modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 09/2021

Neubau Gemeindeamt in Zell am Pettenfirst (AT)

1. Preis

Preisgeld: 7.400 EUR

Schneider Lengauer Pühringer

Architektur

Erläuterungstext

Amtsgebäude Zell am Pettenfirst


Städtebauliche Situation
Das neue Amtsgebäude Zell am Pettenfirst soll südlich der spätgotischen Pfarrkirche errichtet werden. Der Bauplatz befindet sich im Zentrum der ca 1200 Einwohner Gemeinde in leichter Hanglage. Vorgeschlagen wird ein kompakter Baukörper, welcher Bezüge der umliegenden Bebauung aufnimmt, und sich zurückhaltend am Grundstück platziert. Das neue Volumen fungiert als zentraler Knoten zwischen dem bestehenden Garten im Westen, dem neu geplanten Parkplatz im Osten, sowie dem Kirchen.- und dem Gemeindeplatz. Das leicht geneigte Pultdach gibt sich zurückhaltend und steht nicht in Konkurrenz mit der Pfarrkirche. Durch den leichten Flächenüberhang im Obergeschoß entsteht im Erdgeschoß ein auf drei Seiten umlaufender Arkadengang. Dieser weitet sich im Süden und im Westen zu einer größeren überdachten Freifläche auf.


Gemeindeamt
Im Erdgeschoß sind die Räumlichkeiten der Gemeinde organisiert. Der Haupteingang liegt im Süden. Über einen Windfang gelangt man ins Foyer. Die Büros sind Richtung Osten angeordnet. Das Bürgerservice ist den Büros vorgelagert. Zwischen den Büros gibt es eine interne Verbindung. Der Sitzungssaal liegt im Westen und ist Richtung Garten orientiert. Die Fenster lassen sich großzügig zum Freibereich öffnen. Der Sitzungssaal ist mit dem Besprechungszimmer kombinierbar. Ein Nebeneingang für die Mitarbeiter sowie für die Ausgabe der Müllbehälter befindet ich im hinteren Gebäudeteil. In den unbelichteten Gebäudebereichen werden die Nebenräume organisiert. Am Ende des Foyers liegt die Treppe ins Obergeschoß. Das Treppenhaus ist absperrbar und wird nur für interne Zwecke genutzt.


Musik - Pfarre
Im Obergeschoß ist das Raumprogramm für das Musikheim und der Pfarre untergebracht. Der Eingang liegt im Norden und ist barrierefrei über den Kirchenplatz erreichbar. Das Foyer streckt sich von Nord nach Süd über die gesamte Gebäudebreite und wird über Dachfenster belichtet. Garderoben befinden sich jeweils in der Nähe der Pfarrkanzlei und des Proberaumes. Die Pfarrkanzlei mit Besprechungsraum und Bücherei liegen in der Nähe des Eingangsbereichs, mit Blick Richtung Pfarrkirche. Vom Foyer aus sind der Aufenthaltsraum, der kleine Probenraum und der Jugendraum erreichbar. Die Sanitäranlage, bestehend aus einem Damen- und einem Herren WC, sowie die Verbindungstreppe ins Erdgeschoß befinden sich neben dem Haupteingang. Der Aufenthaltsraum ist durch eine mobile Trennwand vom kleinen Proberaum abgetrennt und kann bei Bedarf geöffnet werden. Der große Probenraum wird im südwestlichen Gebäudeteil angeordnet erhält einen separaten Eingang. Im räumlichen Zusammenhang werden das Büro des Kapellmeisters, das Notenarchiv, sowie die Archivräumlichkeiten angesiedelt.


Baukonstruktion
Erdberührende Bauteile werden in STB Bauweise errichtet. Vorgeschlagen wird, die Decke über Erdgeschoß ebenfalls in Stahlbeton zu errichten um mehr Speichermasse zu generieren. Die Außenwände des Gemeindeamtes sowie der Musik und Pfarre sollen in Holzbauweise umgesetzt werden. Eine vertikal strukturierte Holzfassade bildet die Hülle des Gebäudes. Die Oberflächenmaterialien im Gebäudeinneren sind Beton, Holz, und Glas.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf schlägt einen kompakten Baukörper, annähernd mittig am Gelände platziert, vor. Die leicht schräg gestellten Außenwände öffnen das Gebäude zum Ort hin, das leicht geneigte Pultdach gegenläufig zum Hang verstärkt diesen Eindruck. Das etwas größere Obergeschoss sitzt so ausladend am Erdgeschoss, dass mit den durchgehenden Fassadenlamellen ein umlaufender Arkadengang im Erdgeschoss entsteht. Das Gebäude wird im EG mittig im Süden erschlossen und kann verschieden genutzt bzw. abgesperrt werden. Gemeindebetrieb: das Bürgerservice wird von den Mitarbeitern des Bauamts und der Finanz bedient, kurze Wege versprechen gute Zusammenarbeit.
Für Trauungen oder andere offizielle Nutzungen kann das Gemeindeamt versperrt werden und die Sitzungssäle mit WC-Gruppen genutzt werden. Die Räume für Pfarre und Musik liegen im Obergeschoss und werden von Norden vom Kirchenplatz erschlossen. Der durchgehende Mittelgang, als Foyer gedacht, endet in einem großen Fenster im Süden mit Blick zum Ort und organisiert die Räume im OG. Ein weiterer Zugang direkt zum Probenraum wird angeboten. Die Fassadengestaltung mit Vertikallamellen verstärkt die Bedeutung des Gebäudes im Ort. Insgesamt überzeugt das Projekt in seinen gestalterischen Maßnahmen, die scheinbar einfach sind, für den Ort angemessen und drei wichtige Funktionen (Gemeindeamt, Pfarre, Musik) gut und ergänzend miteinander verbinden.

Empfehlungen des Preisgerichts für die weitere Bearbeitung:
- Die 16 dargestellten PKW-Abstellplätze sollen auf die notwendige Anzahl von 10 reduziert werden.
Die dadurch zur Verfügung stehende Freifläche soll sinnvoll für das Gebäude bzw.
Außengestaltung genutzt werden.
- Die geschlossene Rundum-Pflasterung ist nicht notwendig. Ein Wechselspiel aus Grünflächen, Wegführungen, Plätzen und Pflanzungen ist vorzuschlagen.
- Da die Mitarbeiter vom Bauamt und der Finanzabteilung das Bürgerservice bedienen, können die gezeichneten Arbeitstische von einem Bedienpult ersetzt werden.
- Im Obergeschoss erscheint der Pfarre eine geringfüge innenräumliche Umorganisation sinnvoll z.B. Archiv im Norden.