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Award / Auszeichnung | 04/2021

Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2021

Kleiner Kiel-Kanal – Holstenfleet Kiel

DE-24103 Kiel

Auszeichnung Öffentlicher Raum als Zentrum

bgmr Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ingenieurbüro obermeyer

Wasserbau

M+O Masuch+Olbrisch Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

ifb frohloff staffa kühl ecker

Tragwerksplanung

SAUERZAPFE ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

Merkel Ingenieur Consult

Bauingenieurwesen

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Landschaft und Freiraum, Verkehr

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2013
    Fertigstellung: 01/2020

Projektbeschreibung

Die Stadt Kiel wertet ihre Innenstadt durch verschiedene städtebauliche Projekte im Umfeld des Altstadtkerns auf. Die Umgestaltung der Holstenbrücke ist eines der Schlüsselprojekte zur Stärkung des öffentlichen Raums. Die ehemals stark frequentierte Stadtstraße wurde zu einem urbanen innerstädtischen Platz mit hoher Aufenthaltqualität transformiert. Der ehemalige Stadtgraben wurde als ‚Kleiner Kiel Kanal‘ zur neuen Wasserlage in der Kieler Innenstadt. Gemeinsam mit dem bestehenden 'Kleinen Kiel' und dem 'Boothafen' bildet er eine Wasser-Platz-Folge die die Innenstadt an die Kieler Förde heranführt. Die Gewässer nehmen durch Sichtbezüge, Materialität und Nutzungsverflechtungen aufeinander Bezug. Komfortbereiche für Fußgänger zeichnen die Hauptbewegungslinien und Aufenthaltsbereiche an der Wasserlinie nach. Durch die Wasserreinigung über einen 2m breiten, mit Schilf bepflanzten Bodenfilter, wird der Aufwand für Pflege und Unterhaltung reduziert. Der Schilffilter sichert zudem die Gewässergüte und wirkt als klimaaktive Verdunstungsfläche in der Kieler Innenstadt. Die Verkehrsflächen für Bahn, Bus, Radfahrer und Fußgänger werden als große Platzfläche verstanden, in der zurückhaltende Markierungen den Verkehrsteilnehmern Orientierung geben. Das Projekt wurde im Dezember 2020 fertiggestellt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt zur Wiederbelebung der Innenstadt, Kleiner Kiel-Kanal, löst gekonnt die Aufgabe eine vormals hochfrequentierte Durchgangsstraße in eine Platzfläche mit außerordentlicher Aufenthaltsqualität zu generieren.

Die Jury lobt, dass es dem Entwurf gelingt mit einer eigenständigen Gestaltsprache einen unverwechselbaren urbanen Raum zu kreieren. Die Wasserbecken des Kleinen Kiel Kanals zeichnen den historischen Stadtgraben nach. Sie verdrängen den ehemals sechsspurigen Verkehr, der den Passanten lediglich einen schmalen Trottoir im Verkehrsgetöse übrig ließ und bilden das Rückgrat für den langgesteckten maritimen Stadtplatz.

Der mit einem fröhlichen Streifenmuster übergezogen Platz bietet neben den zugänglichen Wasserbecken, große Pflanzinseln deren gerundete Einfassungen, wie auch die Holzdecks und Sitzstufen am Wasser, Passanten einladen sich niederzulassen und zu verweilen.

Hervorzuheben ist, dass der Planungsprozess vom Wettbewerb bis zu Realisation durch eine intensive Bürgerbeteiligung begleitet wurde, die Vielzahl an der Planung zu integrierenden Fachingenieure, wie auch die entstandene ökologische und soziale Qualität am Ort.

Die Aufgabe den Bewohnern, wie auch den Touristen einen lebendigen, modernen, verbindenden und niederschwellig erreichbaren und bespielbaren urbanen Raum anzubieten erscheint gelungen. Der Kleine Kiel Kanal ist zu einem Anziehungspunkt mit Strahlkraft geworden, der es vermag an relevanter Stelle im Stadtgefüge das Leben in der Innenstadt zu befördern und zu erhalten.