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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2021

Neubau Integrierte Sekundarschule Garzauer Straße in Berlin Marzahn-Hellersdorf

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 5.000 EUR

Glass Kramer Löbbert Architekten

Architektur

Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

KRONE Ingenieure GmbH

Tragwerksplanung

KLIMAVOMFEINSTEN GmbH

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Aus der Anordnung der Gebäudevolumina an der westlichen Grundstücksgrenze resultiert folgerichtig eine weitgehend effiziente Ausnutzung des Grundstücks mit respektvollem Abstand zur angrenenden Wohnbebauung. Der Haupteingang im Zentrum der drei Gebäudevolumen ist richtig positi oniert. Der östliche Grundstücksbereich bleibt auf diese Weise frei von Verbauung. Das Raumprogramm wird auf drei Gebäudekubaturen mit klarer funktionaler Zuordnung aufgeteilt. Durch den Versatz der Volumen entstehen differenzierte Außenräume mit unterschiedlichen Freiraumqualitäten. Die Mensa und der Mehrzweckbereich in Verlängerung des Nord/Süd-Bandes können einen Mehrwert für das Quartier auch außerhalb des Schulbetriebs bieten. Die größeren Raum höhen in diesen Bereichen werden gelobt, umfassen allerdings auch die Nebenbereiche dieses Gebäudeteils, wo sie deutlich überdimensioniert sind. Die Sporthalle in den Obergeschossen ist ebenfalls auch außerhalb des Schulbetriebs einfach nutz- und bespielbar. Die Bibliothek im Bereich des Haupteingangs stellt eine schlüssige Verbindung zum Quartier dar. Der Eingang selber könnte aber mehr Sichtbarkeit vertragen. Auch die Treppe wäre hinsichtlich Ihrer Bedeutung als Haupterschließung zu überprüfen und könnte stärker zu einem kommunikativen Gesamtkonzept beitragen. Das südliche und östliche Gebäudevolumen umrahmt und öffnet den Außenraum für die schulischen Freiflächen Sport und Freizeit. Aus der zentralen Überschneidung der drei Kubaturen werden die Compartments direkt angebunden. Der Teamraum bildet dabei den Auftakt und folgt dem pädagogischen Ansatz. Die gut proportionierten Stammgruppen- und Teilungsräume gruppieren sich um die zentralen Foren. Die langestreckten Foren werden allerdings hinsichtlich ihrer Belichtung sehr kritisch bewertet. Die raumprogrammatischen Vorgaben wurden weitestgehend effizient umgesetzt. Die Umsetzung des Berliner Lernhauskonzeptes ist wegen der fragwürdigen Belichtungssituation der Foren allerdings eingeschränkt. Der Ausbau eines 5. OGs für die Technikflächen scheint zur Differenzierung der drei Gebäudevolumen folgerichtig, wäre aber im weiteren Planungsprozess in Lage und Größe zu überprüfen. Der äußere Eindruck des Gebäudes wird hinsichtlich der Nutzung als Schule und auch im städtebaulichen Kontext als nicht angemessen bewertet und kann nicht überzeugen. Die Gebäudeeffizienz ist insgesamt ausgewogen hinsichtlich Nutz- und Gebäudevolumen und seiner Erschließungskonzeption. Das lässt einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Gebäudebetrieb erwarten. Die Konstruktion als Hybridbau mit einem großen Anteil nachwachsender Baustoffe ergänzt einen gesamtökologischen Ansatz des Entwurfes. Die Tageslichtversorgung des Baukörpers ist infolge des im Mittel aller Arbeiten liegenden Fensterflächenanteils, der hohen Raumtiefe der Stammgruppenräume und der Sturzausbildung eher mäßig, die natürliche Belichtung der Foren ist durch die sehr tiefen Raumzuschnitte nur bedingt möglich. Die außenliegenden Raffstore sind gegenüber dem sommerlichen Wärmeeintrag ausreichend effizient, wobei die Fassade keine Nachtluftkühlung vorsieht. Die weiteren Energie- und Nachhaltigkeitskennwerte liegen im sehr günstigen Bereich – der Beitrag ist kompakt, weist einen sehr geringen Energiebedarf, hohe Eigenstromversorgung und somit niedrige Energiekosten auf. Zudem wirkt sich die gewählte Holz-Beton-Hybrid Konstruktion in Kombination mit der holzverschalten Fassade positiv auf die Energieaufwendungen für die Herstellung aus. Die brandschutztechnische Trennung zwischen den Compartments ist so zu optimieren, dass die Funktionalität der Foren erhalten bleibt. Die Foyertreppe im Erdgeschoss stellt einen Rettungsweg aus den Obergeschossen dar und ist hinsichtlich der Abtrennung im Erdgeschoss und einem direkten Ausgang ins Freie zu überarbeiten.
Blick auf den Eingangsbereich

Blick auf den Eingangsbereich

Loggia eines Compartments

Loggia eines Compartments