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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Ersatzneubau GISA Siedlung Affoltern in Zürich (CH)

Visualisierung

Visualisierung

5. Rang

Preisgeld: 12.000 CHF

HARRY GUGGER STUDIO

Architektur

Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

ERNE AG Holzbau

Bauingenieurwesen

Gartenmann Engineering AG

Bauphysik

Gruner AG

Bauingenieurwesen

Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro AG

TGA-Fachplanung

Nightnurse Images AG

Visualisierung

Erläuterungstext

GISELA – Projektwettbewerb Siedlung Affoltern GISA

Die GISA Siedlung in Affoltern ist eine charmante Enklave inmitten einer sich wandelnden Stadtstruktur. Auch wenn die Siedlung nun eine neue Form finden wird, soll ihr Wesen in die Zukunft getragen werden. Es gilt also den Charme und die Gelassenheit der heutigen Siedlung in der Neukonzeption aufleben zu lassen.

Städtebauliche Ausgangslage

Die Binzmühlestrasse hat sich von der sekundären Zufahrtstrasse zu einer stark frequentierten Verkehrsachse gewandelt. Die geplante Verbreiterung der Fuss- und Velowege und die Integration ins Zürcher Alleenkonzept trägt dieser Veränderung Rechnung und schafft Raum für eine städtische Promenade.

Südlich der GISA Siedlung besteht die zeitgleich entstandene lockere Struktur von Einfamilien- und Doppelhäusern fort.Im Norden koexistieren die Scheibenbauten der Zeighalde mit der losen Streuung von privaten Doppelhäusern. Die Hürststrasse im Westen ist von kleineren Mehrfamilienhäusern gesäumt, die östlich gelegene Kügeliloostrasse vom mächtigen Volumen des Ausstattungsmagazins.

Die heterogene Körnung der Bebauung in der Nachbarschaft gibt kein Ordnungsprinzip für die städtebauliche Setzung der neuen Siedlung vor. Hingegen soll die räumliche und landschaftliche Quali-tät der bestehenden Bebauung prägend sein. Weiter beschreiben die Lärmschutzanforderungen, die zenitale Ausrichtung, der Baumbestand und bestehende Wegverbindungen, sowie zentrale Leitungsführungen die Ausgangslage der Entwicklung einer neuen, dichteren und dennoch vertrauten Siedlung.

Landschaft

Die Stadt Zürich verfügt über eine bedeutende Geschichte im genossenschaftlichen Wohnungsbau. Einhergehend mit dieser architektur- und sozialgeschichtlichen Vergangenheit, war und ist diese Wohnbautradition immer auch Abbild der geltenden gesellschaftlichen Verhältnisse und – in Bezug auf die Gestaltung der unmittelbaren Freianlagen – des vorherrschenden Naturverständnisses.
Gerade im Norden Zürichs entstanden Wohnsiedlungen, die die klassische Gartenstadt zum Vorbild genommen haben. Das vorliegende Projekt orientiert sich an dieser Tradition und überführt den Gartenstadttypus in eine zeitgemässe Form.

