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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 06/2021

Thüringer Staatspreis für Baukultur 2020/2021

Green Campus - Hörsaal in Holzbauweise

DE-99089 Erfurt, Leipziger Str. 77

Thüringer Staatspreis für Baukultur 2020/2021

Funken Architekten

Architektur

Fachhochschule Erfurt University of Applied Science | FH Erfurt

Architektur

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Bauingenieurwesen

Landesamt für Bau und Verkehr Thüringen

Bauherren

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 01/2020
    Fertigstellung: 12/2020

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baustoff Holz gewinnt heutzutage an Bedeutung. Im Zeitalter der Klimakrise scheint er als nachwachsender ressourcenschonender Rohstoff wieder zeitgemäß, ist der Holz- bau doch so alt wie die Geschichte der Menschheit.
Der für die Fakultät Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst der Fachhochschule Erfurt realisierte Hörsaal-Neubau verbindet den Baustoff Holz sinnbildend mit der vor allem für Thüringen bedeutsamen Wertschöpfungskette Wald – Holz – Gesellschaft und macht die Wirkungsprinzipien der Holzverwendung, nämlich die Verbindung von gesundem Leben, Zukunftsverantwortung und natürliche Strukturförderung für den ländlichen Raum, für die hier Studierenden greifbar. „Holz als Lösung“ – diese Erkennt- nis rückt eben diesen Baustoff in den Mittelpunkt der Betrachtung, um eine nachhal- tige und damit umweltschonende Raumlösung zu entwickeln, die demontierbar und als mobiles Hörsaalgebäude gedacht ist.
Vom Duktus her markant und monolithisch wirkend, fügt sich der Baukörper, mit seinem leicht polygonalen Grundriss, städtebaulich eigenständig auf dem Campus- gelände ein. Sowohl die Fassaden als auch das Dach des leicht schwebenden, ein- geschossigen Gebäudes wurde einheitlich mit Lärchenholzprofilen überzogen.
Die zum Bestand ausgerichtete Glasfassade markiert sinnfällig den Eingang, der barrierefrei über eine vorgelagerte Rampe erschlossen wird. Sie dient gleichzeitig als natürliche Belichtungsquelle für den Innenraum und erlaubt Ein- und Ausblicke.
Der ca. 150 m2 große stützenfreie Hörsaal bietet bis zu 156 Sitzplätze. Die Technik- räume liegen außerhalb der beheizten Fläche und werden von außen erschlossen. Die weiteren Fassaden zeigen sich weitestgehend geschlossen. Der auf wenige Mate- rialien reduzierte Innenraum wird ebenso wie die Außenfassade vom Material Lärchenholz dominiert.
Hauptaugenmerk lag hier besonders auf der Raumakustik, um eine zeitgemäße Lehre zu gewährleisten. Die Konstruktion wurde als Holztafelbau mit vorelementierten Boden-, Wand- und Dachelementen ausgeführt, was somit eine Versetzung an einen anderen Standort möglich macht. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach versorgt das Gebäude mit einer Luftheizung autark mit Energie.
Die Jury ist überzeugt von dem ansprechenden temporären und überaus sympathischen Bau, der zum einen beispielgebend für das verantwortungsvolle nachhaltige Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist, zum anderen gleichwohl den Fokus auf eine angemessene und innovative architektonische Gestaltung richtet. Projekte wie der Neubau des Hörsaalgebäudes geben einmal mehr eine zeitgemäße architektonische Antwort für ein ressourcenschonendes Bauen, und das weit über die Grenzen des Freistaates Thüringen hinaus.