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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Erweiterung Elisabeth-Selbert-Gymnasium in Filderstadt Bernhausen

Perspektivskizze

Perspektivskizze

3. Preis

Preisgeld: 14.000 EUR

Muffler Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen kompakten, quadratischen dreigeschossigen Neubau auf der Fläche der bisherigen Fahrradparkierung vor. Damit wird bisher versiegelte Fläche sinnvoll für die Neubebauung genutzt und ein nachhaltiger Fußabdruck erreicht. Städtebaulich rückt der Neubau nahe an das Bestandgebäude der Schule und versucht das heterogene Umfeld des Schulgeländes zu fassen. Eine Einbindung in die vorhandene Topografie ist gegeben. Trotz des erkennbaren Gefälleunterschiedes kann die geringe Teilunterkellerung nicht nachvollzogen werden. In diesem heterogenen Umfeld ist der erweiterte Schulhof auf der Westseite mit seinen kurzen Wegen vom Haupteingang des Altbaus zum Neubau ein angenehm proportionierter Zwischenbereich. Der Schulgarten liegt scheinbar gut situiert direkt an das Gebäude angedockt. Er liegt allerdings zu einem überwiegenden Tagesteil im Schatten. Ein schmaler Fußweg zwischen Neubau und Sporthalle bringt leide keine bessere Zusammenbindung der Campusgebäude bei der Entzerrung der Schülerzahlen auf das zusätzliche Gebäude. Auch kritisch werden die überdachten Fahrradplätze auf der Nordseite mit relativ weiten Laufflächen zu den Eingängen gesehen – städtebaulich wie auch gestalterisch. Die sich anschließenden 29 Stellplätze als Ersatz für die entfallenden Stellplätze auf der Ostseite werden im Übergang zur künftigen Kita nutzungstechnisch wie städtebaulich dort als fehlleitend gesehen. Somit entstünden zwei Parktaschen mit einem erhöhten Suchverkehr. Zudem ist die Flächengröße für die gewünschten Fahrradstellplätze deutlich zu gering. Hier sind Alternativen der Unterbringung zu prüfen (z.B. im Keller). Der neue Fuß- und Fahrradweg als Ersatz für die Wegnahme des „Hermann- Klein-Weges“ ist leider nicht adäquat nachgewiesen. Die Erschließung über einen südlichen zum Platz gelegenen Haupteingang ist gut angeordnet. Ein gewünschter separater Zugang zum auch extern genutzten Multifunktionsraum fehlt. Die Anordnung eines in sich geschlossenen Atriums wird kritisch gesehen und schafft keinen erkennbaren Mehrwert für die Nutzung. Die windmühlenartig angelegten Flure vor den Klassenräumen werden insbesondere aufgrund der guten natürlichen Belichtungssituation positiv gesehen, schaffen aber nur in Teilbereichen günstige Aufenthalts- und Kommunikationsbereiche. Die Lage der Sanitäranlagen und (Flucht-) Treppenhäuser ist gut gewählt. Die Ausführung umlaufender Fluchtbalkone in den Geschossen löst die Brandschutzproblematik auf einfache Weise und gibt der Fassade eine angenehme Struktur. Die Lage des Lehrerbereiches und der Inklusionsräume ist gut gelöst. Die Gestaltung der Fassaden überzeugt. Die Wahl nachhaltiger Materialien in Kombination mit konventionellen Bauweisen ist wirtschaftlich und energetisch sinnvoll (Kombination Leichtbau und Speichermassen). Die grundsätzliche Vorgehensweise und die baulichen Kennwerte lassen eine wirtschaftliche Umsetzung des Projektes erkennen. In der Summe bietet der Entwurf eine angemessene städtebauliche Setzung, einen kompakten und wirtschaftlichen Baukörper mit gut strukturierter Fassade, aber mit einigen kleinen Schwächen, worunter die Qualität des Gesamtkonzeptes leidet.
Lageplan

Lageplan

Ansicht Westen

Ansicht Westen

Ansicht Süden

Ansicht Süden

Längsschnitt

Längsschnitt

Fassadendetails

Fassadendetails

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto