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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Errichtung geförderter Wohnungen auf den Lechfeldwiesen in Kaufering

ein 2. Preis

Preisgeld: 37.375 EUR

Felix + Jonas Architekten

Architektur

mahl gebhard konzepte

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit großer Eigenständigkeit entwickelt der Entwurf zehn Gebäudecluster, die sich lose in zwei Zeilen in Ost-West-Richtung aneinanderreihen und in sich einen langgezogenen Angerraum umschließen. Gleichzeitig reagiert das Entwurfskonzept auf die Maßstäblichkeit der Umgebung durch eine sehr differenzierte Ausgestaltung der Gebäudekubatur. Die raumgreifenden Solitärbauten verzahnen sich mit dem Freiraum. Der parkartige Landschaftsraum fließt dabei frei zwischen den Gebäuden hindurch. Der Entwurf weist auch für die Fußgänger eine hohe Durchlässigkeit auf.

Die Freifläche aus der südlich angrenzenden Siedlung wird städtebaulich aufgegriffen und in das neue Quartier fortgeführt. An der Schnittstelle zum neuen Anger befindet sich, gut positioniert, ein freistehender Pavillon mit dem Gemeinschaftsraum. Er zentriert die Freianlage und bietet Orientierung. Die Realisierbarkeit in Bauabschnitten ist gegeben.

Die grundsätzlich immer gleichen, modularen Systembaukörper gruppieren sich zu Gebäudeclustern und werden effizient durch ein außen liegendes Treppenhaus als 5-Spänner organisiert. Der umbaute Raum kann so, trotz hohem Fassadenanteil geringgehalten werden. Die entwickelten Wohnungstypen sind flexibel zu kombinieren, so dass ein vielfältiger Wohnungsmix pro Treppenraum entsteht, der auch bezogen auf die gesellschaftliche Durchmischung förderlich ist. Hervorzuheben ist die hohe Wohnqualität der fast ausschließlich dreiseitig orientierten Wohnungen mit attraktiven Ausblicken in den Landschaftsraum.

Über den Höhenversprung der Gebäude sind die gemeinschaftlichen, zum Anger orientierten Dachgärten, gut zu erreichen. Die Nutzbarkeit dieser Flächen bezogen auf die angrenzende Wohnnutzung sowie deren Wirtschaftlichkeit wäre zu überprüfen.

Der Schallschutz zur Augsburger Straße und zum Hessenring wird im Wesentlichen über die Fortführung einer Lärmschutzwand gewährleistet. Zusätzlich können die Wohnungen, wo erforderlich, auch über verglaste Loggien belüftet werden.

Die Tiefgarage ist effizient organisiert und fasst die Gebäude unterirdisch zusammen. Sämtliche Treppenräume haben direkten Zugang zu den Mieterkellern und den Stellplätzen. Dabei erhält der Entwurf ein hohes Maß an unversiegelter Fläche. Dies könnte statt der vorgeschlagenen Obstbaumpflanzung auch größere Bäume ermöglichen.

Im Sinne einer nachhaltigen Bauweise werden die Gebäude als Holzrahmenkonstruktion konzipiert. Deren Wirtschaftlichkeit wird im weiteren Verlauf zu prüfen sein. Auch nach außen zeigt sich die Anlage mit wohnlichen Holzoberflächen.

Insgesamt handelt es sich um einen sehr qualitätsvollen, innovativen Beitrag für ein neues Wohnquartier in Kaufering.