modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Neubau Dienstgebäude Beiertheimer Allee in Karlsruhe

Perspektive - Blick zum Eingang des Landratsamts

Perspektive - Blick zum Eingang des Landratsamts

4. Preis

Preisgeld: 70.000 EUR

BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH Berlin: Haberer Vennes Jaeger

Architektur

GM013 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

grauwald studio Gesellschaft für Architektur und Bild

Visualisierung

Erläuterungstext

Die komplexen Bedingungen des Ortes werden mit dem vorgeschlagenen Entwurf zu einer einprägsamen städtebaulichen Figur verdichtet.
Das neue Landratsamt wird auf der Westseite des Baufeldes in einer skulpturalen Großform mit zwei Hochpunkten konzentriert. Zum Ettlinger Tor hin wird diesem Gebäudekomplex ein abgewinkelter Blockrand vorgelagert, der einen Hof mit großen Aufenthaltsqualitäten umschließt. Damit ergibt sich ein spannungsvolles Gegenüber von Masse und Dichte auf der einen Seite und von Freiraum und Durchlässigkeit auf der anderen Seite.

Das Landratsamt bildet an der Badenwerkstraße einen kräftigen Abschluss des Blockrandes und qualifiziert mit seiner offenen Eingangsfassade die Blockecke zum Nymphengarten und bereichert im Süden die Raumkanten des Festplatzes mit einem schlanken Hochpunkt.

Die Fassadengestaltung unterstreicht diese Wirkung, indem ein plastisch tief gestaffelter Aufbau aus versetzt angeordneten Wandpfeilern vorgesehen wird. Die hell durchgefärbten Betonelemente verleihen dem Gebäude physische Präsenz im Stadtraum und vermitteln zugleich Transparenz und Offenheit als Ausdruck einer modernen Verwaltung. In Kombination mit den Holzfensterelementen ergibt sich eine ausgewogene und freundliche Erscheinung, die Aspekte des nachhaltigen Bauens unmittelbar erfahrbar macht. Während die Fassade des Landratsamtes der Nutzung entsprechend sehr transparent und offen geplant ist, nimmt der Anteil der massiven Fassadenelemente bei den Geschäftshäusern und noch mal mehr bei den Wohnbauten zu.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich bildet der Entwurf mit einer skulpturalen Großform an der Westseite des Grundstücks einen ersten Bauabschnitt mit zwei scheibenartigen Hochhäusern aus. Ein L-förmiges Bürohaus an der Kriegsstraße fasst zusammen mit einer Wohnzeile parallel zum Billing-Haus einen parkartig gestalteten, dreieckigen Hofraum.
So sehr die kompakte Verdichtung der Funktionen zu überzeugen vermag, so problematisch erscheint bei näherer Betrachtung der Eingang des Ensembles von der Kriegsstraße, will der Besucher sich doch der signifikanten Hochhausfront nähern. Durch die unglückliche Ausbildung einer Eingangssituation vom Ettlinger Tor wird die Problematik eher unterstrichen als gelöst und auch die L-förmige Kolonnade ist bestenfalls ein Notbehelf. Sollten nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes die Baukörper des Hofes auf sich warten lassen, scheint dieser Konflikt nur schwer lösbar, zumal bei Verlagerung des Einganges der Hochhausgrundriss neu zu konzipieren wäre.
Architektonisch zeigen sich die Baukörper als filigrane, minimal differenzierte Fassaden aus Betonelementen, die nach Plastizität streben aber auf Grund fehlender Masse, insbesondere des Erdgeschosses, als Gitter in Erscheinung treten.
Die innere Organisation des Sockelkörpers leidet unter mangelnder Belichtung bzw. Sichtbezug nach Außen, was auch durch die eingeschnittenen Atrien nicht kompensiert werden kann. Die Arbeit liegt bei sämtlichen Nutzungsparametern im Durchschnitt des Teilnehmerfeldes, was auf eine sorgfältige Auseinandersetzung mit der gestellten Aufgabe schließen lässt.
Lageplan

Lageplan

Perspektive - Blick vom Ettlinger Tor

Perspektive - Blick vom Ettlinger Tor

Perspektive - Foyer Landratsamt

Perspektive - Foyer Landratsamt