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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

BUGA 2025 Rostock - Gestaltung Teilbereich Fährberg

Perspektive Sattelplatz

Perspektive Sattelplatz

Teilnahme

hannes hamann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

TRU ARCHITEKTEN

Architektur

WASTRA PLAN

Verkehrsplanung, Wasserbau

PICHLER Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

IngenieurbĂĽro Hartmut Joecks

TGA-Fachplanung

WILLNER VISUALISIERUNG

Visualisierung

Erläuterungstext

Der Entwurf arbeitet einen grünen Uferbereich heraus, welcher durch eine neu arrondierte städtebauliche Kante gefasst wird und sich klar zum Wasser orientiert. Diese setzt sich von der Anlegestelle Gehlsdorfer Fähre kommend bis zur Waldkante fort und wird durch unterschiedliche Zäsuren sequenziert, dazu gehört auch die neue Bastion am Fährberg.

Die landschaftsräumlichen Zäsuren entstehen immer an den Kontaktpunkten von Wegeachsen, welche bis ans Wasser fortgeführt werden und akzentuieren gleichzeitig die sich zwischen ihnen aufspannenden Uferabschnitte. Die beiden markantesten Zäsuren bilden die Bastion Fährberg und die Waldbucht. Die Waldbucht ist das gestalterische Pendant zur Bastion – topografisch erhebt sich die Bastion über das Ufer, wohingegen sich die Waldbucht einschneidet, dabei aber in ihrer Proportion mit der Bastion korrespondiert. Diese Zäsur schafft einen landschaftlich spannenden Ort, denn hier grenzt nun die Waldkante direkt an die Warnow. Weitere Zäsuren bilden der Aussichtspunkt Hechtgraben (Übergang Wald – Landschaftsschutzgebiet), der Kranplatz (Slipanlage und stationärer Kran) und der Gehlsdorfer Warnowblick.

Das Gehlsdorfer Ufer als grüner Uferabschnitt setzt sich über den Sattelplatz hinweg bis zur Waldkante fort. Der Wald bildet eine Zäsur zwischen genutztem Ufer auf der westlichen Seite und natürlichen Uferabschnitten auf der östlichen Seite. Den Rücken dieser seichten Ufer bildet der Fährberg, welcher durch seine Höhenentwicklung eine landschaftsräumliche Kante bildet. Das Ufer von Gehlsdorf kommend ist als befestigte Kante ausgebildet und wird so bis zum Hechtgraben fortgeführt.

Der Brückenplatz wird als Bastion ausformuliert, welche sich seicht über das Ufer erhebt und dabei die zentrale Zäsur des Uferbereichs ausbildet. Die historische Sommerveranda wird im westlichen Teil der Bastion neu interpretiert. Dieser Bereich liegt auf einem Niveau mit dem Fährhaus und wird durch die Seitenwand der Bastion gefasst, welche sich hier zu einer einladenden Sonnenbank auffaltet. Der Brückenplatz ist ein großzügiger Ort des Ankommens und Verweilens. Das Ende der Allee bilden einzelne Linden, welche sich locker über die Bastion streuen. Vielfältige Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie ein kleiner Kiosk bespielen die Platzfläche und schaffen einen signifikanten Ort mit wunderbarem Blick über die Unterwarnow.

Der Sattelplatz wird räumlich neu gefasst und als multifunktionaler Uferbereich für eine vielfältige Aneignung gestaltet. Er spannt sich zwischen den zwei neuen landschaftsräumlichen Zäsuren – der Bastion und der Waldbucht – auf. Nördlich erhält er eine semipermeable Raumkante durch eine hybride Raumstruktur. Diese ist eine städtebauliche Analogie zu den Lauben der Kleingärten und dem klassischen Gartenelement der Pergola. Gebäudevolumen, Bäume und vielfältige Nutzungen sind in dieser Struktur vereint. Der Sattelplatz stellt sich als leicht modellierte Wiesenfläche dar, welche der größte frei nutzbare Grünraum entlang der Unterwarnow ist.

Der „Grüne Weg“ wird bis an die Warnow geführt, mit einer durchgehenden Wegebreite von 3m. Wie an einer Perlenkette aufgefädelt ziehen sich kleine Spiel – und Aufenthaltsorte entlang des Weges, hier entsteht auch der „Timm-Dich-Pfad – vom Wald zur Warnow“. Der Bolzplatz wird in einen Mehrgenerationen-Aktivplatz und verschiedenen Sportflächen umgewandelt, dessen formale Ausprägung sich aus der vorhandenen Lichtung ergibt.

Mit dem Neubau für den SSVR wird die Besucherterrasse des Fährhauses zu einem dreiseitig gefassten Raum mit hoher Aufenthaltsqualität und klarer Ausrichtung zum Wasser.Mit Dachform und Konstruktion nimmt das Vereinshaus Bezug auf die historische Fachwerkkonstruktion des Fährhauses und ist dem denkmalgeschützten Altbau dabei in Bauvolumen und Höhe untergeordnet. Die vorgelagerte Terrasse des Vereinshauses bietet den Vereinsmitgliedern einen geschützten Raum, dessen Überdachung auch bei schlechtem Wetter den Aufenthalt ermöglicht.

Der Sattelplatz wird gen Norden von einem Raumgitter begrenzt, das als offene Raumstruktur und als Abfolge gebauter Raummodule ein Band der Aktivität bildet und eine neue räumliche Ordnung im Freiraum schafft.
Im Zusammenspiel von Architektur und Landschaftsarchitektur entstehen im Raumgitter unterschiedlich programmierte Zonen der Aktivität: Der Schulungsbereich und die öffentlichen Nutzungen wie Kiosk und Bootsverleih werden mit Spielflächen, verschatteten Aufenthaltsflächen und einer Aussichtsplattform räumlich verwoben. Das Raumgitter schafft dabei eine visuelle Trennung zwischen Sattelplatz und den nördlich gelegenen Stellplätzen und bewirkt auch eine Dämpfung der hier entstehenden Motorengeräusche.
Perspektive Fährhaus

Perspektive Fährhaus

Lageplan 1:1000

Lageplan 1:1000

Lageplan 1:5000

Lageplan 1:5000