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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2021

Neubau der Präsident-Mohr-Schule in Ingelheim am Rhein

2. Preis

karlundp

Architektur

TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ziel bei der Erarbeitung eines Entwurfskonzeptes für den Neubau der „Präsident-Mohr-Schule“ in Ober-Ingelheim (Rheinland-Pfalz) war es, neben dem Schulgebäude, der Sporthalle und der Mensa insbesondere die Freiflächen des Außenbereiches mit Sport- und Pausenflächen zu gestalten. Gemeinsam mit karlundp Architekten erhielt TOPOS für die Freiflächengestaltung den zweiten Preis im Realisierungswettbewerb.
Mit drei neuen Baukörpern werden die beiden denkmalgeschützten Bestandsbauten ergänzt und differenzierte neue Freiräume geschaffen. Das Freiflächenkonzept integrierte den großzügigen Vorplatz als Aufenthaltsbereich, einen öffentlichen Spielbereich und Pflanzinseln mit rotblühenden Kastanien für schattige Nutzungsmöglichkeiten. Ein besonderer Identifikationspunkt ist eine alte Eiche als Naturdenkmal. Das Angebot von Spiel- und Aufenthaltsflächen durchzieht das gesamte Schulgelände, wobei darauf Wert gelegt wurde, die Spielbereiche unter Erhalt des vorhandenen Baumbestandes zu entwickeln.

Beurteilung durch das Preisgericht

Im Rahmen eines außergewöhnlichen Ansatzes wird die PMS in Form einer dörflichen Struktur mit mehreren Einzelbaukörpern entwickelt. Trotz fehlender geschlossener Raumkante zur Hammergasse entsteht im Zusammenspiel mit den beiden vorhandenen Altbauten und drei Neubauten ein in sich geschlossenes Ensemble, dass sich harmonisch in die bauliche Umgebung einordnet. Der Quartiersplatz als neue Rückseite der Schule kann jedoch nicht überzeugen.
Durch die offene Baustruktur ergeben sich abwechslungsreiche und überwiegend gut gestaltete Freiraumqualitäten, die in Bezug zu den Nutzungen gut funktionieren. Nachteilig wirkt sich die Anordnung der Tiefgarage unterhalb des Spielplatzes aus. Hierdurch entsteht ein erhöhter Baulicher Aufwand. Gleichzeitig ist die Begrünung der Platzfläche nur eingeschränkt möglich. Der Sportplatz liegt prinzipiell gut, ist jedoch von der Sporthallte relativ weit entfernt.
Das Raumprogramm ist erfüllt. Die funktionale Zuordnung der Räume innerhalb der einzelnen Baukörper ist gut gelöst. Die Lage der Sporthalle im Eingangsbauwerk leidet etwas unter mangelnder natürlicher Belichtung und Belüftung. Durch die Aufteilung in fünf unabhängige Baukörper führen alle Verbindungswege durch die Freibereiche ohne geeigneten Witterungsschutz was sich nachteilig auf den Schulbetrieb auswirkt.
Sympathisch ist grundsätzliche die pädagogische Idee des „Schulzuhauses“ für jede Jahrgangsstufe. Innerhalb der einzelnen Häuser wird das pädagogische Konzept durch das Angebot von Lehrinseln und Differenzierungszonen gut umgesetzt.
Aufgrund der Kenndaten erscheint eine wirtschaftliche Erstellung und Betrieb der Schule trotz Aufgliederung in Einzelkörper gegeben. Die vorgeschlagene Konstruktion in Holz-Beton-Bauweise ermöglicht in Verbindung mit den vorgeschlagenen Maßnahmen eine Heizenergiespeicherung und durch natürliche Belüftung voraussichtlich die angestrebte Nachhaltigkeit.
Insgesamt handelt es sich um einen interessanten Beitrag für eine Grundschule, der trotz einiger Schwächen eine wohltuende Erweiterung der Ingelheimer Schullandschaft darstellt.