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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Neubau einer Dreifeldsporthalle in Ladenburg

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

Preisgeld: 4.500 EUR

Glück+Partner GmbH Freie Architekten BDA

Architektur

Atelier Adel Makram Architekturmodellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Die „Magistrale des Sports“, die sich als breite Fußgängerachse vom Freibad an der Neckarwiese im Westen bis zum Römerstadion zieht, wird nach Osten erweitert und endet im Vorplatz vor der neuen Dreifeldhalle.
Die als reine Holzkonstruktion konzipiert Halle besteht aus einem annähernd quadratischen, eingeschossigen Sockelbaukörper und einem laternenartigen Aufsatz über der eigentlichen Hallenfläche. Westlich der Hallenfläche befindet sich der Nebenraumtrakt.

Ein breiter Einschnitt in der Nordfassade markiert den Haupteingang der Sporthalle und sorgt für eine witterungsgeschützte Zugangssituation. Zuschauer und Sportler gelangen vom Vorplatz in ein grosszügiges Foyer, das auch für kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann. Neben einer Aufwärmküche mit Ausgabetheke, den Besucher WCs und dem Hallenwartraum sind auch die beiden Funktionsräume direkt dem Foyer zugeordnet.
Durch ihre eingangsnahe Lage und die raumhohen Verglasungen sind sie nicht nur für den
Sportbetrieb, sondern z. B. auch als VIP-Lounge oder für Vorträge und Schulungen gut geeignet.
Insbesondere vom Eckraum bieten sich reizvolle Ausblicke auf die historische Altstadt mit der St.- Gallus-Kirche.
Das im Grundriss L-förmige Foyer erstreckt sich bis zu den Zugängen zu den ersten beiden
Hallenteilen und führt damit auch direkt zu den Zuschauertribünen. Jedem der Hallenteile ist ein dreistufiger Tribünenblock zugeordnet, der als platzsparende und sehr schnell aufbaubare Klapptribüne konzipiert ist.
Der Nebenraumtrakt ist als Zweibund mit Mittelflur organisiert und sehr übersichtlich gestaltet. Dachoberlichter markieren die beiden Zugangsbereiche zu den Hallenteilen. Die Schüler- und Sportlerumkleiden sind an der Westfassade angeordnet und verfügen damit über eine natürliche Belichtung. In die Geräteraumspange auf der Ostseite der Halle sind Technikflächen, der zentral angeordnete Regieraum sowie ein Außengeräteraum integriert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich rückt die Arbeit leicht aus der Bauflucht der westlichen Bestandsbauten und formuliert hier durch die gläserne Erdgeschossfassade an der nordwestlichen Ecke eine einladende Geste, die direkt in den nördlich orientierten, eingeschnittenen Eingang überführt. Zu den umgebenden Freiräumen und deren Qualitäten fehlen jedoch Gestaltungsvorschläge.

Die Funktionen sind klar in der Höhenentwicklung ablesbar, indem sich zwischen der westlichen Spange (überwiegend Geräteräume) und den östlichen Nutzungsbereichen die Dreifeldsporthalle von der Nord- bis zur Südfassade in voller Höhe entwickelt. Geprägt ist diese Fügung von einer umlaufenden Holzständerwand mit nutzungsabhängiger Glas- oder Holzfüllung im Erdgeschossbereich und – über einer Fuge mit opaken Lüftungselementen – einem transluzenten Glaskörper aus einer gedämmten Profilglaskonstruktion.

Die Erschließung ist eine klare Flurstruktur von Norden nach Süden mit zwei Abzweigen zu den Schnittstellen der Sporthallenfelder, wo Oberlichter räumliche Akzente setzen. Während am Haupteingang ein angemessenes Foyer gebildet wird, sind die Umkleiden und Nebenräume im weiteren Verlauf aufgereiht. Die eingeschossige Sporthalle ist somit gut erschlossen, dem mittleren Feld fehlt (wie auch den beiden Funktionsräume) der 2. Rettungsweg, der jedoch einfach einzurichten ist. Das Raumprogramm wird insgesamt gut abgebildet. Die Lösung der Feuerwehrzufahrten und Aufstellflächen bleibt offen.

Holztragwerk und Fassadenkonstruktion sind plausibel dargestellt, ohne jedoch im transluzenten Aufbau im Detail angemessen auf die Tragwerksorientierung und -konstruktion zu reagieren. Auch die Gleichbehandlung aller Himmelsrichtung und der damit verbundene Wärmeeintrag wird kritisch diskutiert. Das Nachhaltigkeitskonzept wird dementsprechend uneinheitlich bewertet.

Die Flächen und Kenngrößen der Arbeit liegen im wirtschaftlicher Bereich.

Der prägnante und klare Baukörper verschafft der Sporthalle eine elegante Präsenz, deren typologische Konsequenz kontrovers diskutiert wird.

Insgesamt wird ein gestalterisch und funktional anspruchsvoller Lösungsvorschlag präsentiert, der einen gelungenen Wettbewerbsbeitrag darstellt.
Lageplan

Lageplan