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Offener Wettbewerb | 05/2021

Neubau Sport-Arena in Wien (AT)

3. Preis

NMPB Architekten ZT GmbH

Architektur

VCE Consult ZT-GMBH

Verkehrsplanung

bauphysik.at

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebauliche Einbindung in die örtlichen Gegebenheiten
Das Projekt wird so am Baufeld situiert, dass eine im Straßenraum wirksame Fassade entlang des Handelskais generiert wird. Zwei prägnante Volumina, ein entlang des Handelskais positionierter Baukörper und ein um 90 Grad verdreht darüber gestapeltes Volumen, erzeugen einen großzügigen, zur Engerthstrasse orientierten Bereich, der mit dem auskragenden Bauteil auf sinnvolle Weise den Haupteingang markiert. Die Situierung des Cafes neben dem Eingang kann zudem eine externe Nutzung und einen Mehrwert für das Quartier darstellen. Der an der Meiereistraße gelegene Park bleibt durch die Setzung unberührt, die Bäume werden weitgehend erhalten, Richtung Fernbus-Terminal entsteht ein Freiraum, der als Hartplatz und im Veranstaltungsfall als Parkplatz für die Übertragungswagen doppelt kodiert ist. Der Freiraum ist klar organisiert und wird mit Engerthstraße und Fernbus-Terminal gesamtheitlich betrachtet. Der Vorplatz er scheint relativ groß, weitere Baumpflanzungen und Aufenthaltsqualitäten wären hier wünschenswert. Mehrwerte sind im Park nicht erkennbar.

Umsetzung des sport-funktionellen Konzeptes im Innen- und Außenraum
Die innere Organisation des Gebäudes ist funktional gut gelöst. Ein zentraler Eingangsbereich verbindet alle Funktionsbereiche und gewährleistet auch gut nutzbare Zonen im Trainingsbetrieb. Die Garderoben der Kunstturnhalle wären auf derselben Ebene wünschenswert, die zusätzliche Zuschauergalerie in dieser Halle wird positiv bewertet. Tageslichtbezug ist ein wichtiger Bestandteil bei der Konzeption der Erschließungen, die auch im Untergeschoß ans Tageslicht geführt werden. Die Introvertiertheit des Leichtathletiksportbereichs wird kritisch gesehen, da die Athlet*innen in diesem Bereich über längere Zeiträume trainieren und ein direkter Bezug ins Freie notwendig erscheint. Ebenso kritisch wird die große Entfernung der Tribünen vom Sportfeld im Veranstaltungsbetrieb gesehen.

Äußeres Erscheinungsbild und innere räumliche Qualität
Die gestapelten Volumina mit den beiden Auskragungen bilden ein selbstbewusstes, elegantes Ensemble geprägt durch konkav gekrümmte, transluzente Polycarbonatplatten. Das Erscheinungsbild weist eine hohe gestalterische Qualität auf. Entlang des Handelskais kragt das Gebäude ebenfalls aus und markiert eine überdachte Anlieferungszone im ersten Untergeschoß. Die Zone Richtung Fernbus-Terminal ist durch die Nutzungsanlagerung von Cardio, Motorik und Multikfunktion ebenfalls belebt. So wird ein allseitig umspieltes Gebäude generiert, welches keine „Rückseite“ aufweist. Das Konstruktionsmaterial Holz tritt beim Einsatz der Deckenträger sehr eindrucksvoll in Erscheinung. Die Konfiguration der Deckenfelder mit den eingefügten Beleuchtungskörpern und Oberlichtern schaffen ein einzigartiges Raumgefühl, welches auch akustisch einen Mehrwert bietet. Die durch dieses Material gewählte Konstruktionshöhe wird in ihrer Duplizität jedoch kontroversiell diskutiert, da dadurch auch eine Gebäudehöhe von 30 m erzeugt wird. Die Introvertiertheit des Gebäudes, die eine konzentrierte Atmosphäre generieren soll und aus dem Einsatz transluzenter Fassadenelemente hervorgeht, wird vor allen im Erdgeschoß im Bereich des Cafés bezüglich seiner Auswirkungen hinterfragt.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb
Der Einsatz des Materials Holz wird ebenso wie die intensive Begrünung der unteren Dachfläche positiv beurteilt. Die Aussagen des Energiekonzeptes weisen vor allem hinsichtlich der Leistungsbedarfe eine gewisse Optimierungsmöglichkeit auf. Die vorgeschlagene Fassadenbegrünung an der Sockelkubatur wird positiv gewertet. Das Ziel der Ausloberin, ein Projekt zu realisieren, das den Kostenvorgaben entsprechend errichtet und betrieben werden kann, scheint mit dieser Wettbewerbsarbeit nur mit größeren Einschränkungen erreichbar.

Umsetzung der funktionellen, logistischen und verkehrstechnischen Vorgaben
Ein vom Projekt unbeeinflusster Gehsteig würde erfordern, das Abrücken des Projektes um mehrere Meter vom Handelskai erfordern.