Neubau Neuapostolische Kirche in Tuttlingen

Architektur/ Städtebau / Gestaltung / Raumqualitäten:
Das Gebäude orientiert sich mit dem Kirchensaal und mit seinem Hochpunkt Richtung Osten und positioniert sich städtebaulich markant. Die polygonale Grundrissform folgt den Fluchten der Schützen- und Uhlandstr. und nutzt das spitz zulaufende Grundstück optimal aus. Der Eingang befindet sich im Süd-Westen und ist über den zur Schützenstraße orientierten Vorplatz ebenerdig erreichbar; von der Uhlandstr. aus über eine Außentreppe. Die Parkplätze sind gegenüber dem Vorplatz angeordnet und werden ebenerdig ausschließlich von der Schützenstr. erschlossen. Dazu wird der tiefergelegene Grundstücksteil aufgefüllt und zum Nachbargrundstück abgeböscht.
Vom Vorplatz gelangt man über einen überdachten, in den Baukörper eingeschnittenen Eingangsbereich in das großzügige Foyer. Konstruktion und Materialien: Massivbau aus Ziegelmauerwerk, aussen geschlämmte Klinkervorsatzschale, innen Holz mit weißem
Gipskarton und Natursteinbelag, Vorplatz Naturstein, Parkplatz Rasenpflaster.

Funktionalität / Flexibilität / Einhaltung Richtlinien Kirchenbau und Unterhalt:
Die Nebenräume sind sinnvoll für die Nutzung angeordnet und können untereinander und zum Saal geöffnet werden, jedoch nicht zum Foyer. Das Foyer ist über eine Glas-Türanlage anschließbar.

Wirtschaftlichkeit / Realisierbarkeit / Investitions- und Folgekosten:
Insgesamt ist der Entwurf jedoch ca. 20% größer als die Referenzwerte. Dies erscheint ohne Beeinträchtigung des Entwurfs reduzierbar. Aufgrund der gewünschten Erschließung von der Schützenstr. und des großen Baukörpers weist der Entwurf zu wenige Stellplätze nach. Die konsequente Eingeschossigkeit unter Einbeziehung von Recyclingmaterial zur Aufschüttung wirkt sich positiv auf die Wirtschaftlichkeit aus.

Energiekonzept / Umweltverträglichkeit / Nachhaltigkeit:
Es ist eine Fußbodenheizung mit Fernwärme vorgesehen (Fernwärme: Leitung ca. 150m entfernt; alternativ eine Pelletheizung mit Lager im UG - nicht in den Kosten und Flächen enthalten). Verglasungen erhalten einen Sonnenschutz. Nachhaltigkeitskonzept zu 74,5% erfüllt.

Gesamtkonzept / Entwicklungsmöglichkeiten des Entwurfs:
Der Baukörper behauptet sich städtebaulich und ist innenräumlich gut strukturiert. Eine Erhöhung der Stellplatzzahl durch die notwendige Reduzierung des Baukörpers und der Vorplatzfläche erscheint möglich.

Fazit:
Die polygonale Entwurfsidee überzeugt sowohl städtebaulich als auch innenräumlich. Flächen, Raumgrößen und Außenraum sind optimierbar.