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Einladungswettbewerb | 09/2021

Neusiedlerviertel Zone V: Neubau Stadtvillen in Mödling (AT)

1. Rang / Gewinner

MAGK ARCHITEKTEN

Architektur

grünplan Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Auf dem Areal der ehemaligen Gendarmerieschule in Mödling soll eine zeitgemäße Wohnbebauung mit vier Gebäuden entstehen.
Entwickelt wurden zwei gleichwertigen, aber nicht gleiche Baukörpern, welche sich je einmal wiederholen.
Es entstehen somit vier Baukörper mit insgesamt 46 Wohnungen auf vier Geschossen.
Diese fügen sich einerseits durch ähnliche Abstände harmonischen in den Städtebau, andererseits gliedern klar den Freiraum und weisen sie durch je zwei zueinander gewandte Baukörper eine eigene Identität und Adressbildung auf.

Die Eingänge der als Punkthäuser entwickelten Baukörper werden vom gemeinschaftlichen, halböffentlichen Vorplatz erschlossen. Durch die ,,Entnahme" eines Wohnungsteils im Erdgeschoss ergeben sich dort Flächen für überdachte Fahrradstellplätze, sowie im Inneren Kinderwagen- und Fahrradräume.

Der hochverglaste Eingangsbereich zieht den Nutzer über die Leitwand ins Haus, die bewusst kompakte, doch helle Erschließung führt klar durchs Gebäude und verteilt in die 11-12 Einheiten auf vier Geschossen.
Mehr als 95% der Wohneinheiten verfügen über mindestens zwei vollwertige Ausrichtungen und
unterschiedliche Blickbezüge!

Die Oberfläche der Fassade besteht in den ersten drei Geschossen aus einer dunkel vorbehandelten vertikalen Chaosschalung, welche pro Geschoss jeweils durch ein umlaufendes Gesimsband als Referenz auf die Mödlinger Stadtvilla gefasst wird.
Im Dachgeschoss löst sich die Holzfassade in ein helles Metallkleid auf, welches durch eine leichte Blaufärbung mit dem Himmel ,,verschwimmt“.

Die für diesen Entwurf vorgeschlagene elementierte Holzbauweise mit massivem Kern ist nicht nur effizient und zeitgemäß, sondern spiegelt auch den aktuellsten Stand der Technik und den Wunsch nach Nachhaltigkeit und CO2-reduktion wieder.

Ein kleinerer Weg im Inneren und ein größerer Pfad entlang der Grundgrenze unter den bestehenden Bäumen durchwegen als "Loops" das Grundstück und machen das Ensemble auch in Zeiten räumlicher Einschränkungen attraktiv.
Die großzügige grüne Dachlandschaft trägt wesentlich zur Steigerung der Artenvielfalt bei und ist zudem zentraler Bestandteil des Regenwassermanagements. Dieses üppige Grün sowie die Luftschneisen zwischen den Gebäuden sorgen für ein angenehmes Mikroklima in Zeiten klimatischer Veränderungen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt besticht durch die Verwendung von 2 unterschiedlichen Villen-Typen. Jeweils zusammengefasst bilden diese 2 halböffentliche Vorplätze, die als Bindeglied zwischen den Stadtvillen dienen. Durch die passend gewählte Anordnung der Tiefgaragenabfahrt parallel zur Quellenstraße verbleiben ein zusammenhängender, gut funktionierender Freiraum und gut durchdachte Platzsituationen.
Die Eingänge der 4-geschoßigen Stadtvillen sind überdacht und mit verglasten Fahrrad- bzw. Kinderwagenräumen gesäumt, die in weiterer Zukunft an richtiger Stelle hohe Nutzungsflexibilität bieten.
Die Erschließungszonen aller 4 Gebäude sind gleich - transparent und hell über alle Geschoße - gestaltet und lassen ein qualitätsvolles Ankommen in der Wohnung erwarten. Jeweils 3 Wohnungen werden pro Geschoß erschlossen. Die Grundrisse sind durchgehend von 2 Seiten belichtet und scheinen in der Nutzung praktikabel und qualitativ hochwertig. Sämtliche Grundrisse entsprechen in den meisten Punkten den Vorstellungen und Wünschen der Auftraggeberin. Jede Wohnung verfügt über einen, über das geforderte Raumprogramm hinaus angebotenen Homeoffice-Bereich und einen Außenbereich in Form von großzügig gestalteten Balkonen, die seitens der Jury etwas zu einsichtig erscheinen, im Gesamten sich aber über alle Geschoße gleichmäßig, demokratisch verteilen, was positiv gesehen wird.
Die Verwendung unterschiedlicher Materialien in den Regelgeschoßen sowie im Dachgeschoß wird positiv bewertet, ebenso die Strukturierung und Gliederung der Fassade durch die geschoßweisen Bänder.

Positiv hervorgehoben wird seitens der Jury auch der Freiraum, der durch den ausgeglichenen Anteil von privat- und gemeinschaftlich genutzten Flächen wohlproportioniert ist. Die um das gesamte Grundstück verlaufenden Wege - sogenannte "Loops" - laden zur Bewegung ein und dienen gleichzeitig der Erschließung der 4 unterschiedlichen Freiraumzonen.

Ein sehr gelungenes, zeitgemäßes Projekt welches aufgrund des hohen Angebots und der gut durchdachten Grundrisslösungen eine hohe Wohnqualität erwarten lässt.