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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Neubau der Halle 40 als Doppel-Sporthalle in Saarbrücken

Perspektive Platz

Perspektive Platz

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

SERO Architekten

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Der neu geschaffene Campusplatz im Norden der Halle 40 zwischen der neuen Doppelsporthalle, der Bogenhalle und dem Olympiastützpunkt hat das Potenzial zu einem neuen, identitätsstiftenden Zentrum der LSVS Hermann - Neuberger - Sportschule in Saarbrücken. Die neue Halle 40 bildet mit Ihrer Setzung ein neues Volumen „am Campus“ und formt dabei eine städtebauliche Dominante. Die neue Sporthalle entwickelt sich wie selbstverständlich aus der Topographie und bildet eine klare Raumkante zum neuen Campusplatz. Die Verbindung zu den höher gelegenen Gebäuden des Fußballverbandes erfolgt über eine neue Treppe entlang des Sockels und endet am Haupteingang der neuen Halle 40. Nach dem Abriss der Anbauten an die Bogenhalle wird eine zusätzliche Durchwegung über den Platz in den bestehenden Verbinder der Bogenhalle geschaffen. Der neue Campusplatz begreift sich somit als Abschluss und Zentrum der einzelnen Abfolgen von Außenräumen an der Sportschule.

ARCHITEKTUR
Die Lage am Saarbrücker Stadtwald und die topographischen Herleitung eines Sockels bestimmen das architektonische Konzept. Mit einem den Ort prägenden, nachwachsenden Material, wird ein klarer Baukörper, der sich in seiner konstruktiven Gliederung deutlich aus dem Tragwerk ableitet, auf einen massiven Sockel gelegt. Der massive Sockel modelliert das Gelände und bringt mit seiner Verkleidung aus Bruchsteinmauerwerk die Gründung auf dem Felsen zum Ausdruck. Das Material verbindet sich zugleich harmonisch mit den Natursteingabiolen, welche überwiegend die topgraphische Gestaltung der Sportschule dominieren. Im Zusammenkommen dieser beiden Schichten entsteht eine „Pagode des Sports“, die der Nutzung, welche die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit sucht, gerecht wird.

FUNKTION / ERSCHLIESSUNG
Ziel der inneren Organisation ist eine kompakte und flexibel nutzbare und damit in Errichtung und Betrieb nachhaltige Anordnung zu schaffen. Die neue Sporthalle setzt auf kurze Wege und eine effiziente Stapelung der Nebenräume.
Der Haupteingang der Halle liegt am neugeschaffenen Campusplatz im Norden. Über den Eingangsbereich gelangt man sowohl ebenerdig als auch über die Haupttreppe oder den Aufzug in die jeweiligen Umkleideräume. Durch die Anordnung der Umkleiden und den jeweils zugeordneten Stiefel- und Turnschuhgängen kann eine kompakte Erschließung bei hoher Funktionalität ermöglicht werden. Der Haupttreppenraum zur Platzseite verbindet im 1. Obergeschoss die höher gelegenen Gebäude des Fußballverbandes. Die südlich im Gebäudeinneren liegende Treppe dient als Turnschuhbereich zur flexiblen Erschließung der Umkleiden unabhängig von den Sporträumen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der neu geschaffene Campusplatz als identitätsstiftendes Zentrum erscheint in der dargelegten Form vorstellbar und wünschenswert. Der vorgeschlagene Neubau schafft in der Tat eine neue städtebauliche Dominante und ist überzeugend an die höher gelegenen Freiflächen der benachbarten Gebäude angeschlossen. Der Außenraum zur denkmalgeschützten sogenannten Bogenhalle wird sinnvoll und reduziert als Platz gestaltet, bedarf aber der freiraumplanerischen Überarbeitung, um vollends überzeugen zu können. Die hier vorgeschlagene "Auflockerung II mit Bäumen wirkt etwas stereotyp. Die, der Aufgabenstellung angemessene architektonische Haltung und Aussage, entwickelt sich folgerichtig aus einem, den topographischen Verhältnissen geschuldeten Sockelmotiv in wohltuend zurückhaltender Weise. Großzügig verglaste Hallen- und Eingangsbereiche bilden einen wirkungsvollen Kontrast zu einem ansonsten eher hermetisch anmutenden Hallenaufbau in Holzkonstruktion auf steinernem Sockel, eine sogenannte II Pagode des Sports 11, die tempelartig auf massiver Basis zu thronen scheint. Diese idealtypische II klassische II architektonische Haltung wird ausdrücklich begrüßt als eine, der Würde des Sports und seiner Leistungsorientiertheit angemessene Geste. Die im äußeren Erscheinungsbild hervortretende Tragstruktur aus säulenartigen Gebinden in Holz wird grundsätzlich positiv bewertet, wenngleich auch die Dauerhaftigkeit dieses Fassadenmaterials in den vorhandenen klimatischen Verhältnissen kritisch hinterfragt werden muss. Die Nachhaltigkeit des gewählten Materials ist dennoch überzeugend, ebenso wie alle Funktionsabläufe, die gut geordnet und strukturiert in Erscheinung treten:
Im Erdgeschoss ebenerdig die Athletik- und Multifunktionshalle, erschlossen
über eine Eingangshalle auf zwei Ebenen, der Umkleidebereich als Zwischengeschoß auf einer einzigen Ebene, in den darüber liegenden Geschossen die restlichen Funktionsräume, den Hallen jeweils sinnvoll zugeordnet. Das vorgeschlagene Energiekonzept erscheint nachhaltig und sehr überzeugend
ausgearbeitet. Die gesamte Entwurfsarbeit tritt sowohl städtebaulich als auch baukünstlerisch gelassen, unprätentiös und würdevoll dem Denkmal Bogenhalle adäquat gegenüber. Sie vermittelt wohltuende Ruhe in einem allzu heterogenen städtebaulichen Umfeld.
Lageplan

Lageplan

Axonometrie

Axonometrie

Schnittperspektive

Schnittperspektive

Schnittansicht

Schnittansicht

Schnitt

Schnitt

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG1

Grundriss OG1

Grundriss OG2

Grundriss OG2

Schnitt Lang

Schnitt Lang

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2

Plan 3

Plan 3