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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Umgestaltung Blautopf-Areal in Blaubeuren

Perspektive Stadtpark Blaubeuren

Perspektive Stadtpark Blaubeuren

Anerkennung / Ideenteil

Preisgeld: 14.000 EUR

GRIEGER HARZER DVORAK

Landschaftsarchitektur

Transit Architekturkollektiv GbR

Stadtplanung / Städtebau

Rendercircle - Christian Marrero

Visualisierung

Erläuterungstext

STADTPARK
Der Stadtpark wird in seiner organischen Figur erhalten, jedoch durch vegetative Strukturen und durch diverse Nutzungsangebote angereichert. In der Kombination mit dem neuen Grünzug entlang des offen gelegten und renaturierten Schützenbaches wird der Stadtpark zum grünen Kontinuum vom Ortseingang bis zum Uferpark an der Blau und bindet die Schul- und Sportspange ein. Das neue Blau der ergänzenden Kanäle ist ein Zitat des historischen Verlaufs und der Verknüpfung von Ach und Blau über die Fläche des Stadtparks. Diese Reaktivierung dient insbesondere der Entwicklung eines natürlichen Wasserspielplatzes mit Wildnis-Insel als zentrales Herzstück des Parks. Die Mündung an der Blau wird zum Uferpark mit Sitzstufen in der Böschung und einem Holzponton.
Das bestehende Wegenetz wird ergänzt, geordnet, bindet mit Antrittsplätzen an das Klosterareal an und leitet die Besucher*innen in den Park und erschließt den Schulhof. Hier wird ein Ort mit Urban-Fitness und Basketball vorgeschlagen. Als Wegematerial wird beige wassergebundene Wegedecke vorgesehen. Der Park wird zum vielfältigen Treffpunkt im Grünen für alle Bürger und Touristen Blaubeurens und lädt nun zum Flanieren, Entspannen, Spielen und zur sportlichen Betätigung ein.

MOBILITÄTS-SPANGE
Die Bündelung der Parkierung, des ZOB und des TOB schafft einen klaren Ort des Ankommens. Diese Mobilitätsspange wird auf der Seite des Sport- und Schulbandes verortet, um eine großzügige grüne Promenade mit Antrittsplätzen und Entrées in die Altstadt vor den historischen Fassaden anzubieten. Der grüne Altstadt-Ring wird mit Stauden- und Wiesenpflanzungen zoniert und bietet einen attraktiven Spazierweg aus wassergebundener Wegedecke. Durch die Komprimierung der Verkehre entsteht eine klare Leitung der Besucher und die Orientierung und Attraktivität Auf dem Graben wird deutlich verbessert. Ein Pavillon mit Café und Kiosk sowie Schließfächern wird auf einem Platz zwischen TOB und ZOB als Aufenthaltsort für Wartende verortet.
Das Schulgelände wird modifiziert, indem entlang der Straße Auf dem Graben öffentliche Stellplätze angeboten werden, als Teil der Spange und gleichzeitig ein großzügiger Eingang zum Schulgebäude freigehalten und attraktiv gestaltet wird. Der neue Schulhof liegt östlich und wird durch den neuen Grünzug eingefasst und bietet vielfältige Oberflächen und Nutzungen für die Schüler. Der vorhandene Innenhof wird mit einem Glasdach versehen und zum Foyer der Schule.
Zur Entlastung der Platzfläche am Blautopf wird eine neue PKW-Brücke im östlichen Bereich des Dodelwegs vorgeschlagen. Diese Verortung hat den Vorteil, dass die ortskundigen Anwohner die Brücke von Süden über die Eduard-von-Lang Straße anfahren können und Auf dem Graben verkehrlich entlastet wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Gegensatz zum Realisierungsbereich Blautopf wirkt der Vorschlag zum Stadtpark überfrachtet, die vielen Wege und mäandrierenden Wasserläufe zerstören die räumliche Qualität der Bleichwiesen. Gestalterische Zurückhaltung wäre auch hier angemessen gewesen. Der vorgeschlagene Wasser-Spielplatz ist für Bewohner wie Besucher gleichermaßen interessant, wenn auch die Illustration eine Größe suggeriert, die so nicht gegeben ist.
Die Beibehaltung der Parkierung entlang der Blau wird negativ gesehen, eine breitere Grünzone wäre hier wünschenswert.
Im Vertiefungsbereich Auf dem Graben wird eine an der Bestandssituation orientierte Neustrukturierung der Verkehrsflächen vorgeschlagen. Ziel dabei ist, im Vorfeld zur Altstadtmauer mehr Raum zu gewinnen. Dieses Vorfeld wird als grüner Saum ausgebildet, eine tragfähige Idee, die allerdings durch einen neuen Fußweg unnötigerweise verunklart wird.

Die Parkplätze werden als geschlossene Taschen ausgebildet, was bei der bekannten starken Frequentierung nicht praktikabel ist.
Vor der Schöne-Lau-Schule wird richtigerweise ein Vorplatz ausgebildet, der auch die räumliche Verbindung zur Altstadt mit dem Urzeitmuseum herstellt.
Der Omnibushalt wird wie bisher sehr weit im Norden positioniert, zieht damit den Verkehr weit ins Gebiet.
Insgesamt lobt das Preisgericht eine konzeptionell starke Arbeit, die im Realisierungsteil mit Angemessenheit und guten Setzungen ihre Stärken zeigt, im Ideenteil aber überbordet und mehr Stringenz erfordert hätte.
Lageplan Stadtpark Blaubeuren M1:500

Lageplan Stadtpark Blaubeuren M1:500

Schnitt Stadtpark Blaubeuren

Schnitt Stadtpark Blaubeuren

Lageplan Auf dem Graben Blaubeuren M1:500

Lageplan Auf dem Graben Blaubeuren M1:500

Schnitt Auf dem Graben Blaubeuren

Schnitt Auf dem Graben Blaubeuren