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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Neubau Zentralklinikum Landkreis Diepholz

Eingang

Eingang

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 100.000 EUR

LUDES Architekten - Ingenieure GmbH

Architektur

brandenfels landscape + environment

Landschaftsarchitektur

pinovaplan Ingenieurgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

Rieker Planungsgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

Hospitaltechnik Planungsgesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

Sondermann + Möller GbR

Bauphysik

Ecoprotec GmbH

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Leitidee Campuskonzeption [hier: Bewertung des städtebaulichen Gesamtkonzeptes für das Campusareal] Der Entwurfsverfasser wählt für den Klinikneubau einen langgestreckten, rechteckigen Baukörper, der im hinteren Grundstücksbereich positioniert ist und sich harmonisch in die weite der Umgebung einfügt. Das Zentralklinikum zeigt sich zum Campusplatz als 3-geschossiger Baukörper, der den menschlichen Maßstab aufnimmt und sich selbstverständlich mit der umgebenden Landschaft verzahnt. Die städtebauliche Setzung der weiteren Entwicklungsstufen zielt im Zusammenspiel mit dem neuen Zentralklinikum auf die Ausbildung eines gefassten zentralen Klinikcampus ab, der durch die Landschaft durchzogen wird und somit in natürlicher Weise eine grüne Mitte schafft.
Architektonisches Konzept: Leitkonzept Gebäude und Freianlagen [hier: Bewertung des Leitkonzeptes für die Baumassen der Bauwerke und die zugehörigen Freianlagen im Kontext des Campusareals und der Erweiterungspotenziale für das Zentralklinikum und das zentrierte Parken] Der Entwurfsverfasser modelliert die Topografie, indem das Eingangsniveau gegenüber dem Geländebestand um ca. 1,5m erhöht und Teile des zusätzlich eingefügten Sockelgeschosses abgegraben werden. Der Effekt für das Erscheinungsbild des Klinikums wird aus Sicht des Preisgerichts als sehr positiv angesehen. Die Geländemodellierung schafft zudem eine Erreichbarkeit der Klinik für alle Nutzungsanforderungen bezogen auf eine Gebäudefront auf unterschiedlichen Niveaus. Die Durchleitung des proportionierten Klinikvorplatzes durch die frei Gebäudeecke führt direkt ins Zentrum der Klinik und stellt eine überzeugende Willkommensgeste dar. Die Kompaktheit des Gebäudes wird im Inneren aufgelöst durch die Angliederung der Innenhöfe an die Magistrale, so dass die Innenhöfe erlebbar sind und eine gute Orientierung ermöglichen. Die innere Erschließung bewirkt sowohl im Erd- als auch im Sockelgeschoss durch die zentral längs durch das Gebäude verlaufende Magistrale eine Trennung von stationären und öffentlichen Patienten-/ Besucherströmen sowie eine optimale Erschließung der einzelnen Funktionsbereiche/-stellen. Das Preisgericht wurde von der konzipierten Freiraumplanung überzeugt, die durch eine organische Formensprache geprägt ist, den Campus durchzieht und deren naturnahe Ausgestaltung bewusst einen spannungsvollen Kontrast zum strengen Baukörper bildet. Besonders überzeugend ist die Ausformung des 2-geschossigen großformatigen Innenhofs, der von den Stationsfluren erlebbar und nutzbar ist – die innere grüne Insel wird als neu erlebbarer Raum wahrgenommen. Der Verfasser schlägt eine Erweiterbarkeit in Längsrichtung vor, die das Gesamtbild stärkt aber funktional hinsichtlich Stationsstruktur, Entfall Bettenzimmer und dann Orientierung von Bettenzimmern zum kleineren Innenhof kritisch gesehen wird.
