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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Neubau des Sozialdiakonischen Zentrums in Karlsruhe-Durlach

3. Preis

Drei Architekten

Architektur

koeber Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen drei freistehende Baukörper für das zu bearbeitende Raumprogramm vor. Zwei Körper ergänzen die vorhandene Struktur der Wohnbebauung, abgestaffelt von der Bilfinger Straße bis zur Straße Auf den Lohn.

Der dritte Körper, typologisch zwei ineinander verwobene pavillionartige Gebäude, bilden durch ihre Anordnung mit den Wohngebäuden den zentralen Quartiersplatz.

Durch die Anordnung werden Freiräume geschaffen, die Kitagarten, Tagespflege, aber auch die Wohnungen nutzen können. Der Sakralraum der Gemeinde liegt zum Platz orientiert.

Die Schichtung der Körper zeichnet sich homegen mit durchgängigen vier Geschoßen ab.

Die zwei unabhängig voneinander angeordneten Eingänge im sozialdiakonischen Zentrum für Gemeinde-/Wohngruppe-/Tagespflege sowie Kita sind zum Quartiersplatz orientiert. Die Kita entwickelt sich im EG, im OG wird die Kinderkrippe verortet. Der Kitagarten ist gen Süden orientiert. Durch die Geometrie des Körpers entwickelt sich vor dem Sakralraum das Foyer mit Kaffee. Die Tagespflege bietet sich über die Süd-Ostfassade mit angegliedertem Freiraum an. In den aufgehenden Geschoßen werden im 1. OG die Diakonie, über das Gesamtgebäude dann die Wohngruppen in den weiteren Geschoßen drei und vier angeboten. Die Grundrisse gliedern sich um zwei Lichthöfe in den Kuben. Damit gelingt ein Tageslichteinfall in das innere der Körperstruktur. Vorgelagerte Loggien binden über Gruppenräume durch bis in den Lichthof.

Kritisch wird die geringe Ansprechmöglichkeit der Pflege in Verbindung mit den Besuchern angemerkt. Heilung könnte der Tausch von Diakonie im 1. OG mit der Tagespflege im EG sein.

Das Wohnen in den beiden Baukörpern erschließt sich vom zentralen Platz. Im EG sind zum öffentlichen Raum Funktionsräume angeordnet, die Wohngrundrisse im EG orientieren sich gen Westen. Um die Mittelerschließung legen sich die Wohnungen in den weiteren Geschoßen, die je nach Größe einen Fünf- oder Sechsspänner pro Geschoß ergeben. Zwangsläufig ist mit der Erschließung eine notwendige Breite der Wohnbaukörper erforderlich.

Die Fassade des Zentrumsgebäudes ist als Lochfassade mit gleichformatigen Fensteröffnungen als Verblendfassade mit Hinterlüftung geplant. Ein Wechsel im Mauerwerk gliedert, die unterschiedlichen Funktionen zeichnen sich in den Fassaden ab. Holzlamellen bieten Sonnenschutz an. Die horizontale Schichtung gliedert sich mit einem in den Geschoßebenen abzeichnenden Sichtbetonemelement. Als Gegensatz dazu werden die Wohngebäude mit einer Putzfassade geplant. Die Fensterformate sind analog dem Backstein gleichformatig angeordnet.

In der Weiterentwicklung des Entwurfs regt das Preisgericht u.a. an, die nachfolgenden Punkte zu prüfen: Städtebaulich wird eine Trennung von Wohnnutzungen und sozialem Gesamtensemble vorgenommen, die dem konzeptionellen Grundgedanken einer gegenseitigen Verzahnung und Vernetzung der Funktionseinheiten entgegenspricht. Um eine stärkere Integration der Wohngebäude und Belebung der Erdgeschosszonen zu erwirken, sollte hier die Verortung von lebendigeren Funktionseinheiten geprüft werden, um zugleich die Qualität des Quartiersplatzes zu erhöhen. Für die Kontaktaufnahme von Besuchern und Pflegeheim ist ein direkter Kontaktpunkt vorzusehen. Die Lage der Tagespflege im Erdgeschoss wird betreiberseitig nicht gewünscht und sollte in die oberen Geschosse verlegt werden. Die Anordnung der Räumlichkeiten der Diakonie hingegen ist im Erdgeschoss zu prüfen.