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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Einrichtung eines Kinder- und Jugendtheaters im Zoogesellschaftshaus in Frankfurt am Main

Innen

Innen

2. Preis

Preisgeld: 52.500 EUR

HASCHER JEHLE Architektur

Architektur

loomn architekturkommunikation

Visualisierung

Erläuterungstext

Konzept, denkmalgeschützte Bausubstanz
Die Architektur des Zoogesellschaftshauses Frankfurt steht im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Zukunft. Die historische Baukubatur ist vorgegeben und auch die ursprüngliche großzügige Fassadengliederung wird wieder hergestellt und mit der inneren Struktur und Nutzung des Gebäudes versöhnt. Dabei berücksichtigt die Entwurfskonzeption die mehrfache Ausrichtung des Solitärgebäudes. Die Sicht-Achse vom Vorplatz bis in das Zoogelände wird zu einem zentralen Motiv der inneren Struktur des Gebäudes.
Der respektvolle Umgang mit dem historisch wichtigen Identifikationsbauwerk und das großzügige, dynamische Raumerlebnis des TheaterAtriums kennzeichnen die wesentlichen Charakteristika des Entwurfes.
Der repräsentative Haupteingang bleibt am Alfred-Brehm-Platz und somit als imposanter point-de-vue aus der Zeil in seiner ursprünglichen Lage erhalten und wird zur markanten Adresse des neuen Kinder- und Jugendtheaters Frankfurt.
In Richtung des Zoologischen Gartens erhält das Zoogesellschaftshaus in Anlehnung an den ursprünglichen Zustand eine neue feingliedrige Gestaltung, die den repräsentativen Charakter des Gebäudes widerspiegelt. Orientiert an der historischen, symmetrischen Fassadengliederung werden die Bereiche zwischen den Eck- und dem Mittelrisalit zweigeschossig in ihrer offenen Anmutung aufgebaut und verleihen der Front durch die Loggien-artigen Balkone eine angenehme Tiefe und Eleganz. Das Sockelgeschoss E0 wird zur Zooseite überformt, hier befindet sich, mit unmittelbarem Zugang vom Zoogelände, die Zooschule mit einem vorgelagerten Schulgarten. Darüber und vom Zoo abgetrennt bieten die Terrassen des Kinder- und Jugendtheaters einen schönen Blick in den Zoo.
Der behutsam integrierte und angemessen proportionierte Dachaufbau entwickelt eine eigene gestalterische Qualität, die sich bewusst von dem historischen Vorbild entfernt und mit der filigranen Stahl-Glas-Konstruktion seine Entstehungszeit klar zu erkennen gibt.
Die neu zu gestaltenden Süd- und Ostfassaden sind zur Wiederherstellung des historischen Bildes als geschlemmtes Verblendmauerwerk aus hellem Abbruchziegel geplant und orientieren sich in ihrer Gliederung stark am ursprünglichen Zustand des Zoogesellschaftshauses. Die vorgesetzten Loggien sind als durchgefärbte und oberflächenbehandelte Beton-Fertigteile konzipiert, die durch Stahlstabgeländer im Brüstungsbereich gefüllt werden.

Offenes Haus, wandelbares Kinder- und Jugendtheater
Im Inneren werden die Einbauten und Ergänzungen der Nachkriegszeit überwiegend rückgebaut, um die ursprüngliche Großzügigkeit des Hauses wieder erlebbar zu machen. Von zentraler Bedeutung ist die Öffnung der mittigen Sichtachse, die vom Haupteingang, über die freigeräumte Eingangshalle, über das neu hinzugefügte tageslichtgeflutete Atrium, durch das Bistro hindurch und über die Terrasse hinweg reicht. Diese Achse öffnet den Raum zu beiden Seiten, schafft Sichtverbindungen und Orientierung. Das Kinder- und Jugendtheater wird so in seiner Dimension und in seinem Wesen als offenes, einladendes und beschwingten Haus unmittelbar für den Besucher erlebbar.
Diese großzügige, symmetrisch angelegte Bewegungsachse knüpft an den historischen Grundriss aus dem Jahr 1874 mit seiner mittigen Erschließung des Saals an und erlaubt in ihrer Flexibilität vielfältige Bespielungsvarianten. Sie wird zum identitätsstiftenden Merkmal des zukünftigen Zoogesellschaftshauses und gibt den Nutzern höchste Aufenthalts- und Erlebnisqualitäten. Im Zentrum des Zoogesellschaftshauses steht nach wie vor der große Saal, der durch das Zusammenschalten der beiden Säle und der Integration des Atriums entsteht und ein Volumen von 6060m3 erreicht. Die überwiegende Zeit werden beide Säle aber unabhängig voneinander genutzt, sodass das Atrium Dreh- und Angelpunkt des neuen Kinder- und Jugendtheaters wird. Dieser spannungsvoll inszenierte Raum steht im Zentrum und wird zum wandelbaren Kommunikations- und Interaktionsort. Er erweitert das Foyer und öffnet Durchblicke durch das Gebäude und Ausblicke in den Grünraum des Zoos. Das TheaterAtrium ist wandelbar, kann dabei selber Veranstaltungs- und Aktionszone sein, oder als Foyer der Säle genutzt werden, oder es geht in die Spielstätten der Säle über - optisch lediglich durch Vorhänge getrennt, oder durch die verfahrbaren Trennwände nur einem der beiden unabhängig bespielbaren Raumbühnen zugeschaltet. Die verfahrbaren Trennwände werden dann zur Trennwand zwischen großem Saal und Eingangshalle/Bistro. Das Oberlicht des Atriums kann bedarfsgerecht durch Verdunklungsrollos geschlossen werden.
Aussen

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