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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

BUGA 2025 Rostock - Gestaltung Teilbereich FĂ€hrberg

Perspektive Stadtstrand

Perspektive Stadtstrand

Teilnahme

Bruun & Möllers GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Die neue BrĂŒcke ĂŒber die Unterwarnow wird die Stadt Rostock verĂ€ndern. Neue Wegebeziehungen entstehen und ganze Stadtgebiete werden direkt an die Innenstadt angebunden. Neben den unmittelbaren Auswirkungen wird dies gerade am nördlichen und östlichen Warnowufer zu stĂ€dtebaulichen Entwicklungen weit ĂŒber die Maßnahmen der Bundesgartenschau 2025 hinaus fĂŒhren.

Das Alte FĂ€hrhaus, was viele Jahre die Nahtstelle zwischen Gehlsdorf und Rostock dargestellt hat, wird wieder zu dieser, nur dass anstelle der FĂ€hren die Besucher nun ĂŒber die BrĂŒcke zu Fuß oder mit dem Fahrrad ankommen. Die BrĂŒcke verbindet dabei genau an dieser Stelle zwei durch ihre GegensĂ€tze so spannungsreiche RĂ€ume – den Rostocker Stadthafen mit seinen harten Kaimauern, den großen befestigten FlĂ€chen, der Stadtkulisse und den alten Speichern im SĂŒden sowie dem grĂŒnen FĂ€hrberg mit den KleingĂ€rten, Wiesen, Schilf bestandenen Ufern und dem historischen FĂ€hrhaus.

Ziel des Entwurfs ist es, diese Dramaturgie und GegensĂ€tzlichkeit und vor allem die örtlichen QualitĂ€ten am FĂ€hrberg aufrecht zu erhalten und zu stĂ€rken. Um dies zu erreichen, werden folgende Maßnahmen ergriffen:

1. Die BrĂŒcke landet im GrĂŒnen
2. Das Ufer ist grĂŒn, seicht und fĂ€llt gleichmĂ€ĂŸig zum Wasser.
3. Der Ankunftsplatz wird von der BrĂŒcke abgerĂŒckt.
4. Die Promenade mit dem Warnow-Rund sammelt und zoniert.
5. Das Umfeld des FĂ€hrhauses wird als Ausflugsziel denkmalgerecht umgestaltet.

Vorplatz WarnowbrĂŒcke: Der Warnowplatz wird als eigenstĂ€ndige FlĂ€che von der BrĂŒcke abgerĂŒckt. Dies eröffnet besondere Perspektiven auf die Stadtsilhouette und die BrĂŒcke selbst. DarĂŒber hinaus gliedert sich der Platz in die natĂŒrliche Topografie des Ufers ein. Durch das angegliederte FunktionsgebĂ€ude verbinden sich Nutzung und Freiraum zu einem lebendigen Miteinander. WĂ€hrend die vorhandenen GroßbĂ€ume den Platz rahmen, erzeugt ein lockerer Hain aus Traubenkirschen einen eigenen Raum, AufenthaltsqualitĂ€t und AtmosphĂ€re. Die BĂ€ume vermitteln dabei gleichzeitig zwischen Stadt, Landschaft und Garten (im Bereich der Kleingartenkolonie). Die vordere Spitze des Platzes ist als Holzdeck ausgebildet, das zum Sitzen einlĂ€dt und gleichzeitig zum Strand mit den hölzernen Stegen vermittelt.

Straße „FĂ€hrberg“: Die Lindenallee bleibt erhalten! Um der Fahrbahn ihren heutigen Charakter wieder zu geben und gleichzeitig die FunktionalitĂ€t fĂŒr den Radverkehr, aber auch den Autokran etc. zu gewĂ€hren, wird mit zwei Materialien gearbeitet: Die Fahrbahn wird mit gesĂ€gtem Feldstein gepflastert. Mit einer stabilen Fuge entsteht eine Ebene und gut befahrbare FlĂ€che. FĂŒr den Kran oder aber auch Anlieger bzw. GĂ€ste bei Regatten werden zwei BĂ€nder aus Ortbeton eingelassen, die auf die RadabstĂ€nde von Kran und PKW angepasst sind. Somit bleibt der Charakter eines Feldwegs bestehen und das wesentliche Material Feldstein steht im Vordergrund. Der Gehweg erhĂ€lt einen schmalen Streifen beidseitig aus gesĂ€gten Feldsteinen und ein Gehband aus Betonpflaster in Farbe des Feldsteins, um die Barrierefreiheit zu gewĂ€hrleisten.

„Altes FĂ€hrhaus“: Das Alte FĂ€hrhaus erhĂ€lt ein neues Gesicht zum Wasser. Durch den RĂŒckbau des Sommerpavillons und den gezielt platzierten Neubau Clubhaus entsteht eine gerahmte Terrasse, ca. einen halben Meter ĂŒber der Promenade. Ein breites Blumenbeet erhĂ€lt die Erinnerung an die BUGA und damit den Impuls fĂŒr den Raum ĂŒber die nĂ€chsten Jahrzehnte. Gleichzeitig separiert das Beet ein wenig die Terrasse und die Promenade. In Erinnerung an den frĂŒheren FĂ€hranleger wird ein kleiner Steg gesetzt, der dazu einlĂ€dt, sich mit einem Glas Wein ans Wasser zu setzen.

