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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Neubau Kindertagesstätte Usavorstadt in Friedberg (Hessen)

Anerkennung

Preisgeld: 2.750 EUR

urban 3

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorgeschlagene dreischiffige Baukörper bildet einen zusammenhängenden ein- bzw. zweigeschossigen Grundriss. Die längsorientierten Satteldachhäuser mit asymmetrischem First staffeln sich entlang der Usa zurück und bilden geschützte Außenbereiche, die zum Forschen und Spielen einladen.

Durch die formale Eigenständigkeit und die Ausbildung von unterschiedlich geneigten Satteldächern entsteht eine gute Maßstäblichkeit, die sich in Beziehung zur angrenzenden Siedlungsstruktur setzt, aber aufgrund der traufständigen Anordnung des Baukörpers nur bedingt wahrnehmbar ist.

Das großzügige, durchgesteckte Foyer reicht bis zum First und schafft einen schönen, rhythmisierten, aber auch sehr hohen Raum unter dem gefalteten Dach. Vom Eingang/Foyer gelangt man in den Gartenbereich mit Ausblicken in den Freiraum.

Der Mehrzweckbereich ist gut zusammenhängend gelöst, kann über einen Nebeneingang separat erschlossen werden und verfügt über eigene Sanitärbereiche. Leider fällt der Zugang eher schmal aus, so die Meinung des Preisgerichts.

Der Mehrzweckraum erhält über den Innenhof Licht von zwei Seiten. Der Innenhof belichtet und belüftet außerdem sowohl das Foyer als auch das Leitungsbüro und schafft eine freundliche Mitte im Zentrum des Hauses. Therapie- und Snoozleraum sowie der Raum für kleine Forscher bilden eine Einheit, deren abgerückte und dadurch ruhige Lage positiv bewertet wird.

Die Gruppenräume sind konsequent auf beiden Geschossen nach Südosten zum Garten orientiert. Die gleichwertigen Einheiten aus Gruppenraum, Intensivraum, Sanitär- und Garderobenraum sind gut gelöst.

Die Schnitte weisen im Obergeschoss teilweise zu geringe Raumhöhen auf – insbesondere im Bereich der Verschneidungen, der Galerie und des Flures.

Die geringfügige Überschreitung der Baugrenze im Osten ist korrigierbar, der Trafo wird in seiner Lage erhalten, wenngleich er etwas unvermittelt auf dem Vorplatz steht.

Abstellflächen für Kinderwagen sind nicht vorhanden. Die Barrierefreiheit ist gegeben. Die Fassaden, insbesondere die Giebelansichten erscheinen roh und zu wenig differenziert.

Die Flucht- und Rettungswege sind prinzipiell nachgewiesen, die Bildung von Nutzungseinheiten erscheint möglich. Der Brandschutz ist aber nicht durchgängig dargestellt.

Die vorgeschlagene modulare Holzbauweise wird prinzipiell begrüßt, eine Realisierung in Bauabschnitten in laufendem Betrieb ist möglich. Die Dachflächen sollen eine Dachbegrünung und Photovoltaik erhalten.

Die ermittelten Kennwerte liegen insgesamt im oberen durchschnittlichen Bereich.

Insgesamt stellt die Arbeit einen eigenständigen und dadurch wertvollen Beitrag für die gestellte Aufgabe dar. Die vorgeschlagene Lösung entwickelt baukonstruktiv eine sehr hohe Komplexität, bedarf in einzelnen Teilen aber der Korrektur.