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Award / Auszeichnung | 07/2021

Auszeichnung Guter Bauten in Franken 2021

Zusammenspiel. Vom Kloster zur Musikakademie

DE-97762 Hammelburg, Am Schlossberg 2

Auszeichnung

Brückner & Brückner Architekten GmbH Tirschenreuth I Würzburg

Architektur

Bayerische Musikakademie Hammelburg e. V.

Bauherren

Dietz und Partner Landschaftsarchitekten BDLA

Landschaftsarchitektur

Konopatzki & Edelhäuser Architekten und Beratende Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

Schreinerei Lösch

Bauunternehmen

Hußenöder Ingenieure

Tragwerksplanung

Helfrich Ingenieure Projektierungsgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung, Energieplanung

IFB Sorge

Bauphysik

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Innenräume, Möblierung, Schulen

  • Projektgröße:

    4.100m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2017
    Fertigstellung: 12/2019

Projektbeschreibung

Transformation eines ehemaligen Franziskanerklosters in eine Musikakademie

Dieses Zusammenspiel ist eine Komposition aus Vergangenheit und Zukunft. 2014 mussten die Franziskaner nach 365 Jahren ihr Kloster Altstadt verlassen. Diese schmerzliche Entscheidung für den Konvent bot zugleich eine Chance für die Gebäude. 2015 erwarb die Bayerische Musikakademie die denkmalgeschützte Klosteranlage. Neues Leben konnte in die alten Mauern einziehen. Eine wunderbare Fügung. Ein Kloster wird zur Musikakademie.
Ein Platz empfängt heute wieder die Besucher, die historische Pforte wurde reaktiviert. Die neuen Inhalte wurden sensibel in das bestehende Gebäude eingefügt. Wir haben klare, barrierefreie Wege, Blickbeziehungen und einfache Orientierung geschaffen. Unser Ziel war es, mit der Architektur die Seele der Gebäude, die klösterliche und schlichte Atmosphäre zu bewahren, zugleich aber Freiräume zu schaffen, für das Neue: Einen Ort der Kommunikation und Inspiration für die Musiker, ein lebendiges, offenes Haus der Musik!
Im Herzen des Klosters der frühere Kreuzgang mit Kreuzgarten. Wir haben die Wände geöffnet und ein gläsernes Dach gespannt. Ein großer Saal zum Speisen, Tagen, Tanzen, Musizieren oder Kommunizieren – ein pulsierender Ort der Begegnung, aber auch ein multifunktionaler, akustisch optimierter und verschattbarer zentraler Raum für Konzerte, Konferenzen oder ein Fest. Überall ist Leben und Musik. Unser Reminiszenz an die Geschichte des Gebäudes: Die Symbole »Glaube, Hoffnung und Liebe« als Pflanzenornamente im Steinboden erinnern an die Buchsbäume des Kreuzgartens. Diese haben mit den Mönchen das Kloster verlassen. Ein Saal im Freien, mehr Außen- als Innenraum – mit Einblicken, Durchblicken, Ausblicken. Wir übertragen diesen Kreuzganggedanken auch in das erste Obergeschoss. Der Blick geht bis in den Himmel. Ein Spiel aus Licht und Schatten – bei Tag und bei Nacht. So wie es ist, war es noch nie. Aber es fühlt sich an, als ob es schon immer so gewesen ist. Außenherum und darüber die Übungsräume und das Tonstudio. Kleine und große. Zwei besondere im Dach. Diese führen einen einzigartigen Dialog. Der eine macht den historischen Dachstuhl erlebbar, der andere ist sein zeitgemäßer Gegenspieler. Im Südflügel befinden sich, als Zonen der Ruhe und Einkehr, Übernachtungszimmer in den historischen Klosterzellen.
Klösterliche Schlichtheit und natürliche, nachhaltige Materialien, die vor dem Morgen bestehen dominieren unser Konzept: Naturstein, Eiche und Kalkputz, helle Farben. Historische Türen und Putze wurden aufgearbeitet und restauriert.

BDA Preis Bayern 2022 (Nominiert)

BDA Auszeichnung Guter Bauten Franken 2021 (Auszeichnung)

Deutscher Architekturpreis 2021 (Auszeichnung)

best architects 21 award

GEPLANT + AUSGEFÜHRT 2020 (Auszeichnung)

Velux Architekturpreis 2020 (2. Preis)

Architektouren 2021 Filmbeitrag
https://byak.cloud.panopto.eu/Panopto/Pages/Viewer.aspx?id=ecbe7250-bcba-4a7f-a94e-ad510075dbf6

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Transformation dieses Denkmals vom Kloster zur Musik¬akademie gelang dank eines sehr behutsamen und respekt-vollen Umgangs mit dem Bestand. Unter dem Motto „Das Alte belassen und Neues aufzeigen“ entstand eine bauliche Symbiose zwischen historischem Kloster und moderner Musikstätte. Die von außen sichtbaren Erneuerungen be¬schränken sich auf ein einziges Oberlichtband am First. Vor allem im Innenbereich manifestiert sich die zurückhalten¬de aber klare Handschrift der Architekten. Am deutlichsten mit der Umwidmung des alten Kreuzgangs zu einer attraktiven multifunktionalen Halle mit Glasdach, deren filigrane Konstruktion kontrastreich mit den Innenwänden korrespondiert. Sie bildet einen atmosphärischen Gemeinschaftsraum, der sich stilistisch an der monastischen Einfachheit des Anwesens orientiert und doch sehr zeitgenössisch wirkt. Durch den harmonischen Dreiklang von Putz, Holz und Licht entstehen Ruhe und Klarheit. Prägnant auch die beiden Räume im Dachstuhl. Der eine macht durch das Freilegen der Balken den historischen Dach¬stuhl erlebbar, der andere erzeugt durch die Kombination von Lichtschlitzen und dem geöffneten First eine sakrale, abgehobene Atmosphäre. Auch hier werden zugleich Vergangen¬heit und Zukunft des Gebäudes gestalterisch ablesbar.