Zukunft Innenstadt Kaarst

Die Arbeit gliedert den Planungsraum im Wesentlichen in eine Folge von zwei großzügigen Plätzen. Ein städtischer Platz erstreckt sich vom Marktplatz bis zur bestehenden Bebauung des Maubishofes in seiner Längsausdehnung und greift die Gesamtbreite des bisherigen Marktplatzes auf. Der Platz ist von einigen Bäumen bestanden und die Fläche intarsienartig gestaltet. Ein Motiv, welches von einem anderen Team in der Zwischenpräsentation artikuliert wurde. Die über die städtebauliche Konzeption entstandene Größe des „neuen“ Platzes wird für Kaarst als überdimensioniert erachtet, trotz der klaren und eindeutigen, auch in der Dimensionierung (Gebäudehöhe etc.) guten neuen westlichen Raumkante mit einem eindeutigen Bekenntnis zur Stadtmitte. Alle vorgeschlagenen Baukörpervolumen – auch die stufenweise Ertüchtigung des Bestandes werden als angemessen und sehr geschickt gewählt angesehen. Die vier Plätze lassen interessante Räume mit unterschiedlichen Charakteren erwarten, sind jedoch teilweise nicht genug ausdifferenziert. Vor allem der westliche „Wohnhof“ wird aufgrund seiner unklaren Zuordnung bzw. der nötigen sozialräumlichen Differenzierung kontrovers diskutiert. Hier wurden klare Empfehlungen der Jury zur Überprüfung bzw. Rücknahme der Öffentlichkeit des Wohnhofes negiert bzw. die Auffassung ist hier eine deutlich andere. Die Verfasser gestalten insgesamt ein interessantes und vielversprechendes Nutzungskonzept mit einem starken Erdgeschoss-Zusammenhang. Die starke Durchmischung verschiedener Nutzungen, wie zum Beispiel Fab Lab und Kita bringt neue Ansätze für eine zukünftige Mitte in Kaarst. Auch die in Teilen kleinteiligen und von hoher Gestaltsensibilität zeugenden Ideen für die Aufwertung der Bestandsgebäude werden sehr positiv bewertet. Insgesamt überzeugen das spannende Nutzungskonzept und die gute städtebauliche Komposition, dennoch bleiben die vier verschiedenen Plätze in ihrer Ausarbeitung zurück, vor allem der Wohnhof zu öffentlich.