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Offener Wettbewerb | 09/2021

Neubau Mehrgenerationenhaus mit Kindertageseinrichtung in Salach

Perspektive

Perspektive

4. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

SFA Simon Freie Architekten BDA

Architektur

Blank Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser*innen rücken mit ihrem langgestreckten Neubau, der die gesamte Grundstückslänge einnimmt, an die nördliche Kante an der Messelbergstraße, um einen großzügigen Freibereich im Süden zu generieren. Zur Verstärkung der städtebaulichen Signifikanz, schlagen die Verfasser*innen an der Ecke Hermannstra-
ße/Weberstraße einen überzeugenden IV-geschossigen Kopfbau vor. Die erforderliche Parkierung wird auf die Messelbergstraße und die Hermannstraße verteilt.
Der lange Baukörper wird geschickt unterteilt und im Übergang zum IV-geschossigen Kopfbau, der mittlere Bau-körperteil, nach Süden verschoben und damit ein gefasster Eingangsplatz ausgeformt. Auf diesem begrünten Vorplatz kann die gewünschte informelle Kommunikation stattfinden und der Zugang zur KiTa und zum Gemein-schaftshaus auf direktem Weg erfolgen. Dem länglichen und lichtdurchfluteten Foyer werden im Süden zum Au-ßenbereich die zusammenschaltbaren Säle, die Büros der Verwaltung mit Quartierkoordination und die Vertika-lerschließung stimmungsvoll angeordnet. Die Anlieferung der Küche direkt von der Hermannstraße kann stö-rungsfrei erledigt werden. KiTa und Gemeinschaftshaus sind über eine schmale Verbindung im Foyer miteinander verbunden, damit die unterschiedlichen Nutzungseinheiten trockenen Fußes erreicht werden.
Im westlichen Bereich des Obergeschosses sind die Jugend- und Kreativbereiche angeordnet, die über eine se-parate Freitreppe auf direktem Wege prominent erreicht werden können. Eine eingeschnittene Loggia nach Nor-den ermöglicht eine interessante Sichtbeziehung Richtung Ortsmitte. Eine weitere eingeschnittene Loggia unter-streicht die Eigenständigkeit des Familienbereichs und ermöglicht einen großzügigen Aufenthalt im Freien mit be-sonderer Atmosphäre. Die Flächen für den sozialen Bedarf befinden sich in den Obergeschossen.
Im östlichen Teil des langen Baus befindet sich die II-geschossige Kita. Die allgemeinen Räume wie Begeg-nungsraum, Verteilerküche und Essensraum sind geschickt am Foyer und mit schönem Blick in den Außenbe-reich, zusammenschaltbar verortet. Die Gruppenräume der U3-Kinder und der Ü3-Kinder sind funktional und schlüssig, mit den andienenden Räumen verknüpft. Wie im Gemeinschaftshaus sind auch die Räume der KiTa im Obergeschoss über vorgelagerte Balkone, mit zugehörigen Treppenhäusern erschlossen.
Mit der Positionierung des schlanken langgestreckten Baukörpers im nördlichen Grundstücksteil generieren die Verfasser einen großzügigen südexponierten, gut geschnittenen Freiraum, der viel Potential für verschiedenste Nutzungsansprüche birgt.
Die Haupterschließung des Gebäudes von der Messelbergstraße, wird hinsichtlich ihrer adressbildenden Wirkung an dieser Stelle kritisch hinterfragt.
Den Sälen vorgelagert befindet sich eine große Terrasse, die als Erweiterung des Gebäudes gut für jedwede Veranstaltung nutzbar ist und im Alltag auch als Quartiersplatz dienen kann. Im Hinblick auf den Unterhalt wird die vorgeschlagene Wasserfläche kritisch hinterfragt, als rasenartiger Retentionsraum ist der Bereich aber gut vorstellbar.
Die über ein einfaches Wegesystem gebildete, geschickte Zuordnung und Einfriedung eigener Freibereiche für die Kita überzeugt ebenso, wie die Bildung eines starken grünen Saums vor der Lärmschutzwand, der hier als angenehme grüne Kulisse wirkt.
Die Ergänzung des öffentlichen Freiraums mit großem Wiesenbereich zur Bahn und die östlich vorgeschlagenen Gemeinschaftsgärten bieten als öffentliche Freiflächen einen deutlichen Mehrwert, für das Gemeinschaftshaus und für die Bürger von Salach.
Die Veranstaltungsräume sind flexibel vorhanden und gut positioniert. Es gibt eine gute Verbindung zur Veran-staltungsküche und zu den südlichen und nördlichen Außenbereichen. Die Jugendräume sind im 2. OG in Rich-tung des benachbarten Seniorenwohnens ausgerichtet. Dies ermöglicht keinen niederschwelligen Zugang und birgt Konfliktpotential mit der Nachbarschaft.

Die sehr gute Grundrissorganisation der KiTa, wird im Betrieb aus pädagogischer Sicht, als positiv gesehen.
Der gut zonierte Gartenbereich für die U3 bzw. Ü3 Kinder und das Materialhäuschen unterstützt das pädagogi-sche Konzept einer entwicklungsgerechten Organisation. Der Übergang ins Familienzentrum ist gut gelöst. Garderobe und offener Essbereich im 1. OG sind aus erzieherischer Sicht zu überdenken und neu zu zonieren, da Störungen zwischen sich überlagernden Zeit- und Funktionsabläufen vermieden werden sollten. Geschützt Essen zu können ist ein wichtiges Ziel der Einrichtung. Darüber hinaus könnte die Andienung der Verteilerküche des Ü3-Bereichs im Erdgeschoss verbessert werden, um Störungen im laufenden Betrieb zu vermeiden.
Der geforderte durchgehende Lärmschutz entlang der Schienenstrecke ist berücksichtigt, die schützenswerten Freibereiche werden ausreichend geschützt.
Der Schallschutz für die geplanten Wohnnutzungen im 2./3. OG ist im Weiteren im Detail zu prüfen. Die Planun-gen sehen Balkone vor, die den Wohnräumen vorgelagert sind. Zum Schutz der dahinterliegenden Aufenthalts-räume vor dem Schienenverkehrslärm sind diese ggf. durch Loggien zu schließen, insbesondere auf Höhe des 3. OG.
Die Fassaden sind aufgelockert, lassen die inneren Nutzungen erkennen und gliedern den Baukörper in feiner Art und Weise. Die vorgeschlagene Lösung stellt in städtebaulicher und funktionaler Sicht einen sehr gelungenen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.
Lageplan

Lageplan

Modell

Modell

Modell

Modell

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Schnitt

Schnitt

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss OG2

Grundriss OG2

Detailansicht

Detailansicht

Detailschnitt

Detailschnitt