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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Städtebauliche Entwicklung Fliegerhorst Erding

Vogelflugperspektive

Vogelflugperspektive

2. Preis

Preisgeld: 48.000 EUR

REICHER HAASE ASSOZIIERTE GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Carla Lo Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfsidee, Konzeption und Prozess



Entwurfsidee

Mit der Einstellung des Flugbetriebs der Bundeswehr im Jahr 2014 und der perspektivischen Schließung des gesamte Fliegerhorstgeländes bietet sich in Erding eine einmalige Chance zum landschaftsbezogenen und nachhaltigen Weiterbauen der Stadt. In enger Verbindung mit dem Schutz und der Qualifizierung der Landschaft und den Freiräumen kann die Deckung des hohen Wohnraumbedarfs für die Region gelingen. Die Konzeption legt einen großen Fokus auf die Wahrung des besonderen Charakters des Raums und das Anknüpfen an bestehende Freiraum- und gebauten Strukturen des Areals.



Entwicklungsphasen

Das Gebiet soll in drei Bauabschnitten entwickelt werden. Ausgehend von der Entwicklung des neuen Hauptbahnhofs mit gemischt genutztem Umfeld wird in der ersten Bauphase der südwestliche Bereich des Areals gemeinsam mit dem Dorf-Boulevard und kleinteiligen Platzsituationen entwickelt. Ein weiterer wichtiger Baustein der Phase ist der Bau der Grundschule, die die Schüler*innen sowohl vom bestehenden Umfeld als auch aus den neuen Wohnbereichen zusammenbringt und die Integration der neuen Bewohner*innen befördert. In der zweiten Phase erfolgt der Bauabschnitt im Norden des Areals sowie die Entwicklung des Quartierparks als wichtiges Puzzlestück des grünen Rings in Erding. In der dritten Bauphase komplettiert die Entwicklung der letzten Baufelder die Konversion des Fliegerhorst-Areals.



Mobilitätskonzept

Die Konzeption strebt ein multimodales sowie stadt- und klimagerechtes Mobilitätskonzept mit Fokus auf den Umweltverbund an. Die Erschließung für Pkw-Verkehr erfolgt über zwei voneinander getrennten Systemen als Schlaufen im westlichen Bereich über die Nordanbindung und im östlichen Bereich über die Rotkreuzstraße. Der ruhende Verkehr ist im gesamten Quartier in sechs an den Eingangsbereichen verorteten Quartiersgaragen organisiert. Das Besucherparken ist entlang der großen Haupterschließungsschlaufen fahrbahnbegleitend organisiert. Ein engmaschiges Netz aus Bike- und Carsharingstationen ergänzt die Quartiersgaragen.

Innerhalb des Quartiers ermöglichen zwei Haupt-Radwege die einfache Ost-West Durchquerung mit dem Fahrrad. Davon abgehend verlaufen innerhalb der grünen Korridore Fahrradwege nach Norden und Süden und verbinden die Bestandsstrukturen über das neue Quartier mit dem Quartierspark.



Freiraumkonzept

Der Boulevard als urbanes Rückgrat schafft eine übergeordnete Verbindung und verknüpft den Bahnhofsvorplatz im Westen mit dem Bildungscampus im Osten. Die Platzfolge wird durch eine Allee aus großkronigen Klimabäumen begleitet. Wasser als übergeordnetes Thema schafft Identität und ein angenehmes Mikroklima in den Sommermonaten. Am Bahnhofsvorplatz begrüßen Wasserdüsen den Besucher, während auf dem Quartiersplatz ruhige Wasserbecken zum Verweilen einladen. Am ehemaligen Exerzierplatz entsteht mit dem Marktplatz ein großzügiger, nutzungsoffener Platz mit einer begrünten Dachkonstruktion für Märkte und Veranstaltungen.

An die bestehenden Grünfugen, die sich von der Taufkirchener Straße bis zur Rotkreuzstraße ziehen, docken die Grünkeile an. Zum Quartierspark aufweitend sind sie charakterisiert durch Bestandsbaumgruppen, die durch weitere Gruppen ergänzt werden. Im Bereich der Schule sind die zugehörigen Schulfreiräume in den Grünkeil integriert.

Die Struktur des neuen Quartiersparks orientiert sich am Bestand. Ausgewählte Gehölze, Gleise, befestige Flächen sowie Einzelgebäude bleiben erhalten und werden mit zeitgemäßer Freizeitnutzung in einen neuen Kontext gestellt. Eingebettet darin sind Sportflächen wie z.B. Skateparks, Streetball Courts, mutlicodierte Sportflächen, Aufenthaltsbereiche, Verkehrsübungsplatz, Kinderspielbereiche sowie offene Rasenflächen mit Gehölzstrukturen. Die Bestandsgebäude werden je nach vorhandenen Bedarf entweder adaptiert und ergänzend zur angrenzenden Freizeitnutzung als Indoor Sportbereich oder Gastronomie neu genutzt, oder entkernt als offene Pergola Strukturen weitergenutzt.

Der Park kann dabei in unterschiedliche Abschnitte unterteilt werden, die auch aus dem Bestand abgeleitet werden. Westlich der Nordumfahrung im Nahebereich der Freizeitnutzung sind Sportflächen situiert, während die Gestaltungsintensität nach Osten immer extensiver wird.

Die Ränder des Quartiersparks sind je nach Lage differenziert ausgestaltet. Angrenzend an die Quartiere schafft eine Baumreihe und eine blühende Vorgartenzone den Übergang zwischen Quartier und Park. Angrenzend daran sind auch die Versickerungsflächen angedacht. Entlang der Ackerflächen bilden Ackerraine und Ackerblühstreifen entlang der Wege einen Abschluss des Quartiersparks und tragen dazu noch zur Erhöhung der Biodiversität bei. Entlang der Gewerbeflächen schafft ein dichter Baumhain einen klaren Abschluss. In diesen sind ruhige Rastplätze eingeschnitten.



Energie, Klima, Entwässerung

Dachflächen werden wahlweise als extensive Retentionsgründächer, als unbegrünte, helle Dächer mit Regenspeichern für Betriebswasser (Gartenbewässerung, optional Toilettenspülung) oder als intensive Gründächer ausgeführt. Abflüsse von Gründächern werden in den Innenbereichen der Blöcke, den Nachbarschaftshöfen dezentral in Retentionsflächen versickert, die von Regenspeichern gedrosselt abgeleitet. Darüber hinaus kann weiteres Niederschlagswasser über lineare Entwässerungsmulden entlang der Nebenerschließungen versickert und abgeführt werden. Die nördlich an das Quartier angrenzenden Freiraumstreifen verfügen als eingetiefte Bereiche weitere Retentionsvolumen. Geringe Querschnittsbreiten, viel Straßengrün und –bäume, durchlässig befestigte Stellplätze und Entwässerungsmulden in den Nebenstraßen prägen den öffentlichen Freiraum.

Im Bereich des Boulevards wird das Regenwasser mittels Schwammstadtprinzip und Tiefbeeten versickert. Innerhalb der grünen Quartiere schaffen neue Baumreihen auch aus dem Klimabaumsortiment Identität und Orientierung.

Eine solarenergetische Dachflächennutzung der Privathäuser wird empfohlen. Die großflächigen Quartiersgaragendächer sollen über Photovoltaikanlagen ausreichend Strom für die eigenen E-Ladestationen bereitstellen.

Die neuen Gebäude sollen aktuellen Energiesparstandards entsprechen. Über ein eigenes, quartiersinternes Nahwärmenetz wird die Wärmegrundlast über Biomethan-Blockheizkraftwerke mit Spitzenlastkessel in den Quartiersgaragen bereitgestellt. Der in den BHKW erzeugten Strom wird in das Netz der allgemeinen Versorgung eingespeist. Optional ist ein Wärmenetz vorstellbar, welches über ein Geothermiekraftwerk im nordöstlichen Plangebiet gespeist wird. Mehrere Wärmetauscher in den Wasserbecken können weitere Wärmeenergie einspeisen.

Großzügige Freiräume, der Erhalt großflächiger Bestandsvegetation und eine aufgebrochene Blockrandstruktur ermöglichen eine Kühlung und Durchlüftung des Quartiers. Ein hoher Anteil öffentlicher Grünflächen mit üppiger, verdunstungsstarker Vegetation trägt zur Klimaregulation bei. Zahlreiche Straßenbäume tragen mit Beschattung und Verdunstung zur Klimavorsorge bei. Eine Vielzahl an Wasserflächen verbessern durch ihre Verdunstungskühlung das Mikroklima in der Quartiersmitte. Der Austausch von Frischluft mit den angrenzenden Landschafts- und Waldflächen ist über breite Grünkeile gesichert.





