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Konzeptvergabe | 07/2021

Konzeptvergabe „Nachnutzung Musikschulgelände“ Grünstadt

Teilnahme

Quartiersmanufaktur GmbH & Co. KG

Projektentwicklung

FAERBER ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt einen quadratischen, sechsgeschossigen Solitärbaukörper vor, der bezüglich seiner Proportion und Größe ein ruhiges Pendant zu dem benachbarten Hochhaus und der heterogenen Umgebungsbebauung darstellt. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt über einen wenig attraktiven Eingang im westlichen Bereich. Die Lage und Anordnung der ausschließlich oberirdischen Stellplätze wird negativ beurteilt. Zum einen wird dadurch ein hoher Erschließungsaufwand generiert, zum anderen sind die entstehenden grünen Resträume wenig überzeugend. Eine Tiefgaragenlösung wäre an dieser Stelle wünschenswert, wenngleich dies auch hohe Gestehungskosten verursacht. Die Vermittlung der vorhandenen Topographie durch Schrägen und leichter Terrassierung unterstützt die unaufgeregte Einfügung des Objektes auf dem Grundstück. Die Gestaltung der Außenfassade in unterschiedlicher Ausprägung ist gut gelöst. Die Anordnung der Balkone nach Osten und Westen mit zwischen den Wohneinheiten liegenden Aufbewahrungsboxen überzeugt. Das vorgeschlagene Angebot mit Seniorengemeinschaft im Erdgeschoss und kollaborativem Bürokonzept im obersten Geschoss wird kritisch bewertet. Hier sind Alternativen denkbar, die aufgrund der inneren Gebäudestruktur aber problemlos möglich sind. Der Vorschlag, dass nur geförderte Wohnungen angeboten werden, wird kontrovers diskutiert. Der Wohnungsmix und die Wohnungsgrößen entsprechen nicht den Vorgaben. Die Erschließung über einen innenliegenden, nicht natürlich belichteten Treppenhauskern und hoher Wohnungszahl (6-Spänner) entspricht nicht heutigen Standards. Das Fehlen eines Kellergeschosses ist nicht nachvollziehbar. Der Nachweis für Keller-, Lager- und Haustechnikräume ist nicht dargestellt. Die Ausführung des Gebäudes in Holz-Hybrid-Bauweise ist innovativ und nachhaltig. Der Fußabdruck des Gebäudes ist sehr gering. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch eine klar strukturierte Konzeption eines flexiblen und unaufgeregten Solitärbaukörpers, der aber sowohl Schwächen in der Gestaltung und Umsetzung der Außenanlagen und Parkierung aufweist, als auch im Wohnungsmix und Nachweis ausreichender Nebenflächen.