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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Neubau Bürogebäude OPES Works in Oberhaching

Gewinner / 1. Preis

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur, Visualisierung

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

knippershelbig GmbH

Bauingenieurwesen

Ingenieurbüro Hausladen GmbH

Bauphysik

LORENZ engineering GmbH

Energieplanung

Kersken + Kirchner GmbH

Brandschutzplanung

SPEKTRUM Bauphysik & Bauökologie GmbH

Akustikplanung

Erläuterungstext

Die idyllische Gemeinde Oberhaching südlich von München ist ein Patchwork aus Wohnsiedlungen, Gewerbebauten, Äckern, Wiesen und Wäldern. Das Grundstück am Rand eines Gewerbeparks, umgeben von Streuobstwiesen, inspirierte uns dazu, ein hybrides Gebäude zu entwerfen, das die Grenzen zwischen klassischen Büro- und Wohntypologien verschwimmen lässt. Anstatt sich an den umliegenden Gewerbebauten zu orientieren, versteht sich das neue OPES Works Gebäude als Teil der umgebenden Kulturlandschaft. Weit auskragende, rechteckige Deckenplatten und zurückspringende Fassaden erweitern die Büroräume nach außen – Möglichkeitsräume, die vom Nutzer angeeignet werden können, sei es zum kurzen Rückzug ins Grüne oder zum spontanen Brainstorming in der Gruppe. Das Büro als „vorbereitete Umgebung“, die unterstützt und ermöglicht.
Gleichzeitig dienen die umlaufenden Balkone als konstruktiver Sonnen- und Witterungsschutz und sind in das Brandschutzkonzept integriert. Auf ein zweites innenliegendes Treppenhaus kann damit verzichtet werden. Das Dach als oberste Geschossdecke ist mehrfach zu Pultdächern gefaltet. Konsequent nach Süden ausgerichtet, leisten die komplett mit Photovoltaik bestückten Dachflächen einen wichtigen Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität des Gebäudes. Abwechslungsreiche weitflächige Gartenräume verflechten das Gebäude mit den Streuobstwiesen der Umgebung.

Organisation

Der Hauptzugang erfolgt von der Raiffeisenallee, nördlich des Gebäudes liegen oberirdische Besucher-Parkplätze, die Zufahrt zur Tiefgarage und die Anlieferung für die Cafeteria. Im großzügigen Foyer, flankiert von zwei Innenhöfen, gehen Empfang und CoWorking-Bereich fließend ineinander über, in unmittelbarer Nähe liegt ein kleiner buchbarer Besprechungsraum. Linkerhand befindet sich die Cafeteria, die sich Richtung Süden und Garten öffnet.

Die Grundorganisation der Büroeinheiten ist simpel: Vom zentralen Erschließungsbereich mit Aufzug gehen bis zu vier Mieteinheiten ab, die flexibel teil- und schaltbar sind. Im jeweiligen Eingangsbereich der Mieteinheit sind Kerne mit der Grund-Infrastruktur wie Technikschächte und Sanitärräume angeordnet. Diese können im späteren Mieterausbau nach Bedarf erweitert werden.

Durch die unterschiedlichen Raumtiefen können alle gängigen Bürotypologien abgebildet werden. Die Innenhöfe sorgen für eine gleichmäßige Belichtung der Räume. Die Umgänge im Außenraum sind gleichwertiger Teil der Arbeitswelt, im Sommer können die Büroräume großzügig geöffnet werden. Das Untergeschoß beherbergt Technikräume, Mieterkeller und 43 PKW-Stellplätze.

Konstruktion und Material

Als Teil der gebauten und gewachsenen Umwelt ist das Gebäude als Holzbau geplant. Das vorgefertigte Holz-Tragwerk bleibt im Inneren nicht nur spür- sondern auch sichtbar. Das innenliegende Treppenhaus und die Schächte werden in Sichtbeton ausgeführt. Der konstruktive Sonnenschutz der auskragenden Geschossdecken erlaubt transparente Fassaden, ohne dass es zu einer Überhitzung der dahinterliegenden Räume kommt.

Energiekonzept

Ziel unserer Überlegungen war es, ein nahezu CO² neutrales Gebäude zu konzipieren und damit ein zukunftweisendes Zeichen für die Klimaneutralität 2050 zu setzen. Diese anspruchsvolle Aufgabe, kann im Wesentlichen durch energieeffiziente Einzelmaßnahmen gemeistert werden:
• Angepasster Dämmstandard mit 3-fach Wärmeschutzverglasung
• CO² minimierte Holzhybridbauweise
• Hohe Tageslichtnutzung durch Lichthöfe
• Offene Holz-Speichermassen
• CO² minimierte Wärmeerzeugung durch Fernwärme über Geothermie
• CO² minimierte Kälteerzeugung über Grundwasser
• Einbindung der Grundwassernutzung
• Hybrides Lüftungskonzept mit Fensterlüftung und mechanischer Grundbelüftung
• Mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung
• Photovoltaik am Dach zur Eigenstromnutzung
• Sommerliche Nachtauskühlung durch Querlüftung über den Innenhof
Ausschnitt Lageplan

Ausschnitt Lageplan