modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2021

Neubau Pfarrheim St. Bonifatius in Hagen-Hohenlimburg

3. Preis

Preisgeld: 1.400 EUR

P+ Architekten Ingenieure

Architektur

Erläuterungstext

Der Standort des neuen Pfarrheims im großräumigen Grundstück wurde so gewählt, dass interessante und ausgewogene Bezüge mit Kirchengebäude, Pfarrhaus und Kindergarten entstehen können. Die im Norden angrenzende Straße "Im Weinhof" und der neu angelegte Parkplatz im Westen des Grundstücks stören das Ensemble dabei nur unwesentlich. Es war Ziel des Verfassers, einen nach allen Seiten zurückhaltenden Gebäudetypus zu entwickeln, der klare Kanten zeigt und gleichzeitig für die Umgebung eine Aufmerksamkeit im Ganzen erreicht.
Über den Fußweg im Inneren des Grundstücks werden wie selbstverständlich alle wesentlichen Anlaufstellen angebunden. Vom Parkplatz ausgehend der Kindergarten, das Pfarrhaus und weiter das neue Pfarrheim bis zum Eingang in die Kirche. Dazwischen liegt der neue Kirchplatz, von dem auch der Eingang in das Pfarrheim zu sehen ist. Die äußere Erscheinung des quadratischen, eingeschossigen Baukörpers bleibt zurückhaltend, wird aber durch die strukturierte Dachlandschaft von der Umgebung besonders wahrgenommen. Diese Komposition unterschiedlicher Satteldächer in Größe und Höhe steht im Einklang mit den Funktionsbereichen im Inneren.
Nach Betreten des neuen Gebäudes ergeben sich eindeutig ablesbare Nutzungsbereiche. Zur linken Seite der zweiteilige Gemeindesaal mit einem vorgelagerten Außenbereich zur ruhigen Westseite, für Veranstaltungen verschiedener Art und Größe, auch einschließlich der Foyerflächen, geeignet. Im Kopf des Gebäudes befindet sich der Bereich für die Jugend, zusammengefasst zu einer Einheit, aber getrennt für zwei unterschiedliche Gruppen. Auf der rechten Seite die zwei Gruppenräume, wobei der größere Raum an der markanten Gebäudeecke liegt. Sehr geeignet für die Nutzung als "Kirchencafé" mit Ausblick auf das Geschehen auf dem Kirchplatz. Auch das Verweilen unter dem in direkter Nähe stehenden großen Baum bietet sich an. Weitere Nebenflächen an geeigneter Stelle runden das Raumprogramm ab, wobei Technik- und Lagerflächen auch von außen zugänglich sind.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Setzung des Baukörpers in Bezug zu Kirche, Pfarrhaus und Kindergarten überzeugt, die Bezüge zur Straße und umgebender Bebauung sind stimmig. Der Entwurf formuliert mit kompaktem, quadratischem Grundriss den Kirchplatz und einen weiteren Platz im Südwesten.
Dadurch wird eine schöne Verbindung der Elemente Kirche, Pfarrhaus, Kita und Gemeindezentrum über differenzierte und gut gegliederte Freiräume geschaffen.

Die notwendigen geforderten Stellplätze sind im nördlichen Bereich gut angeordnet und lassen dem Eingangsbereich der Kita einen größeren Vorplatz oder Vorgarten als im Bestand vorhanden.

Die Adressbildung mit dem Haupteingang vom Kirchplatz aus wird begrüßt, der Nebeneingang ist richtig angeordnet, dadurch kann der Bereich für die Jugendlichen im Gemeindezentrum gut getrennt werden.

Durch den klar und gut gegliederten Grundriss sind alle Funktionen gleichberechtigt und gut auffindbar für die Besucher*innen, die Blickbeziehungen von innen nach außen ermöglichen die Einbeziehung des Lebens auf der Straße und auf dem Kirchplatz. Lediglich der fehlende direkte Sichtbezug zwischen Kirche, Kirchplatz und Gemeindesaal wird kritisch gesehen.

Die geschlossene Fassade des großen Saales gegenüber der Kirche erscheint abweisend, die Vorteile der überdachten Terrasse nach Südwesten werden jedoch erkannt und geschätzt.

Die Gestaltung des Gebäudes mit der gefalteten Dachlandschaft wird kritisch beurteilt, sie erscheint zu dominant und unruhig. Das Volumen des Gemeindezentrums wirkt leider im Kontext der Umgebung zu niedrig und gedrückt, die bewegte Dachfläche scheint dagegen arbeiten zu wollen.

Die Gebäudekennzahlen lassen eine gute Wirtschaftlichkeit erwarten.

Insgesamt stellt die Arbeit einen guten Ansatz im Hinblick auf die städtebauliche Verortung des Gemeindezentrums und den Bezug und das Mitdenken des öffentlichen und des privaten Freiraumes dar.