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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2021

Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 – Brückenbauwerke über Lippe und Kamener Straße

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

Bollinger+Grohmann

Bauingenieurwesen

Explorations Architecture

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Brücke über die Lippe ist als Spannbandbrücke mit 80 m Spannweite über die Lippe geplant. Dadurch entsteht bei Einhaltung des erforderlichen Freibords ein spannender Bezug zur Wasserfläche und zum reizvollen Naturraum der Lippe. Die Brücke fügt sich dadurch gestalterisch sehr gut in den Landschaftsraum ein. Die Brücke über die Kamener Straße wird gestalterisch sehr zurückhaltend als 20 m langes Bogenband auf schlanken Stahlstützen geplant. Dadurch entsteht ein sehr leichter, filigraner Eindruck der Brückenkonstruktion. Die über 120 m lange Rampe auf Stahlstützen nimmt zwar den Verlauf des vorhandenen Waldweges auf, ist aber mit seinen vielen Stützen als „Tausendfüßler“ geplant, der als aufwendig in der Herstellung und problematisch in der Unterhaltung angesehen wird. Das sehr schlanke Spannband der Lippe-Brücke (60 mm) soll das „weltweit Erste aus Cortenstahl“ sein. Seitens der Fachingenieure werden Verformungen und Schwingungsverhalten kritisch gesehen. Die Fundamente beiderseits der Lippe müssen nach Aussagen der Verfasser „erheblichen Horizontallasten standhalten“. Hier wird aus Reihen des Preisgerichts ein sehr hohes Kostenrisiko bei der Planung der Widerlager in unsicherem Baugrund gesehen. Die Stahlstützen der Brücke über die Kamener Straße stehen sehr dicht entlang der Straße und müssen auch für den Planverfasser baulich geschützt werden. Dies wird kritisch beurteilt. Die Ausführung der Lippebrücke und der Bauablauf werden mit einem System von Hilfsseilen aus vorgespannten Stahlgurten beschrieben. Dies erscheint machbar, aber auch aufwendig. Die Ausführung der Brücke über die Kamener Straße als zweistegiger Plattenbalken aus Spannbeton erscheint unproblematisch. Die Brücken sind hinsichtlich der sichtbaren Konstruktion und des Materialverbrauchs auf das Notwendige beschränkt. Allerdings werden erhebliche Eingriffe und ein hoher Materialaufwand für die Herstellung der Widerlager / Fundamente erwartet. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit werden erhebliche Risiken bei der aufwendigen Gründung gesehen, da die große Spannweite der Spannbandbrücke bei sehr geringem Durchhang erhebliche Horizontallasten zur Folge hat. Es wird erwartet, dass der festgelegte Kostenrahmen nicht eingehalten werden kann.