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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Neugestaltung der Holstenstraße in Kiel

Perspektive Wasserspiel

Perspektive Wasserspiel

1. Preis

Preisgeld: 44.000 EUR

Lohaus · Carl · Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten · Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

ksw | kellner schleich wunderling

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

M+O Masuch+Olbrisch Ingenieurgesellschaft mbH

Verkehrsplanung

WILLNER VISUALISIERUNG

Visualisierung

Erläuterungstext

DIE IDEE
Mit dem Ziel, einen homogenen Stadtraum zu schaffen, wird ein einheitlicher Materialkanon für die Holstenstraße und die benachbarten Plätze gewählt.

Der grau-beige-changierende Belag erinnert in der Farbigkeit an vergraute Schiffsplanken und wird zum “Kieler Stadtboden”.

Die besondere Längsausdehnung der Holstenstraße wird durch den vorhandenen Baumbestand ergänzende Baumreihen betont. Die Plätze und Ost-West-Verbindungen zum Wasser hingegen werden durch lockere Baumstellungen, Wasserelemente und Brunnen bespielt.

Der “Seebrunnen” in der Kontur der Ostsee im Norden des Holstenplatzes stellt einen besonderen Ort dar. Hier zeigen Wasserfontänen die Schiffsverbindung zwischen den Häfen an.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorliegende Entwurf zeichnet sich durch eine im besonderen Maße differenzierte Herangehensweise aus. Ohne einen gesamtheitlichen Eindruck zu schwächen, entstehen Räume von unterschiedlichem Charakter und Identität. In Süd-Nord Richtung qualifizieren sich, der Eigenart der verschiedenen Orte folgend, ablesbare Typologien.

Der Holstenplatz zeichnet sich durch eine großzügige Freiraumgestaltung aus, die allein durch die präzise gesetzte Haltestellenanlage und die Mobilitätsstation baulich akzentuiert wird.

Er besitzt eine gestalterisch und funktional überzeugende Zweiteilung in Baumhalle sowie einer Lichtung, die im nördlichen Teil viele Nutzungsoptionen offenhält. Der Platz ist im Umgang mit Wasser vielfältig und setzt im südlichen Teil einen eindeutigen grünen Schwerpunkt. Die Haltestellenanlage wird geschickt in die Gesamtgestaltung des Platzes integriert ohne dass ein „bahnhofsartiger“ Eindruck entsteht. Die begrünte Bedachung ist funktional angemessen und gleichzeitig eine entsprechende Geste, die den Paradigmenwechsel in der Präsenz der öffentlichen Verkehrsmittel an diesem Ort symbolisiert.

Der Heinrich-Ehmsen-Platz wird gut in das Gesamtkonzept integriert. An der richtigen Stelle des Holstenplatzes wird die Ost-Westquerung und der Übergang in die Straßenräume auf elegante Art und Weise gelöst. Im Osten wird der Heinrich-Ehmsen-Platz durch die präzise Setzung der Mobilitätsstation programmatisch und gestalterisch besetzt. Sie bietet, räumlich richtig positioniert mit dem entsprechenden Pavillon den angemessenen Platzbedarf für Radabstellplätze, Leihangebote usw. In der weiteren Ausgestaltung ist insbesondere im Bereich der Haltestelle sowie im Übergang Haltestelle / Holstenplatz der Aspekt der Barrierefreiheit zu berücksichtigen.

Die weiteren Straßen und Plätze, allen voran die Holstenstraße in ihren verschiedenen Abschnitten in der Vor- und Altstadt, werden durch feine Unterscheidungen in Belag, Möblierung und Baumsetzung ihrer Bedeutung im Stadtraum gerecht.

Insgesamt schafft es diese Arbeit einen zeitgemäßen Auftritt und gleichsam der gewachsenen Qualitäten des Ortes gerecht zu werden. Der Entwurf überzeugt mit großer struktureller Klarheit und ist für die jeweiligen Teilbereiche gut differenziert ausgearbeitet. Mit bescheidenen und gleichzeitig sehr präzise Gesten gelingt eine gute Präsenz. Er bietet eine sinnvolle, gestalterische Unterscheidung zwischen Altstadt und Vorstadt. Der Heinrich-Ehmsen-Platz wird gut in das Gesamtkonzept integriert. Der Erhalt und Ergänzung der Bestandsvegetation (Platanen), die unaufgeregte und doch sehr moderne Möblierung und nicht zuletzt der Einsatz von Klinker als Hauptbelagsmaterial überzeugen die Jury.
Lageplan

Lageplan

Abgabeplan 01

Abgabeplan 01

Abgabeplan 02

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Abgabeplan 03

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Abgabeplan 04

Abgabeplan 04