Mehrfachbeauftragung | 06/2020
Erweiterung Wohnquartier Heinestraße in Darmstadt
3. Rang
Hirschmuellerschmidt Architektur GmbH
Architektur
Planungsteam Desor plan D Ingenieure PartG
Landschaftsarchitektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verfasser entscheiden sich für einen fast punktartigen Gebäudekubus in Holzhybrid-Systembauweise mit einem Treppenhauskern aus Stahlbeton. Dieser wird stempelartig zwischen die Bestandszeilen gesetzt. Dadurch entsteht jedoch kein städtebaulich überzeugender Straßenraum. Die Entscheidung, auf die Tiefgarage im Vertiefungsbereich zu verzichten, führt dazu, dass ein Teil der nachzuweisenden Kfz-Stellplätze ebenerdig in den Zugangsbereichen zu den Häusern angeordnet werden. Die Gesamtzahl der gewünschten Kfz-Stellplätze wird mit Hinweis auf die nach der Stellplatzsatzung der Stadt Darmstadt mögliche Erhöhung der Fahrrad-Stp. nicht nachgewiesen. Aus stadtplanerischer Sicht ist dies für diesen Ort in Verbindung mit dem Parkdruck aus dem Quartier kein geeigneter Lösungsvorschlag. Die „Drive In“ Situation im Bereich des im Ideenteil geplanten Punkthauses mit Studentenwohnungen bietet stadträumlich keine Qualität. Grundsätzlich kann sich die Ausloberin die vorgeschlagene Bauweise vorstellen. Die Fassade zur Heinestraße wirkt eher abweisend. Die Vermehrung der Mietfläche durch die Integration zu großzügig dimensionierter Abstellräume als Mietfläche widerspricht dem Ansatz der Schaffung kostengünstigen Wohnraums. Die Freiräume, insbesondere direkt vor den Bestandszeilen, werden durch die verlegten Feuerwehrzufahrten und Erschließungskorridore belastet. Die Bereiche entlang der östlichen Bestandsbäume werden zu stringent durch den Weg und die Fahrradunterstände belegt. Der parkartige Charakter der Bestandssituation geht verloren. Hinsichtlich der Anzahl der Wohnungen liegt die Arbeit im unteren Bereich der Arbeiten. Im Gesamten kann der Entwurf hinsichtlich der Einfügung in die Bestandssituation und dem Umgang mit dem Charakter des vorhandenen Freiraums nicht überzeugen.