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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2021

Neubau Bibliothek und Media Center in Furth im Wald

ein 3. Preis

Preisgeld: 6.750 EUR

studio st Sponer Trumpp Architekten Partnerschaft mbB

Architektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorgeschlagene neue Baukörper in Ergänzung des bestehenden Sudhauses fügt sich in die Körnung der Umgebung ein, hebt sich aber als Sonderbauform in seiner Gestaltung selbstbewusst von der Nachbarbebauung ab. Die städtebauliche Setzung nimmt die vorherrschenden Richtungen nachvollziehbar auf und schließt den Freibereich am Hang neben der Kirche mit einer unteren Raumkante ab. Die kompakt gehaltene Anlage ist weit nach Südwesten zum Bachlauf gerückt erreicht aber dadurch einen gut nutzbaren Freibereich am Wasser in Richtung Waldschmidtstraße. Positiv gewertet wird, dass durch den einseitigen Anbau das Sudhaus in nordwestlicher Richtung zum Park freigestellt wird. Dadurch entsteht eine angenehme Verbindung zum großzügigen Grünbereich mit Aufenthaltsmöglichkeit, die durch einen vorgeschlagenen neuen Steg zum Postgartenweg zusätzlich aufgewertet wird. Auch die Neugestaltung der Fassade ist gelungen und wertet das Bestandsgebäude auf. Die Haupterschließung horizontal und vertikal erfolgt schlüssig über eine Fuge zwischen Bestand und Neubau. Zu prüfen wäre, ob die Höhe von Fuge und Neubau nicht etwas zurückgenommen werden kann. Positiv gewertet wird die Flexibilität der räumlichen Abschlüsse im Erschließungsbereich, die unterschiedliche Nutzungsszenarien ermöglicht. Die übersichtliche und sinnvolle Organisation der Funktionen wird begrüßt. Der Cafébereich ist gut mit Eingangsbereich und Bibliothek verknüpft und ermöglicht eine gute Verbindung zur Freifläche. Als gelungen wird die Lage der Bibliothek in Erd- und Obergeschoss und ihr räumlicher Zusammenhang gesehen, ebenso die Blickbeziehungen und der Kontakt zum Außen-raum. Auch die räumliche Qualität, die eine unterschiedliche Bespielung durch ihre Zonierung ermöglicht, wird honoriert. Richtig ist auch die Verortung der Vereinsräume im 2. OG, die in der Gestaltung des Baukörpers ablesbar ist. Das Raumprogramm ist erfüllt, obwohl der Bruttorauminhalt unter dem Durchschnitt liegt, was eine hohe Wirtschaftlichkeit in Bau und Betrieb erwarten lässt. Kritisch gesehen wird die Auslagerung der Behinderten-Toilette in ein separates Gebäude ebenso die Unterbringung von Technik- und Nebenräumen im Untergeschoss. Zu prüfen wären auch der Brandschutz im 2. und 3. OG, sowie die Barrierefreiheit für die Galerie im 3. OG des Sudhauses. Das geschlämmte Verblendmauerwerk aus Altziegeln ist in der Erstellung aufwendig, berücksichtigt aber den nachhaltigen Aspekt der grauen Energie, ist dauerhaft und erzeugt eine hochwertige und der anspruchsvollen Nutzung und Lage angemessene Atmosphäre. Insgesamt wird die Arbeit als zielführender Lösungsbeitrag zur Aufgabenstellung gesehen.