Neubau Institutsgebäude für Aerodynamik und Strömungstechnik für das DLR in Göttingen

Die Arbeit schafft im Realisierungsteil mittels Ringschluss einen Campushof, der als begrünter terrassierter Innenhof fungiert.
Die expressionistische Architektur ist zum Einen in der Lage, die Gebäudefluchten der Gebäude 1 und 8 spie-lerisch aufzunehmen, zum Anderen in der Lage, die notwendige Gebäudetiefe zu realisieren.
Im Ideenteil besticht die Arbeit positiv durch den zentralen Campusplatz mit Orientierung zum Leineufer.
Im nördlichen Ideenteil wird die vorhandene straßenbegleitende Bebauung fortgesetzt. Die Anordnung der Stellplätze und die Freiraumplanung sollte noch deutlicher ausgearbeitet werden.
Der städtebauliche Vorschlag lässt viel Freiraum für weitere Entwicklungen.
Mit der mutigen Architektursprache der polygonalen Baukörper, schaffen die Verfasser eine, für das Quartier prägnante Adresse. Insbesondere die gut proportionieren Übergänge zu den Bestandsbauten werden positiv bewertet. Die in der Vertikale betonten Gebäudeecken fördern einen sakralen Eindruck, der für eine For-schungseinrichtung fragwürdig gesehen wird. Es ist zu überprüfen, ob durch die, zum Teil kleinen Fensterflä-chen bei großer Raumtiefe, eine ausreichende Belichtung der Räume gewährleistet ist.
Das Raumprogramm scheint umgesetzt. Durch die sehr heterogene Rohbaukonstruktion steht eine flexible Umnutzung des Gebäudes in Frage.
Die Erschließung mit drei Treppenhäusern an den Ecken erscheint schlüssig, sollte bzgl. Brandschutz aber noch einmal durchgearbeitet werden. Ob ein einziger Personen-Aufzug ausreichend ist, bleibt die Frage.
Die Flächenverhältnisse wie BGF zu NUF, A zu V und Anteil Verkehrsfläche verdeutlichen eine sehr kompakte und nachhaltige Bauform. Demgegenüber ist die vorgeschlagene Dacheindeckung aus Mauerziegeln planerisch intensiv zu bearbeiten und birgt baukonstruktive Risiken. Die Auswirkungen auf die Baukosten durch eine sol-che Konstruktion bergen weitere Risiken.
Die baurechtlichen Anforderungen wurden (bis auf den Brandschutz der Treppenhäuser) erfüllt.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Entwurf ein bereichernder und kreativer Beitrag ist, der zu angeregten Diskussionen in der Jury geführt hat.