

Die Verfasser*Innen planen mit neun nahezu einheitlichen Einzelhäusern ein ruhiges maßstäbliches Ensemble, welches sich mit angemessener Körnung in den städtebaulichen Kontext einfügt. Durch die souveräne Anordnung der Baukörper entsteht im nordöstlichen Teil des Grundstücks ein Platzraum, dieser in Proportion und Größe richtig auf die zu erwartende Bewohneranzahl reagiert. Die sechs Baukörper auf den bewusst ausgeformten Sockeln entlang der Krummhardter Straße halten sich mit Ihren dreigeschossen plus Dach konsequent an die vorgeschriebenen Höhen, bewältigen die Einfügung in die Topographie und tragen selbstbewusst das Bild des neuen Quartiers an die Straße. Der Vorbereich im Norden überzeugt mit den Bäumen und der Vegetation als Pufferzone zur befahrenen Straße, der dienenden Schiene mit Müll und Fahrradboxen und der eigenen Fußwegeerschließung mit Zugang zu den Häusern. Geschickt gelingt es mit Hilfe der Fußwege zwischen den Gebäuden von hier in das neue Gebiet selbstverständlich überzuleiten und Wegebeziehungen geschickt zu vernetzen. Die Gestaltung des Freiraums beachtet gekonnt die Übergänge zwischen den öffentlichen und privaten Zonen und lässt mit seinen Angeboten, wie Urban Gardening, Spielplatz und Sitzbereiche für die Senioren, im öffentlichen Raum ein lebendiges und freiräumlich qualitätsvolles Leben erwarten. Leider wirft die Platzierung der Tiefgaragenabfahrt Fragen auf und stört empfindlich das Quartiers Geschehen auf dem Hof. Hier ist eine Verlegung entlang der Straße „im Fuchsbühl“ zu prüfen. Einige private Gärten im Süden der Straßenspange erscheinen sehr üppig bemessenen und eine Verkleinerung zu Gunsten des öffentlichen Freiraums ist zu überdenken.

Die hier vorgeschlagenen unterschiedlichen und gut ausgearbeiteten Wohnungstypologien bieten ein attraktives Angebot für vielfältige Lebenssituationen und überzeugen mit einer guten sozialen Durchmischung. Mit klar strukturierten Grundrissen werden die unterschiedlichen Wohnansprüche erfüllt und der Mix hinsichtlich Miet- und Eigentumswohnungen und gefördertem Wohnraum stimmt. Lediglich ein kleines Angebot an Gemeinschaftsflächen wird vermisst und könnte zum gemeinsamen Leben einen wertvollen Beitrag leisten.

Die Fassaden schreiben die ruhige Handschrift in dem Erscheinungsbild fort und punkten mit der vorgeschlagenen Hybridbauweise. Allerdings wirken Sie durch Ihre Gleichförmigkeit monoton und könnten abwechslungsreicher gestaltet werden, um dem Quartier eine eigenständige Identität zu geben.

Die wirtschaftlichen Kenndaten des Projektes liegen im mittleren Bereich. Die Angebote bezüglich Nachhaltigkeit, Energiekonzeption und E-Mobilität erscheinen attraktiv und sollten konkretisiert werden.

Als Antwort auf die drängenden Fragen der Wohnraumentwicklung überzeugt die Arbeit mit selbstbewusstem Städtebau und einem klarem vielfältigen Wohnungsangebot. Im Erscheinungsbild kann diese Arbeit noch nicht überzeugen.