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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Neubau Hallenbad in Leinfelden-Echterdingen

3. Preis

Preisgeld: 14.000 EUR

LRO GmbH & Co. KG

Architektur

Helmut Hornstein

Landschaftsarchitektur

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der in die Länge gezogene rechteckige Baukörper wird in der Flucht der Ludwig-Uhland-Schule gesetzt und definiert dabei einen großzügigen urbanen Vorplatz, in dem mittig der Haupteingang des Hallenbades liegt, der an das Straßenniveau der Stuttgarter Straße anschließt. Er möchte sich im Maßstab an die kleinteilige Körnung der westlichen Strukturen anpassen. Dabei ist der Eingangs- und Empfangsbereich als schmaler eigenständiger Riegel vorgesetzt und bewusst vom Hauptgebäude ohne Sichtbeziehungen in die Schwimmhallte abgesetzt. Filigrane Einkerbungen und Ausbuchten geben dem Empfangsgebäude eine Eigenständigkeit. Das Eingangsgebäude beinhaltet alle wichtigen Funktionsräume. Die Treppenführung in das Schwimmbad auf Parkniveau ist artifiziell seitlich geführt und mündet in den Umkleide und Duschbereich ohne auch hier Sichtbeziehungen in die Schwimmhalle aufzunehmen. Lange und schmale Flure führen durchziehen die gut organisierten Umkleide,-WC- und Duschbereiche. Die Schwimmhalle ist länglich organisiert, die Becken öffnen sich Ost- und Südseitig in den Umliegenden Park.

Das Schülerbecken ist im Norden situiert, gefolgt von einem sehr formalen Kleinkindbereich und dem im Süden Situierten Schwimmbecken mit angegliederten Sprungbereich, der in die Letzte Schwimmbahn ragt. Großzügige Sitzbänke bieten Ruhe,- und Aufenthaltszonen, die in Bezug zu den Becken und nicht zur Fassade stehen. Die Beckenumgänge sind noch zu planen.

Die Dachlandschaft der Schwimmhalle wird durch eine skulpturale Kuppel über dem Sprungturm markant geformt.

Die Fassade ist filigran und artifiziell formuliert und erhält dadurch eine sehr hohe Eigenständigkeit, die sich mit einem gewissen Unterstatement in den Park einbindet. Die Glasflächen sind auf die Hälfte der Raumhöhe reduziert, die restliche Fassade ist weiß und hell gestaltet und im Dünnformat geklinkert. Fraglich bleibt dabei ob die niederen Fensterbänden dem attraktiven Dialog von innen und außen Rechnung tragen können.

Eine Sonderstellung erfährt die Gestaltung der Energiezentrale, die am südlichen Platzende situiert wird und mit ausgeprägter Formansprache eine gestalterische Hülle über die rein funktionale Nutzung ausbreitet.

Kritisch Diskutiert wird die hart ausgebildete östliche Platzkante, die als hohe Mauer den Höhensprung in den Park definiert in die eine sehr schmale Treppe angesetzt ist, von der man von der Platzfläche in den Park gelangt. Als wohltuender Gegensatz hierzu wird im Ideenteil eine weiche Landschaftstreppe als Verbindung über die Stuttgarter Straße in die bestehenden Grünstrukturen weich ausformuliert. Die Südlich gelegenen großzügigen Freibereiche bilden ein attraktives Ensemble mit der Schwimmhalle.
Die Parkplätze werden direkt Nördlich an den Baukörper gesetzt, der Nebeneingang zur Schule wird dabei über die Fahrgasse erschlossen. Eine kleine Treppe bindet den tiefer liegenden Schulhof sinnhaft an.

Insgesamt bildet die Arbeiten einen sehr eigenständigen uns filigran fast künstlerischen Beitrag, der in seiner Eigenart besticht. Die Eigenständigkeit des Eingangsbereichs wird kritisch diskutiert, auch die zaghafte Nutzung von Sichtbeziehungen durch den geringen Fensteranteil. Die Massstäblichkeit des Vorplatzes außerhalb wird hinterfragt, er kann zwischen den Schule aber zukünftig ein Bindeglied herstellen.

Das Energiekonzept ist nachvollziehbar und schlüssig. Es wird empfohlen eine PV Anlage auf dem Dach anzuordnen.