Sattelplatz und Uferbereich: Die große Wiese wird durch die neue Promenade gegliedert in einerseits den Uferbereich und andererseits eine vielfach nutzbare RasenflĂ€che zu den KleingĂ€rten. Diese ist Stell- oder Zeltplatz fĂŒr Regatten, SchauflĂ€che fĂŒr die BUGA oder einfach SpielflĂ€che. Der Uferbereich besteht ebenfalls aus einer Liegewiese und dem großzĂŒgigen Sandstrand, gerahmt von den vorhandenen SchilfgĂŒrteln. Ein Spielbereich mit Kletterschiff markiert den Ort fĂŒr kleinere Kinder, ein Steg rahmt ihn, schafft einen sicheren Bereich (Nichtschwimmer) und kann gleichzeitig als Siegersteg fĂŒr die Regatten genutzt werden.
Entlang des Ufers am Ruderclub werden notwendige Stege ergĂ€nzt, die durch einen SchilfgĂŒrtel auf die Warnow fĂŒhren. An der MĂŒndung des Hechtgrabens entsteht eine kleine Aussichtsplattform – ein besonderer und geheimer Ort mit Blick auf die Stadtkulisse.

Kleingartenanlage: Die Kleingartenanlage FĂ€hrhufe ist von besonderem Charakter. Gerade im Inneren besticht sie durch die Rasenwege und klare Organisation. Der besondere Charme dieser Anlage soll erhalten bleiben und gestĂ€rkt werden. Gerade an den Schnittstellen zu den besonderen benachbarten FlĂ€chen soll sich die Kleingartenanlage aber neu prĂ€sentieren und auch kommunizieren. Um erkennbar zu sein, werden freimachende Hecken aus maßgeblich Flieder gepflanzt. Sie rahmen die Anlage an den Seiten, wo sie besonders sichtbar werden (zum Beispiel zum neuen Sattelplatz oder auch entlang der Gehlsheimer Straße). Flieder vermittelt dabei auf besondere Art zwischen dem gĂ€rtnerischen, stĂ€dtischen und landschaftlichen Charakter des Ortes. An den Schnittstellen zur Gehlsheimer Straße sind die ParkplĂ€tze sowie das Vereinshaus angeordnet, welches einen erweiterten Außenbereich fĂŒr die Gemeinschaft erhĂ€lt. An der Schnittstelle zum Ufer hingegen wird ebenfalls eine GemeinschaftsflĂ€che, jedoch mit dem Schwerpunkt Kinderspiel, platziert. Die EingĂ€nge erhalten einfache und einheitliche schmiedeeiserne Tore, die im Regelfall offen stehen und einladend wirken.

Waldbereiche: Die WĂ€ldchen gilt es zu entdecken. Der sehr dichte Baumbestand mit aber nur niedrigem Unterholz ist dicht und licht zugleich. In seinem Schatten entdeckt man sowohl verwunschene und verborgene Orte als auch Aufenthalts- und AktivitĂ€tsbereiche. Spiel und Spaß und ein Kennenlernen des Waldes sind vor allem im nördlichen Teilbereich angesagt. Hier entsteht ein Waldspielplatz, der vor allem das Thema Wald als Lebensraum und Ökosystem als wichtigen Baustein unseres Klimas thematisiert. Von besonderer Bedeutung ist die neue Wegeverbindung von der Gehlsheimer Straße Höhe Drostenstraße bis zum Wasser. Sie ersetzt den bisherigen GrĂŒnen Weg entlang der KleingĂ€rten als wichtige Quartiersverbindung aus Gehlsdorf entlang des Moennichparks zur Unterwarnow.

Neubau SSVR: Das denkmalgeschĂŒtzte Ensemble des „Alten FĂ€hrhauses“ wird westlich mit einem neuen Vereinshaus des SSVR ergĂ€nzt. Der Neubau hĂ€lt Abstand zum BestandsgebĂ€ude „Altes FĂ€hrhaus“ und stellt sich als lĂ€ngliches Haus mit Satteldach daneben. Es nimmt die Bootshallenarchitektur aus der Umgebung auf und interpretiert diese neu. Der Clubraum, als wichtigster Raum im GebĂ€ude, orientiert sich mit einer vorgelagerten Terrasse in Richtung Wasser. Eine raumhohe Verglasung erlaubt einen faszinierenden Blick auf die Warnow. Im rĂŒckwĂ€rtigen Teil des GebĂ€udes organisieren sich die geforderten NebenrĂ€ume.

FunktionsgebĂ€ude: Das neue FunktionsgebĂ€ude liegt nördlich der neuen Promenade auf dem Sattelplatz und gibt dem zukĂŒnftigen Warnowplatz einen Abschluss zu der Kleingartensiedlung.
Das GebĂ€ude öffnet sich lĂ€ngs mit großzĂŒgigen Verglasungen zur Wasserseite. Zwei Stufen zum Platz hin geben dem FunktionsgebĂ€ude eine gewisse Privatheit, ohne jedoch die Öffentlichkeit auszugrenzen. Die verschiedenen Nutzungen sind nebeneinander organisiert, um bei Regattaveranstaltungen direkte Zugangsmöglichkeiten zu gewĂ€hrleisten. Ein Dachfenster ĂŒber die gesamte LĂ€nge des GebĂ€udes gewĂ€hrleistet eine angenehme Belichtung vor allem der grĂ¶ĂŸeren Schulungs- und AufenthaltsrĂ€ume. Die SanitĂ€rrĂ€ume sind unabhĂ€ngig der anderen Bereiche nutzbar und einfach zugĂ€nglich. Beide Neubauten sind als komplette Holzbauten geplant.
Perspektive "Altes FĂ€hrhaus"

Perspektive "Altes FĂ€hrhaus"

Lageplan M 1:1000

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Lageplan M 1:500

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Lageplan M 1:200

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