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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Erweiterung Elisabeth-Selbert-Gymnasium in Filderstadt Bernhausen

4. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

BFK architekten

Architektur

planungsgruppe stahlecker

Landschaftsarchitektur

tragwerkeplus GmbH & Co.KG

Tragwerksplanung

GN Bauphysik Finkenberger + Kollegen Ingenieurgesellschaft mbH

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser plant den Neubau am nördlichen Rand und schafft damit einen wohltuend großzügigen Freiraum, der als Schulcampus eine gemeinsame Mitte mit der Sporthalle und der bestehenden Schule bildet. Der längsgerichtete Baukörper geht sehr differenziert auf die unterschiedlichen Randbedingungen ein. Er präsentiert sich markant zur Tübinger Straße mit einer einladenden Geste und staffelt sich nach Osten in Richtung der Kita ab. Der dort befindliche Eingang definiert die Mitte des Campus und zeigt sich prägnant zum östlichen Zugang. Die Radwegeverbindung durch den Campus unmittelbar am Haupteingang vorbei wird kritisch gesehen. Positiv gewürdigt wird der respektvolle Umgang mit dem Baumbestand, der in den Schulgarten integriert wird und eine hohe Aufenthaltsqualität erzeugt. Der Schulgarten wirkt im Verhältnis zum Pausenhof etwas zu kleinteilig. Demgegenüber steht der eher steinerne Pausenhof, der sich linear nach Süden entwickelt und die Sportflächen selbstverständlich integriert. Durch das an sich gelungene Zusammenbinden eines übergeordneten Pausenhofs wird die Topographie im Freiraum jedoch leider nicht gebührend berücksichtigt. Nachteilig an dieser Lösung ist der Bezug zu dem heute schon unterdimensionierten Nebeneingang der Schule. Der fehlende Zusammenhang zum Haupteingang auf der Westseite schafft erhebliche Mängel im Schulbetrieb. Hinzu kommt, dass die Beziehung auch durch die Freiraumgestaltung mit der großen Fahrradabstellanlage gestört wird. Die dezentrale Verteilung der Fahrradabstellplätze wird kontrovers diskutiert und wirkt etwas willkürlich, die Überdachungen sind funktional unausgereift. Der Haupteingang des Neubaus ist eindeutig zu finden und liegt zentral zum Campus. Der Multifunktionsraum erhält einen zusätzlichen Eingang und kann mit den Umkleiden getrennt vom Schulbetrieb genutzt werden, was sehr positiv betrachtet wird. Die Sonderfunktionen im Erdgeschoss sind gut platziert. Die Klassenräume in den Obergeschossen sind störungsfrei angeordnet und ermöglichen eine ansprechende Raumqualität. Vom zentralen Treppenhaus mit gut auffindbaren WC-Kernen erschließt man zwei Klassenraumraumgruppen, die jeweils gut ausgestattet mit Spielfluren und Außenterrassen auch Aufenthaltsqualitäten mit unterschiedlichen Atmosphären bieten. Im Dachgeschoss befindet sich als Besonderheit ein großzügiger Dachgarten, der leider durch den Bezug zu einem Klassenraum in seinen Möglichkeiten eingeschränkt ist. Das kompakte Gebäude wird in einer Holzhybridbauweise konstruiert. Leider spiegelt sich das nicht im Grundriss wider. Der hohe Glasanteil ist kritisch zu sehen, erhält aber durch die Fluchtbalkone mit Pflanzen einen entsprechenden Sonnenschutz. Der Brandschutz funktioniert problemlos mit umlaufenden Balkonen und Außentreppen. Insgesamt stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar mit attraktiven Innenräumen, dessen grundlegender Nachteil der mangelhafte Bezug zum bestehenden Haupteingang ist.