Übergeordnete Verknüpfungen



Neuer Hauptbahnhof als Impulsgeber

Mit der Realisierung des neuen Erdinger Hauptbahnhof entsteht ein Scharnier, welches das neue Quartier mit der Altstadt Erding über die Landshuter Straße sowie mit dem Stadtteil Langengeisling über die Alte Römerstraße verbindet. Der Quartiersboulevard fungiert als wichtige Achse vom Hauptbahnhof in das Quartier und verbindet weitere wichtige Nutzungen wie den Marktplatz und den Bildungscampus mit Grundschule miteinander.

Das überregionale Radwegenetz wird durch neue Radschnellwege sinnvoll ergänzt und engmaschig erweitert. Wichtige Achsen verlaufen beispielsweise in Ost-West Richtung vom Kronthaler Weiher über das Bürgernzentrum in Langengeisling und weiter über das ehemalige Flugfeld oder auch entlang des Quartiersparks am Grünen Ring. Aus Norden kommend verlaufen weitere Radwege durch den Landschaftspark und münden über die Grünkeile des neuen Zukunftsquartiers in den urbanen Bereich der Stadt Erding.



Übergeordnete Landschaftsstrukturen

Der neugeschaffene Quartierspark fügt sich perspektivisch als wichtiges Puzzleteil in den Grünen Ring ein, der die Stadt Erding umschließt und verschiedene Freiraumnutzungen an der Grenze zur Landschaft bündelt. Im Norden Erdings verläuft er über den Kronthaler Weiher und das Sempttal über den Quartierspark und dann weiter in Richtung Süden zur Aue des Schollbächleins.

Die Grünfugen im Quartier finden sich auch im neuen Gewerbebereich wieder. Den Grünfugen zwischen den Gewerbeflächen kommt eine wichtige Aufgabe zuteil. Sie verbinden den Quartierspark mit dem Landschaftspark und auch die Gewerbeflächen miteinander. In den Fugen sind Aufenthaltsmöglichkeiten und gastronomische Angebote angeordnet, die gleichermaßen von den Mitarbeiter*innen der Gewerbebetriebe, von den Bewohner*innen der Wohnquartiere und von den Nutzer*innen der Parkflächen genutzt werden können. Durch das Andocken an dem bestehenden Fahrradnetz können neue Fahrradrouten erschlossen werden, was auch die Grünfugen zu einem wichtigen touristischen Bindeglied macht.

Der Landschaftspark nördlich der Gewerbeflächen ist als renaturierter Naturpark konzipiert. Vorhandene Wege werden in reduzierter Form weitergenutzt, nicht benötigte Wege abgebrochen um eine Entsiegelung des Parks zu unterstützten. Es sollen dabei die Entstehung von wertvoller Habitaten und Vegetationsstrukturen unterstützt werden. Die an den vormals befestigen Flächen entstehenden Sukzessionsflächen werden durch Pioniergehölze besiedelt und strukturieren die weitläufigen, extensiven Magerrasenflächen, die mit tierischer Hilfe (z.B. Schafe) gepflegt werden können.

Im Bereich der Nordumfahrung und des Gewerbes ist zusätzlich zum Sportstadion der Veranstaltungsbereich situiert. Somit können Synergien in der Nutzung der Stellplätze entstehen, die auch im Nahbereich der Gewerbefläche gut funktionieren. Auch die California Halle kann in der Nachnutzung als Veranstaltungshalle genutzt werden.

Rund um die Gewerbeflächen ist auch hier ein Gehölzband angeordnet, das sich übergeordnet in den Osten zieht. Die Aufforstung des Gehölzbandes verleiht dem Landschaftspark eine räumliche Fassung zur angrenzenden Agrarlandschaft und dient als wertvoller, ökologischer Baustein zur Biotopvernetzung.





