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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2008

"Haus der Projekte" in Hamburg-Veddel

Haus der Projekte, eins:eins

Haus der Projekte, eins:eins

2. Preis

eins:eins Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

WBW Haus der Projekte, eins:eins architekten, Hamburg

1. Leitidee / Einbindung in den Kontext
Der herbe Kontext des Hafenbeckens wird von den großmaßstäblichen horizontalen der Uferkante, der Spundwand und der Flutschutzbauwerke dominiert. Die langgestreckte, klare Kubatur des Neubaus nimmt Richtung und Horizontalität dieser Linien auf, es „reitet“ auf der Spundwand. Durch diese Zusammengehörigkeit werden Spundwand und Gebäude verzahnt und gegenseitig aufgewertet.
Der freundliche Baustoff Holz trägt der sozialen Nutzung und den ökologischen Anforderungen an das Gebäude Rechnung. Die Holzverschalung der Fassade nimmt in ihrer Materialität Bezug auf die Hausboote im benachbarten Spreehafen.
Entlang der Spundwand an der Uferkante könnten zukünftig weitere Solitäre, vorzugsweise mit Freizeitnutzung aufgefädelt werden.

2. Wirtschaftlichkeit, Konstruktion und Materialität
Das Gebäude wird als Industriebau-Halle aufgefasst. Über diese Interpretation erfolgt die Einbindung in
das gewerblich dominierte Umfeld und die Sicherstellung der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit, sowie die
einfache serielle Erweiterbarkeit.
Die tragende Struktur wird aus industriell vorgefertigten Brettschicht-Bindern und -Nebenträgern einfach und schnell zusammengesetzt. Betonierarbeiten vor Ort werden auf die Sohlplatte und die Auflast der Holz-Beton-Verbunddecke beschränkt. Auf komplizierte Gründungen, Auskragungen, oder Maßnahmen die einen Bodenaustausch erfordern, wird bewusst verzichtet.
Die Verbunddecke sichert die akustische Trennung zwischen den Geschossen und ermöglicht die Integration akustisch sensibler Nutzungen in einem kompakten, energetisch effizienten Baukörper. Durch die Ausfachung der Ständerwände mit Dämmstoff werden die energetischen Anforderungen mit vergleichsweise geringen Wandstärken erfüllt.
Gussasphalt als Fußbodenaufbau beschleunigt die Bauausführung und gewährleistet hohe Belastbarkeit. Durch eine klare Epoxidharz-Schicht in den Warmbereichen erhält der Boden einen feinen Glanz. Die Lärchenholzschalung der Gebäudehülle erhält durch den natürlichen Vergrauungsprozess ihre schöne, silbrige Farbe. Die Fassadenschalung des Obergeschosses wird als Schlagregenschutz auch um das Vordach geführt. Die Horizontalität des Gebäudes wird auf diese Weise optisch verstärkt.

3. Raumprogramm / Erweiterbarkeit
Das Raumprogramm lässt sich im Baukörper unangestrengt verteilen. Die schallintensiven Nutzungen, Werkstatt und Musikraum werden im Erdgeschoss angeordnet. Büros, Seminarräume und eine offene Küche liegen im Obergeschoss. Die Werkhalle ist über raumhohe Falt-Schiebetore mit dem überdachten Außenbereich verbunden. Zusammen bilden sie bei geöffneten Toren einen großen Raum. Der Sanitärbereich wird im Erdgeschoss angeordnet, um Leitungswege zu optimieren. Die Installationswand der Küche liegt direkt über dem Sanitärbereich.
Das Gebäude läßt sich in beiden Längsrichtungen erweitern. Der Werkstattbereich könnte um die Fläche unter dem Vordach oder die Fläche jenseits des Vordachs erweitert werden. Am gegenüber liegenden Ende des Gebäudes könnte der Seminarbereich ohne zusätzliche Vertikalerschließung erweitert werden.

4. Außenraumgestaltung / Slipanlage
Die Uferböschung vor dem überdachten Außenbereich soll, soweit es das Budget zulässt, als Treppenanlage gestaltet werden, um einen großzügigen Zugang zum Wasser und das einfache anlanden mit Kleinboten zu ermöglichen. Die Slippanlage würde, rechtwinklig von der hohen Böschung abgehend, selbst in der steilsten Ausführung sehr weit in das Hafenbecken ragen und die Uferlinie stören. Sie wird daher schräg entlang der Böschung geführt und an der tiefsten Stelle des Hafenbeckens positioniert, um Ausbaggerungsarbeiten zu minimieren.

5. Klimagerechtes Bauen
Das Gebäude berücksichtigt die Anforderungen an die Klimagerechtigkeit durch mehrere Faktoren:
- Der Kompakte Baukörper optimiert den Heizwärmebedarf.
- Bereiche mit unterschiedlichen Temperaturanforderungen werden durch gedämmte Wände und Decken separiert.
- Das Gebäude wird in wesentlichen Teilen aus dem nachwachsenden Baustoff Holz errichtet.
- Eine extensive Dachbegrünung bietet Ausgleich für die versiegelten Flächen.
- Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Brennwert-Gastherme. Eine Solaranlage auf dem Dach sorgt für die Warmwasserbereitung und Heizwärmeunterstützung.
- Mechanische Kühlung wird nicht benötigt.
Haus der Projekte, eins:eins

Haus der Projekte, eins:eins

Haus der Projekte, eins:eins

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