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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Neues Schul- und Verwaltungsquartier in Ravensburg

ein 1. Preis / IDEENTEIL

Preisgeld: 31.000 EUR

Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH

Stadtplanung / Städtebau

g2-Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das von den Verfassern der Arbeit 1006 dargestellte Konzept weist in den Bereichen um das Landratsamt und der Schulquartiere unterschiedliche Qualitäten auf. Während der Entwurf des Landratsamts überwiegend kritisch bewertet wird, kann die städtebauliche Gesamtkonzeption grundsätzlich überzeugen. Diese besticht durch die landschaftsplanerische Qualität. Der große Grünbereich zwischen den Teilquartieren der Humpis- und der Gewerblichen-Schule wird in breitem Rahmen über die Gartenstraße geführt und über den Bleichenbach zur Schussen weitergeleitet. Diese durchgängige Grünverbindung wird deutlich gelobt. Der angestaute Bleichenbach erscheint nicht realistisch, als große Geste aber auf jeden Fall überzogen. Nur wenige Bereiche der Freianlagen wie die Terrassen vor der Mensa oder vor der Kantine zeigen einen urbanen Charakter.
Der Neubau der Edith-Stein-Schule sorgt an der Ulmer Straße für eine klare Raumkante, wobei das Hervorschieben eines Teilbaukörpers kaum nachvollziehbar ist.
Die Gewerbliche Schule wird durch eine ergänzende Bebauung zur Ravensburger Straße zu einem Ensemble um einen neuen Schulhof. Diese Bebauung schafft eine klare Raumkante zur Ravensburger Straße. Die verschiedenen Tiefen der Baukörper zum Schulhof hin kommen den unterschiedlichen funktionalen Anforderungen entgegen.
Südlich der Grünverbindung kann das neue Mensagebäude für einen angemessenen Übergang zum weiter südlich gelegenen Wohnquartier schaffen.
Insgesamt wird der städtebauliche Ansatz der Arbeit als guter Beitrag gewertet.
Das Parkierungskonzept der vier dezentralen Parkhäuser mit den daraus entstehenden kurzen Wegen und verkürzten Anfahrten wird als gelungener Ansatz zur Unterbringung des ruhenden Verkehrs gesehen. Darüber hinaus verspricht die Realisierung von Parkhäuser gegenüber einem Tiefgaragenkonzept deutlich geringere Kosten.
Allerdings erscheint die Zufahrt zum Parkhaus an der Ecke Schützen-/Ulmer-Straße kaum realisierbar zu sein.
Die beiden parallel zueinander liegenden bestehenden Gebäuderiegel des Landratsamts werden durch einen polygonalen und gedrehten zentralen Neubau ergänzt. Eine spätere Erweiterung soll in ähnlicher Form realisiert werden. Beide neuen Baukörper respektieren weder den Bestand noch werden sie der repräsentativen Aufgabe gerecht.
Die geschlossene Ausprägung der Fassade im Erdgeschoss zur Gartenstraße hin zeigt als sehr abweisend. Zudem erscheint der sehr wichtige Haupteingang versteckt und der Bedeutung eines Landratsamts kaum zu entsprechen.
Die Kantine ist von den Bereichen des Besucherverkehr zu weit entfernt platziert, dafür wird aber nahe des Haupteingangs ein Bistro angeboten.
Die vorgeschlagene zentrale Halle ist zu den Büroräumen geöffnet und lässt dadurch große Probleme bzgl. Schall- und Brandschutz erwarten.
Im Dachgeschoss wirft die dargestellte Scheinfassade einige Fragen auf und kann nicht überzeugen.
Insgesamt kann der Gebäudeentwurf des Landratsamts in Funktion und Gestaltung nicht richtig überzeugen.