Nutzungen und Typologien



Typologienvielfalt & angemessene Dichte

Auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände soll ein nachhaltiges Wohn- und Arbeitsquartier der kurzen Wege mit ergänzenden Nutzungen, einer breite Typologienvielfalt und angemessenen Dichte entstehen. Mit durchschnittlich drei bis vier Vollgeschossen orientieren sind die Gebäude an der durchschnittlichen Geschossigkeit der angrenzenden Wohnquartiere. Die Mehrfamilienhäuser sind überwiegend dreieinhalbgeschossig und in besonderen städtebaulichen Situationen vier- bis fünfgeschossig.

Insgesamt können im Zukunftsquartier ca. 2.100 Wohneinheiten realisiert werden. Davon sind ca. 600 WE in verdichteten Einfamilienhäusern und 1.500 WE im Mehrfamilienhaussegment konzipiert. Ein breites Angebot verschiedener Wohntypologien bietet eine Vielzahl an Wohnqualitäten für verschiedene Nutzergruppen.

Einfamilienhäuser sind in verdichteter Form als schmale, zweieinhalb bis dreieinhalbgeschossige Stadtäuser konzipiert. Wahlweise können hier die Stadthäuser des Typs Maisonette als gestapelte Wohnungen mit Einfamilienhausqualität dazugezählt werden. Ein breiter Mix unterschiedlicher Spännertypen sorgt für ein heterogenes Stadtbild mit hoher Kleinteiligkeit.

Neben dem klassischen freifinanzierten Ein- und Mehrfamilienwohnen entsteht ca. 25 % gefördertes Wohnen. Weitere gemeinschaftliche und inklusive Sonderwohnformen wie das zentral gelegene Mehrgenerationenwohnen oder Seniorenwohnen schaffen ein Quartier für alle Generationen. Eine große Anzahl an Grundstücken für Baugruppen trägt der wachsenden Nachfrage nach gemeinschaftlichen Bauvorhaben Rechnung.



Nutzungsmischung im Zukunftsquartier!

Ergänzend zur Wohnnutzung soll im Zukunftsquartier insbesondere entlang des zentralen Dorfboulevards und im Bereich der Quartiersplätze eine aktive Erdgeschosszone eine Nutzungsmischung herstellen und den öffentlichen Raum beleben. Hier sind wahlweise ärztliche Dienstleistungen, Büroräume, Co-Working-Spaces (Dorfmanufaktur) sowie ein Lebensmitteleinzelhandel (VK ca. 750 qm) und eine Drogerie denkbar. Der als soziales Bindeglied am Grünkeil gelegene Bildungscampus beherbergt eine vierzügige Grundschule, einen Kinderhort sowie eine Sporthalle mit entsprechenden Außenanlagen. Zwei weitere Kindertagesstätten ergänzen die Betreuungsinfrastruktur im Quartier.