Architektonisches Konzept: gestalterische und energetischen Leitidee [hier: Bewertung der gestalterischen und energ. Leitidee (Energiekonzept) – Fokus: das „etwas andere Krankenhaus“] Der Entwurfsverfasser setzt sich intensiv mit dem ausloberseitigen Leitmotiv „das Krankenhaus darf anders sein“ auseinander und formuliert individuelle Lösungsansätze. Der gewünschte Effekt eines Klinikums mit Wohlfühlcharakter wird aus Sicht des Preisgerichts überzeugend erreicht und vonseiten der B51 bereits als Solches wahrgenommen. Der Entwurfsverfasser stellt sehr überzeugend eine alternative Funktionsschichtung innerhalb des Gebäudes dar. Im Erdgeschoss sind neben den notwendigen Serviceeinrichtungen wie Cafeteria, Personalversorgung/-Umkleiden, KHManagement und die geriatrischen Stationen untergebracht. Die Verortung der Funktionsbereiche im Erdgeschoss sind in sich selbstverständlich und klar strukturiert. Die wohlproportionierte Fassadengestaltung und Materialität erscheinen dem Ort angemessen.
Architektonisches Konzept: Wirtschaftlichkeit [hier: Bewertung zur Wirtschaftlichkeit, hier anhand der Planungskennzahlen (Verhältniszahlen)] Die Kompaktheit des Konzeptes lässt eine wirtschaftliche Realisierung vermuten. der Umfang der Erdbewegungen und das umfangreiche Untergeschoss wird im Hinblick auf das vorgegebene Kostenbudget als kritisch gesehen. Funktionales Konzept: Flächenbedarfsprogramm [hier: Bewertung der Umsetzung der vorgegebenen Flächenbedarfsprogramme (Baumassen) sowie deren funktionaler Zusammenhänge – BO-Prozesse und R/F-Programm] Das Raum-/Funktionsprogramm ist vollumfänglich erfüllt.
BO-Prozesse und R/F-Programm: äußere/innere Erschließung – Wegeführung [hier: Bewertung der Erschließungskonzeption bzw. Verkehrs-/Wegeführung für Patienten, Besucher, Notfallanlieferung, Menschen mit eingeschränkten Mobilitätsmöglichkeiten und ÖPNV] Die Zusammenführung aller medizinischen Kernfunktionen im zusätzlichen Sockelgeschoss erreicht betriebsorganisatorisch eine hohe Flexibilität und kurze Wege der Patiententransporte. Die Funktionsstellen sind in sich schlüssig organisiert, die erforderlichen funktionalen Anbindungen sind berücksichtigt. Die Anordnung sämtlicher Leitstellen entlang der Magistrale ermöglichen eine klare Auffindbarkeit der Funktionsstellen. Die enge Verzahnung von ZNA mit Radiologie und die interne Wegeführung sind überzeugend umgesetzt. Die Verortung der OP-Umkleide im EG, direkt oberhalb des ZOP, mit interner Personaltreppe, wird aus Sicht des Nutzers und des Preisgerichts i.V.m. kurzen Wegen sehr positiv gesehen. Die Verortung des ZOP in Bezug zur ZNA mit Querung der Notfallpatienten über die Magistrale wird kritisch gesehen. Nach außen orientierte Patientenzimmer, klare Erschließungskerne, Trennung von Logistik- und Besucherzonen, hoher Grad an natürlicher Belichtung, Bündelung von vier Stationen auf einer Ebene und Stationsflure mit Außenbezug sind konzeptionierte Merkmale, die durch das Preisgericht positiv beurteilt werden.
BO-Prozesse und R/F-Programm: äußere/innere Erschließung – Transport/Logistik [hier: Bewertung des Waren- und Gütertransports innerhalb des Campusareals sowie der Warenanlieferung von außerhalb und Bewertung des Patiententransports innerhalb des Campusareals sowie deren An- und Abtransport mittels Rettungswagen und Hubschrauber] Der dargestellte Logistikverkehr, ausgehend von dem Wirtschaftshof im UG und ggf. in Kombination mit dem Ärztehaus, ist sinnvoll und funktional gelöst. Die Anzahl der Aufzugsanlagen erscheint nicht auskömmlich.
Sonstige Anmerkungen: Die Einfügung des Baukörpers in die Grundstückstopografie wurde kritisch im Preisgericht diskutiert. Die angenommenen Geschosshöhen des Sockelgeschosses und der Pflegegeschosse sowie die natürliche Belichtung wesentlicher Funktionsräume des Sockelgeschosses sind aus Sicht des Preisgerichts nicht in Gänze plausibel. Die Verortung der gesamten zentralen Betriebstechnik wie die Wärme-/Kälte- und Stromversorgung im UG wird kritisch gesehen.
Dachgarten

Dachgarten

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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