Die Ausgestaltung und Organisation des Freiraums entspricht den Bedürfnissen der Wohnnutzung, bietet darüber hinaus aber auch Antworten zu den übergeordneten Anforderungen an unsere Städte, wie dem Erhalt eines komfortablem Stadtklimas. Das Areal profitiert von den kühlenden Hang- und Talwinden der umgrenzenden Höhenzüge Käferberg und Hönggerberg. Gleichzeitig muss die Kühlung der neugestalteten Wohnsiedlung auch aus sich selbst erfolgen und kraftvoll genug sein, um für die umliegenden Gebiete eine nachhaltige Verbesserung zu erzielen.
Entsprechend wir der vorhandene Baumbestand so weit wie möglich erhalten und durch üppige Baumpflanzungen ergänzt. Eine gezielte Auswahl verschiedener einheimischer Park- und Gartenbäume bietet Tieren Nahrung und Habitat, wodurch nicht nur eine hohe Artenvielfalt der Flora geschaffe, sondern auch jene der Fauna gefördert und unterstützt wird.
Analog zur Nachbarschaft auf der gegenüberliegenden Strassen-seite bilden entlang der Binzmühlestrasse durchgrünte Vorgärten, die Adressen der einzelnen Einheiten. Die gestaffelte Zeile wird durch gedeckte, in die Siedlung führende Gassen durchlässig gestaltet.
Das Innere des Areals bietet mit einer Abfolge von Erschliessungs- und Gartenhöfen Raum für ein vielfältiges Aufenthalts- und Spielangebot, wobei auch hier die Schaffung eines hohen Anteils an unversiegelten und artenreich durchgrünten Flächen im Vordergrund steht.
Die Siedlungstopografie ist durch ein Spiel flacher Terrassen und sanft abfallender Wiesenflächen gestaltet, welche sich dreidimsional mit den sich im Gelände staffelnden Bauten verschränken.
Wasserspiele/Badebrunnen, Sitzmauern, schattige Wiesen, Spielnischen und ein Siedlungsgarten laden zur Inbesitznahme des Freiraumes ein. Dank des grosszügigen Zuschnittes und der klaren Zonierung verträgt sich eine intensive Aussenräumnutzung mit dem angrenzenden Wohnen.

Städtebau: Übersetzung im Massstabssprung

Mit gestaffelten Bauformen und Gebäudehöhen ist im Bestand aus einfachen und repetitiven Bauten ein starker und strukturierter Siedlungscharakter mit grosszügigen Aufenthaltsräumen geschaffen worden. Dieser raum- und charakterbildende Pragmatismus soll auch im neuen Masstab einer Siedlung doppelter Grösse zum Tragen kommen.
Mit Blick auf eine ortstypische Nachverdichtung und auf eine möglichst effiziente Bauweise wird auf das zulässige Attikageschoss verzichtet und weiterhin bodennahes Wohnen mit zukünftig noch intensiverem Freiraumbezug angeboten.
Um auch in der neuen Siedlung grosszügige Frei- und Zwischenräume anbieten zu können, werden attraktive Wohnformen für den notwendigen Lärmschutzriegel an der Binzmühlestrasse entwickelt, um das verfügbare Terrain effizient zu nutzen und eine lebendige Nachbarschaft zu bilden. Umfänglich vor Lärm geschützt, fächern im Rücken der Zeile an der Binzmühlestrasse fünf gestaffelte Langhäuser je zwei Hof- und Gartenräume auf.
Gemeinschaftsraum und Kindergarten sind als Sonderformen gesetzt und bilden mit der nördlich die Parzelle säumenden Pergola, sowie den die Landschaft terrassierenden Stützmauern eine fein-gliedrige, vernetzende Struktur.
Durch die Kombination der unterschiedlichen Gebäudetypen und deren Staffelung im Gelände wird bei einer sehr effizienten Gebäudegeometrie und trotz der notwendigen Wiederholungsfaktoren eine differnzierte Wohnsituation mit Bauten unterschiedlicher Höhen und Massstäbe geschaffen.

Auf der Parzelle AF 169 hat das Bestandsgebäude das Ende seiner Lebenszeit erreicht. An seiner Stelle entsteht hier der Kindergarten mit einer neuen Wegverbindung in die Siedlung.
Das Haus an der Hürststrasse jedoch ist nahezu neu und entsprechend erhaltenswert, auch kann es mit vertretbarem Aufwand zu Geschosswohnungen bzw. zu Gästezimmern im Dachgeschoss umgebaut werden.
Sollten zukünftig sämtliche parzellenbegleitenden Grundstücke an der Hürststrasse von der GISA erworben werden können, ist langfristig auch eine Weiterführung des städtebaulichen Konzeptes mit einem zusätzlichen strassenbegleitenden Langhaus gut vorstellbar.

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Visualisierung

Visualisierung

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Modellfoto

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Schwarzplan

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Axonometrie

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Grundriss EG

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Musterwohnung 3-4

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Museterwihnung 6-7

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