modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Neubau Hallenbad in Leinfelden-Echterdingen

2. Preis

Preisgeld: 24.000 EUR

sacker

Architektur

freisign Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das neue Hallenbad in Leinfelden ergänzt mit klar gestaltetem kubischem Volumen das Ensemble von Filderhalle und Ludwig-Uhlandschule. Proportionierung und Körnung überzeugen, nehmen den vorhandenen Maßstab des Kontexts auf und führen diesen angemessen fort. Die Haltung den Baukörper als Pavillon im Park zu etablieren gelingt und die transparenten Fassaden tragen das Innenleben im Schwimmbad konsequent und gleichberechtigt nach allen Seiten in Stadt- und Parkraum. Die Parkplätze werden in den Norden zur Schule hin verlegt und sind so angeordnet, dass die Schulkinder geschützt über einen eigenen Weg zum neuen Bad gelangen. Der Haupteingang an der Stuttgarter Straße mit angemessenen Entrebereich sitzt richtig und hat dem Schüleraufkommen entsprechend eineangemessenen Größe. Durch die Verlegung der Parkplätze öffnet sich der Stadtpark wohltuend zu seinem Umfeld.

Das Raumprogramm im Pavillon wird alleinig dominiert von der zweigeschossigen Schwimmhalle auf Stadtparkebene die zwei kleine Galerieebenen beinhaltet, somit erhält das Thema Schwimmen oberste Priorität. Hauptzugang erfolgt über die Galerieebene an der Stuttgarter Straße die dem Ankommenden sofort mit Blickbeziehungen in die Schwimmhalle und in die Parklandschaft in den Bann zieht. Hier befinden sich Kassenbereich und Foyer und eine großzügig schlichte Treppe führt den Besucher in die Schwimmhalle. Die dienenden Bereiche wie Umkleiden und Sanitärbereich sind klar und wirtschaftlich organisiert und lassen reibungslose Abläufe erwarten. Die Entscheidung diese ins Erdreich unter die Parkplätze anzuordnen stärkt einerseits die klare Raumstruktur der Schwimmhalle andererseits wird der dadurch konstruktive Mehraufwand kritisch gesehen. Die Anordnung der Becken in der Halle gelingt und besonders der großzügige Aufenthaltsbereich entlang der Südfassade mit Übergang in den Freibereich wird anerkannt. Der Sprungbereich als eigenes Becken wird kritisch gesehen und sollte mit dem Schwimmbecken verbunden werden. Über dem Kinderschwimmbereich ist der Aufenthaltsbereich als Galerie angefügt und bietet eine ganz besondere Position mit Blick zum Park. Kontrovers wird die Einhausung des Lehrschwimmbeckens mit großer Verglasung gesehen und sollte überdacht werden.

Die Fassadengestaltung im neuen Erscheinungsbild führt die konsequente Grundhaltung fort. Hier wird die zweigeschossige Anmutung zum Park kritisch diskutiert und eine Minimierung der Glasflächenanteile wird gewünscht.

Das Tragwerk in Holzbauweise ist nachvollziehbar, allerdings müssen Aussagen zu Trägerhöhen und Stützenpositionen überprüft und präzisiert werden.
Das Energiekonzept ist nachvollziehbar und schlüssig aufgestellt. Die PV Anlage auf dem Dach wird als Teil eines Stromverbundes positiv betrachtet.
Die wirtschaftlichen Kenndaten des Projektes liegen im günstigen Bereich.
Die Zugänglichkeit zur Schule wird durch die Lage des Technikzugangs leider gestört und ist im Falle einer Weiterplanung zu überarbeiten.
Die südlich orientierte Liegewiese ist richtig gelegen und angemessen strukturiert. Die vorhandenen Bestandsbäume können erhalten werden und stellen einen guten Übergang zum vorhandenen Park her.

Das neue Hallenbad als gläserner Pavillon im Park überzeugt mit solidem Städtebau, klarer Raumstruktur und präsentiert gelassen sein ruhiges und reduziertes Innenleben in den Stadtraum.