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Preis 2 / 2

Konzeptvergabe | 03/2021

Wohnungsbaukonzept Planie am Sonnenberg in Schramberg

Teilnahme

schaudt architekten bda

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf sieht fünf Baukörper auf einem Sockelgeschoss vor, in deren Mitte sich eine öffentliche Durchwegung befindet. Die städtebauliche Setzung wird grundsätzlich begrüßt, auch wenn die Aneinanderreihung fünf mehr oder weniger gleicher Gebäude im Kontext der städtebaulichen Einfügung in den Hang kontrovers diskutiert wird. Die Struktur der Bestandsbebauung ist in diesem Bereich durch punktförmige Einzelbauten geprägt, die jeweils ein eigenes, individuelles „Gesicht“ haben. Durch den Neubau entsteht einerseits der Eindruck einer seriellen Aneinanderreihung gleicher Gebäude, andererseits fügen sich die zwei- bis dreigeschossigen Baukörper von der Höhe her zurückhaltend in den Hang ein. Positiv bewertet wird die Durchwegung, die den langen Sockel in zwei Bereiche gliedert. Die Straße am Sonnenberg wird in die Gestaltung des Außenraums mit einbezogen, es entsteht eine Mischverkehrsfläche, die eine Vorzone schafft und die in einer Aussichtsplattform mündet. Gemeinschaftsfördernde Nutzungen, die den öffentlichen Raum beleben könnten, werden jedoch nicht vorgesehen. Die Haupterschließung aller fünf Baukörper erfolgt fußläufig über einen Zugang im Norden, der gleichzeitig die Einfahrt in die Parkierungsebene darstellt. Die Treppenhäuser werden über diese Ebene erreicht, was in Bezug auf die Adressbildung und die Sicherheit insbesondere schützenswerter Bewohnergruppen (Kinder, Ältere, etc.) sehr kritisch gesehen wird. Zum Straßenraum entsteht der Eindruck einer geschlossenen, durch Glasflächen unterbrochenen Erdgeschossebene, die ausschließlich dem ruhenden Verkehr gewidmet ist. Dieser ist somit maßgeblich gestaltgebend in diesem Bereich. Positiv bewertet wird der Wohnungsmix, das zudem sehr flexibel gestaltbar ist, was ausdrücklich anerkannt wird. Die Qualität der Wohnungen ist weitgehend gegeben, es werden qualitätsvolle Freibereiche vorgesehen. Nicht denkbar sind jedoch Wohnungen, die ausschließlich zum steil aufsteigenden Hang im Osten orientiert sind. Das architektonische Erscheinungsbild der Fassaden überzeugt, es strahlt mit den raumhohen Verglasungen und den ausschwenkenden Balkonzonen Eleganz und Großzügigkeit aus. In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit sind fünf Erschließungskerne eher kritisch zu bewerten. Das skizzierte energetische und technische Gebäudekonzept ist grundsätzlich vorstellbar. Das architektonische Erscheinungsbild und die Körnung sind gut gewählt und werden der gestellten Aufgabe gerecht. Sehr große Fragen wirft jedoch die Organisation der Erschließung für Fußgänger und Besucher, die Gestaltung des autozentrierten Erdgeschossbereichs und damit die Adressbildung auf.
Preis 2 / 2