Das Bürgerzentrum am Marktplatz bildet zusammen mit der Dorfmanufaktur und dem Repair-Café die soziale Mitte.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorliegende Arbeit erfüllt die gestellte Aufgabe sehr gewissenhaft. Als zentrales Freiraumelement verbindet in selbstverständlicher Weise ein Boulevard entlang der neuen Erschliessungstraße den neuen Bahnhof im Westen mit dem zukünftigen Schulcampus im Osten des Quartiers. Dem Boulevard folgend sind mehrere Quartiersplätze angeordnet, ein Marktplatz als soziales Zentrum mit Bürgerzentrum und Seniorenwohnen am ehemaligen Offizierscasino, einem kleinen Nahversorgungszentrum in der Mitte und einem Platz an der Schule im Osten. Die Boulevard- Kreuzung mit der Nordanbindung am Bahnhof wird kritisch gesehen, da sie ebenerdig anschließt und deshalb mit einer Lichtzeichenanlage gesichert werden muss. In Retentionsbecken entlang des Boulevards wird Regenwasser gesammelt und in ein Sammelbecken am Quartiersplatz weitergeführt. Es bereichert damit atmosphärisch den Freiraum mit positiver Wirkung auf das Mikroklima. Nördlich des Boulevards wird das Regenwasser in Retentionsflächen am Quartierspark nach Norden abgeleitet, die damit einen grünen, ökologischen Ortsrand bilden. Die Erschließung des Quartiers für den Autoverkehr ist sehr einfach und funktional mit zwei Erschließungsspangen von der Nordanbindung im Westen und im kleineren östlichen Quartier von der Rotkreuzstraße aus geführt. Die Parkierung erfolgt weitgehend über dezentrale Parkgaragen an den Quartierseingängen. Dadurch kann das Quartier weitgehend autofrei gehalten werden Die Größe und Funktionalität der Garagen erscheinen etwas unterdimensioniert und wären zu überprüfen. Das Wohnquartier wird mit einer Buslinie an den Verkehrsverbund angeschlossen, allerdings mit relativ weiten Wegen von den nördlichen Wohngebäuden. Inwieweit der vorhandene Baumbestand erhalten werden kann, kann nicht abschließend beurteilt werden zumindest in vielen Bereichen erscheint dies aber möglich. Für Fahrradfahrer werden zwei Schnellradverbindungen in Ost- Westrichtung durch das Quartier angeboten, die in Brücken über die kreuzungsfrei über die Nordanbindung geführt werden, was eine gute Durchwegung ermöglicht. Der Radweg am neuen Bahnhof wird über die alte Gleistrasse nach Norden in den Landschaftspark fortgeführt. Grünfugen führen das Grün aus dem Landschaftspark über den Quartierspark ins Wohngebiet und nach Süden bis nach Williamsville. Diese Fugen sorgen für eine gute Durchlüftung. Sehr positiv wird die Freistellung der Kapelle im westlichen Grünfinger gesehen. Im Quartierspark sind die Sondernutzungen eher am Nordrand des Gewerbes angesiedelt und bilden so einen guten Übergang in den Landschaftspark. Die erhaltene Wartungshalle wird als Museum umgenutzt und verbindet so die Wohnbebauung mit dem verfeinerten Gewerbegebiet. Die Konzeption der Wohngebiete mit nach Außen höherem Geschoßwohnungsbau und verdichteten Reihenhaustypologien und Punkthäusern im Zentrum ist vorstellbar. Die geringere Dichte wird etwas kritisch gesehen. Der Bebauungsvorschlag ist etwas monoton und könnte vielfältiger sein. Die Baufelder scheinen als solides Gerüst. Der Erhalt verschiedener Gebäudetypen aus dem Bestand mit unterschiedlichen Nutzungen verteilt sich angenehm über das gesamte Arial und bietet flexiblen Nutzungen wie Museum oder Veranstaltungen in der California-Halle eine Heimat. Als einziger Beitrag zeigt diese Arbeit auch Spuren der bisherigen Nutzung und Gleisanlagen in den Freiflächen. Die Geforderte Klimaneutralität ist eventuell schwierig herstellbar, da kein erhöhter Energiestandard genannt ist. Die partielle Kleinteiligkeit der Bebauung stellt die Effektivität der Solaranlagen in Frage. Die Verschattung der Häuser untereinander bzgl. Besonnung wäre zu prüfen. Entlang der Nordanbindung ist auf der Ostseite eine geschlossene Bebauung vorgesehen, z.T. mit Wohnnutzung. Diese Situation ist beherrschbar, wenn die straßenbegleitenden Wohnungen eine entsprechende Orientierung aufweisen. Der Landschaftspark soll durch eine Tieferlegung der Straße geschützt werden. Die geplante Bebauung hält einen ausreichenden Abstand zum Straßendorf Langengeisling. Die Vorgaben aus dem Bebauungsplan Nr. 193 I wurden grundsätzlich übernommen, allerdings fehlt die Anbindung des Busbahnhofes, die Höhenentwicklung zur Umgehungsstraße ist kaum berücksichtigt. Im Verhältnis zwischen den Gewerbeflächen und den Wohnquartier erscheint das Gewerbe zu voluminös. Die Aufteilung und Gliederung der Gewerbeflächen wirkt schlüssig. Insgesamt eine Arbeit, die die Aufgabenstellung mit großer Ortskenntnis und soliden Lösungen gut erfüllt, aber etwas lebendiger und experimentierfreudiger sein könnte.
Beispielquartier Maßstab 1:500

Beispielquartier Maßstab 1:500

Vertiefungsbereich Maßstab 1:1000

Vertiefungsbereich Maßstab 1:1000

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Entwurf Maßstab 1:2500

Städtebaulicher und landschaftsplanerischer Entwurf Maßstab 1:2500

Strukturkonzept Maßstab 1:5000

Strukturkonzept Maßstab 1:5000

Isometrie

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